Gesundheit & Corona

Rettungshunde-Ausbildung bei Johannitern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Der neueste geprüfte Rettungshund der Johanniter-Rettungshundestaffel Oberbayern-Südost heißt Charlie. Der dreijährige Viszla-Ridgeback-Rüde hat am vergangenen Wochenende gemeinsam mit seinem ehrenamtlichen Hundeführer Fred Kersten aus Vogtareuth die anspruchsvolle Ausbildung zum Personenspürhund abgeschlossen. Nun können die beiden als geprüftes Rettungshundeteam in den Einsatz gehen.

Gemeinsam haben die beiden wie alle geprüfte Rettungshundeteams der Johanniter eine intensive Ausbildung durchlaufen: Sanitätsausbildung, Katastrophenschutz-Grundausbildung, Einsatztaktik, Erste Hilfe am Hund, Navigation oder Funk sind nur einige der Themen in der zwei bis drei Jahre dauernden Ausbildung eines Rettungshundeteams. „Personenspürhunde sind auch unter dem Begriff Mantrailer bekannt und folgen dem spezifischen Geruchsmuster einer bestimmten Person“, erklärt Fred Kersten. „Wenn der letzte Aufenthaltsort einer Person bekannt ist und es ein Geruchsmuster gibt, kann Charlie dieser Geruchsspur auch noch nach vielen Stunden folgen.“ Mit dieser Fähigkeit ergänzt das neue Team die Rettungshundestaffel der Johanniter mit derzeit acht geprüften Teams für die Flächensuche optimal. Im Gegensatz zu Personenspürhund Charlie sind Flächensuchhunde darauf trainiert, den Geruch aller lebenden Menschen in einem Gebiet zu wittern, diese zu finden und den Fund anzuzeigen. Bei der Prüfung folgen nach einem Theorietest für den Hundeführer zwei Praxisprüfungen. Ein so genannter Start-Negativ-Test, bei dem Charlie eine geruchsprobe einer unbekannten Person bekam von der es weit und breit keine Spur gab. Dass es hier nichts zu schnuppern gab, musste er dabei seinem Hundeführer klar kommunizieren. Bei der zweiten Prüfung galt es, innerhalb einer Ortschaft einer 12 bis 30 Stunden alten Geruchsspur mit mehreren Richtungsänderungen und Kreuzungen über rund anderthalb Kilometer zu folgen und nach spätestens 70 Minuten die gesuchte Person zu finden.

Zum Teil mehrmals im Monat werden die Retter auf vier Pfoten der Johanniter alarmiert, um vermisste Personen in München oder Landkreisen on Oberbayern Vermisste zu finden – auch bei einer aufwändigen Suchaktion nach einem Kind im bayerisch-tschechischen Grenzgebiet waren die Helferinnen und Helfer aus München schon im Einsatz. Finanziert wird die rein ehrenamtliche Rettungshundearbeit übrigens ausschließlich aus Spenden sowie durch Fördermitglieder der Johanniter. Denn für die Vermissten und ihre Angehörigen ist der Einsatz kostenfrei.

Über die Arbeit mit Rettungshunden

Die Johanniter-Rettungshundestaffeln sind an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr einsatzbereit. Als Fachdienst im Rahmen des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes betreiben die nach DIN 13050 zertifizierten Rettungshundeteams in Zusammenarbeit mit der Polizei und den Feuerwehren die Personensuche nach Vermissten. Nur mit gültiger Zertifizierung dürfen die Rettungshundeteams in den Einsatz. Die Hundeführer mit ihren vierbeinigen Spürnasen engagieren sich ehrenamtlich und sind für ihre umfangreichen Aus- sowie Weiterbildungen auf Spenden angewiesen. Die Ausbildung zum Rettungshund dauert zwei bis drei Jahre und wird mit der Rettungshundeprüfung abgeschlossen, die alle 24 Monate wiederholt werden muss.

Bericht und Foto: Gerhard Bieber / Andreas Jacob – www.johanniter.de

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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