Wirtschaft

Landrat besucht BBW Lasertechnik in Prutting

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Was 1997 in einer kleinen Werkstatt auf 40 Quadratmetern in Vogtareuth begann, wurde in 25 Jahren zu einer beispielhaften Erfolgsgeschichte: die Firma BBW Lasertechnik der Familie Bürger in Prutting. Landrat Otto Lederer hat das Unternehmen vor Kurzem besichtigt. Begleitet wurde er bei dem Rundgang von Pruttings Bürgermeister Johannes Thusbaß, Andreas Bernsegger von der IHK Rosenheim sowie aus dem Landratsamt Rosenheim von Oliver Winter (Amtsleitung), und Richard Weißenbacher und Peter Heßner (beide Wirtschaftsförderung).

BBW Lasertechnik ist heute ein in Deutschland führendes Unternehmen für innovative Lasermaterialbearbeitung mit den Kernkompetenzen Laserschweißen, Laserfeinschneiden, Laserbohren und Laserabtragen. Die Begeisterung für Lasertechnik und das eigene Team ist Hans Bürger, dem Mitbegründer der Firma, deutlich anzumerken. Beim Rundgang durch die Produktionshallen erläutert der Geschäftsführer gemeinsam mit den zuständigen Abteilungsleitern enthusiastisch die Hintergründe und Details der Anlagen und Produktionsschritte. Hans Bürger hat das Unternehmen mitgegründet und leitet es heute mit seinem Sohn Andreas. Seine Frau Maria kümmert sich um das Personal, die Tochter Kristina um die Unternehmenskommunikation. Der dritte Sohn Matthias macht derzeit ein Praktikum bei einem Kooperationspartner in Israel. Landrat Otto Lederer betonte, dass Familienunternehmen wie dieses eine wertvolle Basis und Grundpfeiler unser regionalen Wirtschaft sind. „Sie haben die Nachfolge in Ihrem Unternehmen bereits geregelt und bieten so eine Zukunftsperspektive nicht nur für Ihre Kinder, sondern auch für die gesamte Belegschaft.“

45 Laseranlagen auf 10.000 Quadratmeter

Vor 25 Jahren startete die Firma mit einer ersten Laseranlage und fertigte medizinische Implantate. Die Auftragslage und die Kunden sind stetig gewachsen: Zwei Jahre später zog das Unternehmen in größere Räume nach Inzenham und 2008 in das Gewerbegebiet Prutting um, wo es seitdem stetig expandiert. Aus einer Laseranlage sind 45 geworden, die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich alleine in den zurückliegenden sechs Jahren auf knapp 200 verdoppelt. Das Betriebsgelände fasst heute knapp 10.000 Quadratmeter – und auch das ist für die bestehende und geplante Auftragslage zu wenig. Deswegen sucht der Betrieb intensiv nach Möglichkeiten, sich weiter zu vergrößern. Die Kunden des Unternehmens kommen unter anderem aus der Automobilbranche, der Elektroindustrie, der Klima- und Energietechnik, der Luft- und Raumfahrt sowie dem Maschinen- und Anlagenbau. Die Produkte aus Prutting werden weltweit zum Beispiel in Backöfen, Autos, Bestückungsautomaten, Brennstoffzellen, Getränkeabfüllanlagen, Dunstabzügen, Lkw oder Straßenbahnen verbaut.

Aus- und Fortbildung sind großer Bestandteil

Landrat Otto Lederer verschaffte sich bei dem Rundgang auch einen Überblick über die Ausbildung der derzeit 19 Auszubildenden der Firma. Die Firma BBW Lasertechnik bildet Industriemechaniker, Maschinen- und Anlagenführer sowie Fachlageristen aus. Perspektivisch soll der Bereich Elektrotechnik dazu kommen. In der Lehrwerkstätte werden die Grundlagen des Fräsens, Drehens, Biegens und Schweißens vermittelt sowie der Arbeit mit Lasern an modernen Maschinen. Genauigkeit ist dabei wichtig. Landrat Otto Lederer betonte, dass der Landkreis viel in die Ausbildung der jungen Menschen investiere, besonders beim Ausbau und der Ausstattung der Berufsschulen. Für ihre künftigen Lehr- und Arbeitsjahre wünschte Otto Lederer allen Azubis viel Spaß und Erfolg. In diesem Zusammenhang wurde auch das Thema „Demografischer Wandel“ angesprochen. Im Landkreis Rosenheim werden in den kommenden 20 Jahren sehr viel mehr ältere Menschen leben als heute. Das zeigt eine vom Landkreis in Auftrag gegebene Studie. Der Anteil der Menschen im arbeitsfähigen Alter wird weniger. Dieses Problem des Arbeitskräftemangels merkt auch die Firma BBW Lasertechnik. Dabei ist das Team generell recht jung: Das Durchschnittsalter liegt bei 35,8 Jahren – viele Führungskräfte sind unter 30 Jahre alt. Um auch künftig dem Problem des Arbeitskräftemangels entgegenzuwirken, setzt das Unternehmen auf eine gute Ausbildung, einen attraktiven Arbeitsplatz – und Teil-Automatisierung durch Roboter. Am Ende der Führung war noch Zeit für Gespräche und ein Resümee des Landrats: „Ich habe großen Respekt vor dem, was Sie hier geschaffen haben und mit welcher Sprunghaftigkeit Sie sich in kürzester Zeit entwickelt haben. Wir sehen heute ein höchst innovatives Unternehmen mit einem nachhaltigen Tätigkeitsfeld.“

Bericht und Bilder: Landratsamt Rosenheim

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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