Wie erhält die Landwirtschaft mehr Wertschätzung in der Gesellschaft und wie kann sie zukunftsfest gemacht werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Sommertreffens der Arbeitsgemeinschaft Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AG ELF) auf dem traditionsreichen Hopfenbetrieb des ehemaligen CSU-Landtagsabgeordneten und Präsidenten des Oberbayerischen Bauernverbandes, Max Weichenrieder, am 15. August (Stadelhof, Markt Wolnzach, Landkreis Pfaffenhofen a.d. Ilm).
Direkt zu Beginn wurde eine der großen Herausforderungen der Landwirtschaft in der jüngeren Vergangenheit deutlich: das trockene Klima. Der mittlerweile hochspeziali-sierte Hopfenbetrieb stand früher an einem ganz anderen Ort, musste dort aber dem hohen Grundwasserspiegel weichen, beschreibt Weichenrieder. Heute kaum noch vorstellbar und hinzukommen weitere Probleme wie die steigende Inflation, höhere Betriebskosten, geringerer Absatz und weniger Anbaufläche, zeigten die Schilderun-gen der Anwesenden.
Erich Irlstorfer, seit 2013 CSU-Bundestagsabgeordneter für die Landkreise Freising, Pfaffenhofen a.d. Ilm und Neuburg-Schrobenhausen, griff viele der Punkte auf und hielt fest: „Dass die ab 2023 vorgesehene Stilllegung von vier Prozent der Ackerflä-chen mittlerweile ausgesetzt wurde, ist ein wichtiges Signal, welches jedoch viel zu spät kam. Die Landwirtschaft braucht gerade in Krisenzeiten ein gewisses Maß an Planbarkeit, ansonsten riskieren wir mittelfristig den Zusammenbruch von landwirt-schaftlichen Strukturen und die Lebensmittelversorgung.“ Auf Nachfrage des Vorsit-zenden der ELF Oberbayern, Michael Hamburger, ergänzt Irlstorfer, dass gleiches auch mit Blick auf die Düngeverordnung sowie steigende Energie- und Sachkosten gilt. „Der Bund muss hier die Zügel in die Hand nehmen, um einerseits die noch immer im Raum stehenden Fragen zur Umsetzung der Düngeverordnung zu klären und Landwirte andererseits mittels pragmatischer Ansätze, wie gezielten Steuersenkungen, zu entlasten.“, so der Abgeordnete.
Diese Themen beschäftigen auch die Regierung von Oberbayern, bestätigte Georg Baumgartner, Stellvertretender Leiter des Bereichs 6 für Ernährung und Landwirt-schaft sowie Leiter des Sachgebiets 60, welches sich im Wesentlichen mit Fragen
der Agrarstruktur auseinandersetzt. „Die Landwirtschaft produziert Mittel zum Le-ben – an dieser ganz besonderen Bedeutung für alle Menschen sollte sich auch das Engagement zur Unterstützung der Bäuerinnen und Bauern messen las-sen“, stellt Baumgartner fest und spricht damit die Quintessenz des Sommertreffens aus: Die Sorgen wahrnehmen und gemeinsam an Lösungen arbeiten. Weitere Infor-mationen wie das gelingen kann, gibt es auf der Homepage der AG ELF unter: https://www.csu.de/partei/parteiarbeit/arbeitsgemeinschaften/elf/
Bericht und Foto: ELF /Erich Irlstorfer
