Land- & Forstwirtschaft

Artenschutzgesetz: Landwirte fällen Obstbäume

Die Kreisfachberater für Gartenkultur und Landespflege im Landkreis Rosenheim machen sich große Sorgen um alte Obstbaumbestände. In ganz Bayern und leider auch im Landkreis Rosenheim laufen derzeit die Motorsägen. Grund ist ein Passus in dem bayerischen Volksbegehren Artenschutz, besser bekannt durch das Motto „Rettet die Bienen“, das im Freistaat Gesetz werden soll.

Darin heißt es, dass Streuobstgärten ab 2.500 Quadratmetern geschützte Biotope werden sollen. Einige Landwirte befürchten nun offenbar, künftig das Sagen auf ihrem eigenen Grund und Boden zu verlieren. Um dies zu vermeiden, werden reihenweise alte Obstbäume gefällt.

Die beiden Kreisfachberater Harald Lorenz und Roman Pröll raten dringend zur Besonnenheit. „Die Logik dahinter ist, dass man Streuobstbestand nicht schützen kann, wenn es keinen gibt“, sagt Harald Lorenz. Nach seinen Angaben, hat die Politik das Problem längst erkannt und bemüht sich um Schadensbegrenzung. „Was wir derzeit von Seiten des Ministeriums hören ist, dass die Bauern ihre Streuobstbestände weiterhin pflegen und bewirtschaften können wie bisher.“

Lorenz und Pröll hoffen, dass die Landwirte keine vorschnellen Entscheidungen treffen, die zudem jahrelange Ernteausfälle zur Folge haben. In diesem Zusammenhang zitierte Harald Lorenz Eugen Roth, der wie er findet zu Recht sagte: „Zu fällen einen schönen Baum, braucht’s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk‘ es, ein Jahrhundert.“

Foto: Hötzelsperger – Bildunterschrift: Obstgarten-Idylle vom Samerberg

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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