Land- & Forstwirtschaft

Generationswechsel bei Atzinger Jagd

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Einen Generationswechsel hat es bei der Jagdvergabe in Atzing gegeben. Nach 36 Jahren haben die Brüder Leopold Schlosser und Michael Schlosser senior die Jagd in die Hände von Michael Schlosser junior und Martin Schlosser übergeben. Diesem Wechsel schlossen sich einstimmig und in geheimer Wahl die 13 anwesenden Abstimmungs-Berechtigten an, diese Jagdgenossen vertraten insgesamt 192 Hektar land- und forstwirtschaftliche Flächen.

1983 übernahmen Leopold und Michael Schlosser senior die Jagd von ihren Vorgängern zusammen mit ihren damaligen Mitpächtern Herbert Brüderl und Paul Schlosser. Im Jahr 2001 kam Peter Stoib als Mitpächter dazu und zugleich schlossen sich Michael Schlosser junior und Martin Schlosser als Mitgeher an. Nunmehr übernehmen im Rahmen eines Generationswechsels Michael Schlosser junior und Martin Schlosser die Verantwortung für die Jagdbögen Nord und Süd, als Mitgeher unterstützen im Norden Leopold Schlosser und Peter Stoib und im Süden Michael Schlosser senior und Paul Schlosser die Jäger. Die Neuvergabe, deren Wahl von Konrad Huber geleitet wurde, hat eine Laufzeit von neun Jahren.

Jagdvorstand Hans Rauch, der im Herbst bei der turnusgemäßen Jagdversammlung für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt wurde, nutzte die Gelegenheit des Generationswechsels für einen ausführlichen Dank. „36 Jahre wardt Ihr verlässliche Partner der Bauern und Jagdgenossen, ihr habt immer auf den Ausgleich zwischen Wald und Wild geschaut“, so Hans Rauch. Darauf antwortete Jäger Leopold Schlosser: „Anfangs unserer Jagdübernahme gab es noch viel mehr Wild, zum Teil konnte ich auf einem Blick bis zu 30 Stück sehen, die Folgen waren  im Jungwald ein schädlicher Kahlfraß, da hat sich bis heute viel zugunsten der Waldbesitzer verändert“. Zugleich dankte Leopold Schlosser im Namen seiner Jäger-Kollegen der Genossenschaft und dem Vorstand für stete Abstimmungen und Unterstützungen, heuer mussten gar einige Wege von den Bauern vom Schnee geräumt werden, damit die Winterfütterung durchgeführt werden konnte. Michael Schlosser junior, der mit seinem Bruder Martin nunmehr die Jagdverantwortung übernommen hat, sagte in seinen Dankesworten für das erfahrene Vertrauen: „Martin und ich treten in große Fußstapfen, aber als neue und junge Ansprechpartner wollen wir die Anforderungen erfüllen und offene Partner für die Bauern und Waldbesitzer sein“. Im weiteren Versammlungsverlauf wurde vereinbart, am traditionellen Jagdessen festzuhalten, allerdings den Termin vom Jahresende auf den Jahresanfang zu legen. Anfang April wird wieder eine Waldbegehung sein. Vorstand Hans Rauch bat alle jene Jagdgenossen, die neuerdings die Auszahlung des Jagdpachtschillings wünschen, dass sich diese bei ihm melden mögen (Tel. 08051-5381). In der freien Aussprache wurde vereinbart, dass im März mit den betroffenen Grundstücksbesitzern entlang der Langlaufstrecke zwischen Atzing und Siegharting eine Besprechung stattfinden soll. Gerade im gegenseitigen Dialog zwischen Sportlern, Gemeinde und Bauern sollen immer wieder auftauchende Probleme direkt angesprochen werden. Gemeint waren dabei die Parkplatz-Situation und das Lauflassen von Hunden, aber auch andere Formen der jagdbeeinträchtigenden Freizeitnutzung wie nächtliches Joggen, Reiten auf Wegen, die nicht hierfür freigegeben sind. Abschließend bedankte sich Jagdvorstand Hans Rauch bei den Jagdgenossen für ihr Kommen und er wünschte der neuen Jäger-Gemeinschaft allzeit eine gute Hand..

Foto: Hötzelsperger – von links: Jagdpächter Michael Schlosser junior, die Mitgeher Paul Schlosser und Peter Stoib sowie Jagdpächter Martin Schlosser mit den Mitgehern Michael Schlosser senior und Leopold Schlosser.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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