Kultur

Neue CD mit Walter Angerer der Jüngere

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Unter dem Label Wiesenrand Classik stellt Walter Angerer der Jüngere eine neue CD vor. Unter dem Motto „Adagio“ spielte die Pianistin Elitza Riva aus Bulgarien 14 Klavierstücke ein, die es erlauben, meditativ in seine eigene Gefühlswelt einzutauchen. Titel wie „Im Wald“, „Kurzer Ausflug“, „Durch den dunklen Wald“ oder „Kleiner Spaziergang“ legen Zeugnis von Angerers Naturverbundenheit ab. „Weite Sicht im Tal“ löst Assoziationen zu dem Bild „Wanderer über dem Nebelmeer“ von Caspar David Friedrich aus dem Jahr 1818 aus und stellt zugleich eine Verbindung zur bildenden Kunst her, in der Angerer der Jüngere ebenso zu Hause ist, wie in der Musik und der Komposition. Zeugnis davon legt das Titelbild ab: Es ist eine Malerei des Komponisten und Künstlers, Angerer der Jüngere.

Die Rückenansicht einer nackten Schönheit, die nur andeutungsweise in eine Decke gehüllt ist und die – entsprechend dem Titel eines der Werke „Weite Sicht im Tal“ von der Höhe einer Berglandschaft aus weit über Wasser, Berge und Wolken blickt. Auch die Malerei erinnert durch das Motiv an Caspar David Friedrich, unterscheidet sich jedoch sowohl durch die Pinselführung und die Farbgestaltung – das Bild ist in kühlen Blau- und Grautönen gehalten -, als auch durch die Botschaft, die es vermittelt. Dazu gehört eine gewisse Morbidität, denn die nackte Schönheit war offensichtlich von Eis bedeckt – darin konserviert – und taut gerade auf, zerrinnt, vergeht. Die Darstellung der Vergänglichkeit spiegelt sich auch in den Klavierstücken, die, wollte man sie in die Musikgeschichte einordnen, spätromantisch anmuten. Angerers melodische Tonsprache vermag es, durch die einfühlsame Interpretation von Elitza Riva Klangbilder in assoziative Fantasie-Bilder zu übertragen, die am Zuhörer vorüber schweben, auch indem sie fast unmerklich ineinander übergehen. Lange Klänge symbolisieren die Weite der Landschaft, tiefe Töne und bisweilen Dramatik im Rhythmus verbindet Angerer mit dem Wald. Im titelgebenden Stück „Adagio“ ist langsames Vorwärtsschreiten vernehmbar. Der Fortgang der Titel endet nach „Trauerode“ symbolisch mit „Klänge aus dem All“.

Wenn auch die Miniaturen auf Programmmusik hindeuten, so bereiten diese Kompositionen dennoch als absolute Musik große Freude, so dass der Zuhörer seinen Empfindungen freien Lauf lassen kann.

Erhältlich ist die CD per Mail über angerer.dj@gmail.com.

Bericht und Foto (Brigitta Janoschka): Malerei und Musik vereinigen sich bei dieser CD.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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