Land- & Forstwirtschaft

„Rund um Baum und Holz“ im Hammerer Kurpark

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

 Sein 70 jähriges Bestehen feierte der Vinzenziverein Hammer mit einem gemütlichen und unterhaltsamen Festtag im Kurpark in Hammer.

Mit einem festlichen Gottesdienst, umrahmt von der Musikkapelle Neukirchen eröffnete Bruder Franz Maria aus dem Kloster Maria Eck am frühen Nachmittag den Festtag. Dabei gedachten die Vereinsmitglieder in den Fürbitten von Sepp Steinbacher besonders ihrer verstorbenen Vorgänger und baten weiterhin um Zusammenhalt und gute Gemeinschaft. Bruder Franz erinnerte vor einem wunderschönen Holzkreuz als Altarschmuck an den Spruch „Einigkeit und Recht wird gepflegt von Bauer und Holzknecht“, den die Holzknechte vor 70 Jahren auf die Fahne des Vereins hatten sticken lassen, und der damals wie heute große Bedeutung hätte. Ein Thema, das auch heute noch „pflegewürdig“ sei, ebenso wie Natur und Schöpfung, als alleiniger Lebensraum für den Mensch und „Gottes Herrlichkeit“. Rund um den Altar vor dem in Holzbauweise errichteten „Kulturstadl“ hatten sich die Fahnen der Hammerer Feuerwehr und des GTEV Hammer, sowie der Gäste vom Vinzenziverein Ruhpolding und der Trachtenvereine Heutau und Neukirchen zur Fahne des Jubiläumsvereins gesellt.
Zu schmissigen Melodien der Musikkapelle ließen sich dann die zahlreichen Gäste an den vorbereiteten Tischen nieder und genossen die ausgezeichnete Bewirtung der Vereinsmitglieder und ihrer Helfer. Während dann die „6-Egg-Musi“ aus Waging für schwungvolle Unterhaltung auf der großen Bühne im Kurpark sorgte, zeigten die Buam des Trachtenvereins „D´Sulzberger Hammer“ den „Original Holzhacker-Plattler“ und die Hammerer Goaßlschnalzer schwangen ihre Goaßln über den Köpfen ihrer meist fachkundigen Gäste.
Rund um den neuen Kulturstadl hatten die „Holzknechte“ zum Thema „Holzarbeiten Früher und Heute“ allerhand aufgeboten. Sepp Steinbacher erklärte den interessierten Besuchern dazu die wichtigsten Details und unterhielt sie mit humorvollen Geschichten rund um das Thema „Holz und Handwerk“. So konnten die Besucher einen Motorsägen-Schnitzer ebenso bei der Arbeit beobachten wie das Spalten und Zurichten von Holzschindeln, und ein auf dem offenen Feuer frisch zubereitetes „Holzknecht-Muas“ probieren. Aktive Waldfacharbeiter versuchten sich wie früher in alten Techniken beim händischen Beladen eines Holzschlittens und wurden dabei von „erfahrenen Fachleuten“ bestens beraten. Zudem man konnte sich paarweise an der „Wiagn-Sag“ versuchen und in „Rekordzeit“ ein Stück eines Baumstammes absägen, was nicht nur den Kindern größten Spaß bereitete und die vielen Beobachter zu lauten Anfeuerungsrufen animierte. Einige junge Buam hatten unter Anleitung von Vorstand Georg Dufter aus einer mächtigen Tanne eine Brunnen gefertigt, und an der dazugehörigen Brunnesäule wurde noch fleißig gearbeitet. Besonderes Interesse fand das Bohren von Baumstämmen, wie es viele Jahrhunderte auf dem Gelände des jetzigen Hammerer Kurparks für die Fertigung der Rohre der Soleleitung von Reichenhall nach Traunstein praktiziert wurde.  Auch als gegen 18 Uhr ein heftiger Regenschauer einsetzte, ließen sich die Veranstalter und ihre Gäste nicht entmutigen. Die Tische und Bänke waren schnell getrocknet und während die „Viaschupf-Musi“ aus Hammer ihre Waginger Kollegen ablöste und zum Tanzen einlud, nahm das Fest wieder Fahrt auf. Ein gemeinsamer Plattler und der „Steirer-Tanz“ der aktiven Dirndl und Buam sorgten für Abwechslung und der angenehm warme Sommerabend tat ein übriges um das 70 jährige Jubiläum des Vinziverein Hammer in gemütlicher und unterhaltsamer Weise ausklingen zu lassen.

Bericht und Bilder: Franz Krammer

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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