Land- & Forstwirtschaft

Aktuelles zur Landwirtschaft in Rosenheim

Voll besetzt war die Inntalhalle in Rosenheim am diesjährigen Bauerntag – und das lag nicht an den fünf Bulldogs, die einen eindrucksvollen Rahmen für die Veranstaltung boten.

Neben vielen Ehrengästen aus Politik, Verband, Ehrenamt und Gesellschaft waren es vor allem viele Bauern, die damit zeigten, wie wichtig ihnen die aktuellen Themen sind. Allein durch ihre Anwesenheit bekundeten sie ihre Betroffenheit mit der Situation.

Bodmaier berichtet über Themen des vergangenen Jahres und Aktuelles

Eingeladen hatte Kreisobmann Josef Bodmaier, der die Gäste begrüßte. Bodmaier beantwortete die Frage „Was ist los im Landkreis Rosenheim?“ mit der Erkenntnis „Es sind bewegte Zeiten, die nicht einfach sind für uns Bauern“. Er betonte, wie wichtig der Dialog mit der Bevölkerung ist und hob die guten Aktionen im Kreisverband Rosenheim, wie z.B. die Schmankerlstraße, heraus. Bodmaier stellte fest, dass die Preis- und Einkommenssituation nicht zufriedenstellend ist und „nun wird uns die Bauernmilliarde rübergegossen. Damit kann man das landwirtschaftliche Gewissen nicht beruhigen. Faire Preise für unsere Produkte sind uns lieber.“. Der Kreisobmann ging auf die Ereignisse des letzten Jahres ein wie das Volksbegehren, die Düngeverordnung, Ausbringtechnik, Flächenverbrauch und vieles mehr. Dabei kam Bodmaier immer wieder zu dem Schluss, dass die Wertschätzung für die Landwirtschaft in vielen Bereichen der Bevölkerung und der Politik nicht (ausreichend) gegeben ist.

Grußwort des stellvertretenden Landrats

Josef Huber, der als stellvertretender Landrat ein Grußwort für die Stadt und den Landkreis Rosenheim sprach, gestand, dass es ihm an dieser Stelle wehtat zu sprechen. Die sogenannte „Bauernmilliarde“ schürt den Neid in der Gesellschaft und ist trotzdem nicht das, was die Bauern gerade brauchen.

Projektarbeit im Landkreis Rosenheim

Wolfgang Hampl, Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, und Hans Mayerhofer stellten den im Herbst gegründeten Arbeitskreis „Landwirtschaft – Dialog mit der Gesellschaft“ sowohl inhaltlich als auch personell vor. Die Mitglieder des Arbeitskreises suchen das Gespräch mit Bürgern, Politikern, NGOs und allen Verbindungen, um die landwirtschaftlichen Arbeiten und Interessen zu vermitteln.

Josef Linner aus Bad Endorf machte anhand des Projektes Pelhamer See deutlich, wie die Wasserschutzrichtlinien in der Praxis angewendet werden, welche Untersuchungen vorgenommen werden und welche Auswirkungen das auf die Landwirtschaft in diesem konkreten Fall hat.

Initiative “Land schafft Verbindung”

Wie anhand der zahlreichen Bulldogs mit den Plakaten vor und in der Inntalhalle zu sehen war, war auch die Initiative „Land schafft Verbindung (LsV)“ vom Bayerischen Bauernverband zum Kreisbauerntag eingeladen worden. Josef Hofmeyer aus Rimsting präsentierte die Organisationsstrukturen der Initiative, die ausschließlich über soziale Medien kommuniziert und arbeitet. Die Initiative hat in den vergangenen Monaten mit Demonstrationen die Unzufriedenheit der Bauern mit der Agrarpolitik sehr deutlich gemacht und damit große Aufmerksamkeit erregt. Hofmeyer betonte wieder, wie wichtig die landwirtschaftlichen Verbände wie der Bayerische Bauernverband sind, um Informationen zu erhalten und weiterzugeben und um Verbindungen zu nutzen.

„Es sind noch einige Maßnahmen geplant, darum: Tankt Eure Bulldogs, stellt Eure Handys an –auch nachts“, rief Hofmeyer die Landwirte auf. Er hob hervor, wie entscheidend die Solidarität unter den Bauern ist und zitierte dabei Konrad Adenauer, der gesagt haben soll, dass man die Bauern nur dann fürchten müsse, wenn sie zusammenhalten.

“Die Bayerische Landwirtschaft vor neuen Herausforderungen”

Konrad Schmid, Ministerialdirigent beim Bayerischen Landwirtschaftsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, registrierte auch die vielen Herausforderungen, denen sich die Landwirte stellen müssen. „Ein Großteil der Bevölkerung ist weit weg von der Landwirtschaft und will trotzdem mitreden“, sagte der Ministerialdirigent. Doch er zeigte sich hoffnungsvoll, dass eine Annäherung gelingen wird und hob die verschieden Umsetzungen hervor, die auch nichtlandwirtschaftliche Einrichtungen betreffen. Insbesondere die Auswirklungen des Artenschutzabkommens und der Klimavorgaben erläuterte der Referent. Weiter führte er aus, was aufgrund des Green Deals auf die Bauern zukommt und welche Rolle schon jetzt die Düngeverordnung dabei spielt.

Abschließend nahm Philipp Moosner als Vorstandsvorsitzender der Milcherzeugergemeinschaft Rosenheim – Bad Aibling eG kurz Stellung zur aktuellen Lage für die Milchlieferanten von Danone und erklärte, dass die Milcherzeugergemeinschaft bereits in guten Gesprächen ist.

Bericht und Foto: Bayerischer Bauernverband

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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