Land- & Forstwirtschaft

Molkerei-Forum 2023: LfL und Klimaschutz

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Wie gestalten wir eine Milchkuhhaltung, die zukunftsfähig ist, weil sie Ressourcen schont und die Bedürfnisse von Mensch, Tier und Umwelt gleichermaßen berücksichtigt? Und wie können landwirtschaftliche Betriebe mit Blick auf Klimaschutz, Biodiversität und Tierschutz weiterhin ökonomisch erfolgreich bleiben? Diesen Fragen widmete sich die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) auf dem diesjährigen Molkerei-Forum an der Molkereischule in Kempten.

Die Milchkuhhaltung ist ein zentraler Baustein der bayerischen Wirtschaft. Knapp 30 % der Milchkühe in Deutschland stehen in Bayern. Das sind rund eine Mio. Kühe, wobei ein bayerischer Milchviehbetrieb durchschnittlich nur 44 Kühe hält. Im Jahr 2022 wurden rund 7,5 Mio. t Milch von den bayerischen Milchkühen an die Molkereien geliefert. Der Anteil an Biomilch beträgt rund 8,5%, im Ländervergleich ist das überdurchschnittlich.

Nachhaltigkeit und Klimaschutz sind an der LfL wichtige Forschungsthemen. Die LfL hat den „Klima-Check“ entwickelt. Dieser ermöglicht es Milchkuhhaltern, die Klimawirkung ihrer Produkte zu ermitteln und für ihren Betrieb passende und wirksame Klimaschutzmaßnahmen zu identifizieren. Im LfL Klima-Check werden Forschungsergebnisse aus allen Instituten der LfL zusammengeführt. Dieses Zusammenspiel von breit aufgestellten Fachinstituten zur Bewertung von Nachhaltigkeit ist ein Alleinstellungsmerkmal des LfL Klima-Checks. So entsteht ein Klimarechner, der sowohl internationalen Standards entspricht als auch die Besonderheiten der bayerischen Landwirtschaft abbilden kann. Die im Vergleich zu anderen Rinderrassen niedrigen produktbezogenen Treibhausgasemissionen der hierzulande typischen Zweinutzungskühe zeigen sich zum Beispiel erst, wenn neben der Milch auch die Fleischproduktion in die Bewertung einfließt.

Der frei zugängliche und kostenlose online-Klimarechner der LfL wird von Landwirten, Beratern und Molkereien in Bayern, Deutschland und darüber hinaus verwendet. Auf mehreren tausend Betrieben wurden mit dem LfL Klima-Check bereits Bewertungen der Treibhausgasemissionen durchgeführt. Da es noch weitere Indikatoren gibt, die für die Bewertung der Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft relevant sind, wird der LfL Klima-Check sukzessive um zusätzliche Nachhaltigkeitsindikatoren wie Bodenkohlenstoff und die Nahrungskonkurrenz zwischen Mensch und Tier ergänzt. Dazu richtet die LfL einen eigenen Forschungsschwerpunkt ein.

Weitere Informationen

Bericht und Foto: LfL

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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