Leitartikel

Bayer. Trachtler-Tagung im Inntal

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der Bayerische Inngau-Trachtenverband ist der heurige Gastgeber für die Jahrestagung des Bayerischen Trachtenverbandes mit den ihm angeschlossenen 22 Gauverbänden. Drei Tage lang halten sich die rund 200 Delegierten und Ehrengäste in Oberaudorf auf, den Auftakt bilden eine Landesvorstandssitzung im Sporthotel Wilder Kaiser und ein gemütliches Beisammensein mit Musik beim Ochsenwirt am Freitag, 6. Oktober.

Hauptpunkte der Zusammenkunft unter der Leitung von Landesvorsitzendem Günter Frey und Inngau-Vorsitzendem Pankraz Perfler sind am Samstag, 7. Oktober die Sitzungen der Sachgebiete „Trachtenpflege und Trachtenforschung“, „Volkstanz und Schuhplattler“, „Volkslied und Volksmusik“, „Öffentlichkeitsarbeit“ sowie „Mundart, Brauchtum, Laienspiel“ sowie der erste Teil der Jahresversammlung im Oberaudorfer Kursaal. Am Samstagabend präsentiert sich dann der Bayerische Inngau-Trachtenverband mit seiner Gaugruppe sowie mit seinen Musik- und Gesangsgruppen bei einem (nicht-öffentlichen) Heimatabend im eigens aufgestellten Zelt. Der Sonntag ist ausgefüllt mit einem gemeinsamen Gottesdienstbesuch und mit der Fortführung der Landesversammlung.

Der Inngau freut sich auf die Landesversammlung – Blick in die Geschichte   – von Johanna Gaar, Gaupressewartin

Bei Gründung des Gauverbandes 1903 richtete der frisch gewählte 1. Gauvorstand Flori Waroschitz aus Rosenheim folgende Worte an die Trachtler: „Haltet fest zusammen in den Vereinen, veranstaltet volkstümliche Feste und sorgt für frischen Nachwuchs. Lernt die schönen Alpenlieder und zieht gute Plattler, welche dem Verein und dem Gau zur Ehre sind.“

Diesem Auftrag folgen die Trachtler des Inngaus auch heute noch mit verschiedensten Veranstaltungen der Sachgebiete. Vom Gau(jugend)singen und -musizieren, zu Mundartabend, Brauchtumstag, Gaufest, Preisplattln, Jugendzeltlager, Singstund, musikalischer Frühschoppen, Gauwallfahrt, Gau(jugend)tanz und vielem mehr, do is für jeden wos dabei. Und auch in den 39 angeschlossenen Vereinen werden die Ziele, die im ersten Protokollbucheintrag formuliert wurden, bis heute verfolgt: „Sitt und Tracht der Alten wollen wir erhalten, mit diesen Worten wollen wir ins Leben treten und es ist unsere höchste Pflicht, die Trachten, Sitten, Gebräuche und die Sprache unserer Vorfahren zu pflegen und dem Modetum Einhalt zu bieten.“ Die Vereine verteilen sich von der österreichischen Grenze in Kiefersfelden den Inn entlang über Rosenheim, Bad Aibling und Grafing bis nach Rott am Inn und von Neuötting bis Simbach am Inn.

Das erste Gaufest des Inngaus fand 1904 in Oberaudorf statt, denn der dort ansässige Verein „d‘ Luegstoana“ Oberaudorf ist eines der Gründungsmitglieder des Gauverbandes. Auch 1949 wurde das erste Gaufest nach dem Krieg wieder in Oberaudorf abgehalten. Der Luftkurort Oberaudorf liegt im Voralpenland und bietet mit Wendelstein- und Kaisergebirge eine beeindruckende Bergkulisse. Der Inn prägt die Umgebung, erste Siedlungsspuren wurden bereits aus der Bronzezeit gefunden. Die malerische Landschaft lockte viele Sommerfrischler an, der Tourismus wuchs, auch Dank der Vereinsaktivitäten der beiden ansässigen Trachtenvereine und Musikkapellen in Oberaudorf und Niederaudorf. Und so stehen den Delegierten der Landesversammlung in dem belebten Ort auch jetzt noch genügend Gasthäuser für die Übernachtung zur Verfügung.

Fotos: Bayerischer Inngau-Trachtenverband  – 1. Gaugruppe des Bayerischen Inngau-Trachtenverbandes  2. Die Gauvorstandschaft von links: Bettina Hanfstingl, Schriftführerin, Hans Gschwendtner, Kassier sowie Markus Kronberger und Pankraz Perfler (2. und 1. Vorstand). 3. Blick auf Oberaudorf.

 Nähere Abstimmungen zur Berichterstattung:

Johanna Gaar, 1. Gaupressewartin des Bayerischen Inngau-Trachtenverbandes
Degerndorfer Straße 5, 83098 Brannenburg
Mobil: 0157/85701926

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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