Brauchtum

Ehrungen beim Trachtenverein Niederaschau

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„Für ein solches Jubiläum haben wir weder ein Abzeichen im Verein, noch gibt es dafür ein fertige Urkunde“. Erstmals in der Vereinsgeschichte ehrte der Vorsitzende des Trachtenvereins GTEV „Edelweiß“ Niederaschau Paul Kink bei der Jahreshauptversammlung im Cafe Pauli in Höhenberg ein Mitglied für 75 Jahre Mitarbeit im Verein:

Georg Aringer senior kam bereits 1948 zum Aschauer Traditionsverein, als es mit der Trachtenbewegung und den Vereinen nach den Wirren des Krieges gerade erst wieder los ging. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er allerdings nicht zur Versammlung ins Cafe Pauli kommen. Zwei Mitglieder traten 1953 in den Verein ein und sind seit 70 Jahren dabei: Max Schaitl und Hans Wörndl; Ilse Heinrich und Gundi Kink wurden für 60 Jahre aktive Mitgliedschaft geehrt. Rosmarie Hötzelsperger, Josef Polz senior, Heinz Ranftl, Peter Stein und Maria Mayer erhielten das Abzeichen und die Urkunde für 50-jährige Mitgliedschaft, Elisabeth und Sebastian Aringer, Josef Heinrich, Hubert Scheck, Andreas Thaurer und Annemarie Heinrich das Abzeichen in Silber für 40 Jahre. Seit 25 Jahren sind Marianne Hocheder und Andrea Scholz bei den Edelweissern mit dabei.

„Wir belegten mit 103 Trachtlern und einem Festwagen Rang 17 beim Gaufest des Chiemgau-Alpenverbands in Reit im Winkl, beim 111-jährigen Gründungsfest unseres Patenvereins Frasdorf waren wir überaus stark vertreten. Wir waren sehr erfolgreich beim Sechs-Vereine-Jugendpreisplattln, wir haben den ersten Platz in der Mannschaftswertung beim Dorfkönigschiessen geholt, noch vor den Gebirgsschützen und waren bei allen kirchlichen und weltlichen Ereignissen in der Gemeinde dabei – es war schon wieder einiges los für alle Trachtler in Aschau. Erstmals fand in Aschau ein Weihnachtsmarkt statt – wir waren dabei. Unser Sänger- und Musikantenhoagascht im Chalet war gut besucht, allen Besuchern gefiel das von Musikwartin Maria Wörndl zusammengestellte Programm“. Das Dorffest im Kurpark, das eigentlich fest zum Jahresablauf gehört, fiel dem schlechten Wetter zum Opfer. Einen Heimatabend hielten die „Edelweißer“ gemeinsam mit den anderen beiden Aschauer Trachtenvereinen im Festzelt beim Aschauer Markt. Das Kirtahutschn fand auch noch statt“. Der Verein umfasst derzeit 372 Mitglieder, die Verluste durch den Tod von sechs Mitgliedern konnten durch die Neuaufnahme mehrerer junger Trachtler ausgeglichen werden. Neu im Verein sind Andreas Aringer, Tanja Hailer, Elias Hofer, Michaela Mieckeley, Michael Schäffer, Benedikt Simmet und Johanna Stein.

Beim Plattln und Dirndldrahn waren die Kinder und die Aktiven im letzten Jahr sehr erfolgreich. Stolz berichteten Vorstand Kink und Vorplattler Paul Kink junior: „Beim Gaupreisplattln und beim Gaudirndldrahn belegten alle aktiven Niederaschauer Buam und Dirndl gute Plätze im Feld. Unsere Gruppe holte sich beim Gaupreisplattln in Reit im Winkl den dritten Platz. Mit Andreas Bachmeier, Anton Reiter, Sepp Reiter und Matthias Reiter sind die Edelweißer wieder gut in der Gaugruppe vertreten, beim Gaudirndldrahn belegte Theresa Reiter Rang acht unter 68 Starterinnen und ist ebenfalls in der Gaugruppe. Der Gaujugendgruppe gehören im kommenden Jahr Lisa Leikermoser und Marinus Kirchlechner an“. Paul Kink bedankte sich für die Unterstützung bei der Führung des Vereins durch die Vorstandschaft und alle Vereinsmitglieder. Er bedankte sich bei den Wirtsleuten des Chalets, bei der Gemeinde Aschau und allen Ortsvereinen für die gute Zusammenarbeit, ohne die ein Vereinsleben im Dorf nicht denkbar wäre. Er bat die Mitglieder die Veranstaltungen anderer Vereine im Ort, wie das Dorfkönigschiessen der Feuerschützen zu besuchen; wenn ein Verein etwas veranstalte und sich die Arbeit mache, dann sollten sich alle Dorfvereine daran beteiligen und damit die Wertschätzung der Arbeit zeigen.

Jugendleiter Anton Reiter berichtete über die Arbeit mit den knapp 40 Mädchen und Buben des Vereins, die zwischen März und September regelmäßig zu den Plattlerproben zusammenkommen. „Bei den Vergleichsplattln kommt es gar nicht so sehr auf die Medaillenränge und Stockerlplätze an, so Anton Reiter: „Wenn die Kinder ihr Bestes bringen, freuen sich die Jugendleiter über alle Platzierungen“. Neben den Preisplattln, Festumzügen und Heimatabenden war die Jugendgruppe beim alljährlichen Kirtahutschn beim Daurer Hof und beim Klöpfeln zahlreich vertreten.

„Ich hoffe, dass sich die Leute in Aschau wieder mehr an die Werte von Tracht und Brauchtum besinnen, dass sie die Tracht an Sonn- und Feiertagen tragen, sei es zur Kirche oder zum Wirt. Man soll schon am Gewand erkennen, dass es sich bei diesen Tagen um besondere Tage handelt. Es wäre sehr schade wenn unsere Tracht und unsere Lebensweise verloren ginge, bloß weil den Menschen überall vorgegaukelt wird, dass jeder Tag und jedes Gewand gleich sei“, schloss Vorstand Paul Kink die Generalversammlung.

Bericht und Foto: Heinrich Rehberg 

Sie haben sich um den Trachtenverein „Edelweiß Niederaschau verdient gemacht: vorne von links nach rechts: Elisabeth Aringer (40), Gundi Kink (60), Ilse Heinrich (60) – hinten von links nach rechts: Vorsitzender Edelweiß Niederaschau Paul Kink, Hubert Scheck (40) , Hans Wörndl (70), Andreas Thaurer (40), Sebastian Aringer (40), Heinz Ranftl (50)

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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