Es sind nicht die Panzerknacker, die derzeit das Gebäude der Raiffeisenbank in der Frasdorfer Simsseestraße mit dem großen Abbruchbagger malträtieren. Eine Suche nach Geldvorräten im Tresor und in den Schubladen der Filiale wäre vergebens – alles wurde frühzeitig geräumt, das Gebäude ist mittlerweile total entkernt. Die Tage des Raiffeisenbankgebäudes in Frasdorf sind gezählt, ein großer Bagger einer Abbruchfirma hat bereits mit dem Abbruch der noch stehenden Außenwände begonnen. In den kommenden Monaten sollen hier eine neue Filiale der Bank, drei Praxisräume und vier Wohnungen entstehen. Bis 2024 sollen alle Räume wieder bezugsfertig und nutzbar sein. Die Kosten für den Neubau sollen rund 4,5 Millionen Euro betragen. Dem Abriss und Neubau gingen langfristige Planungen voraus: das bisherige Gebäude mit seinem Flachdach hätte wegen umfangreicher Wasserschäden kostenintensiv saniert werden müssen. Trotz aller Reparaturen sei das Flachdach in den vergangenen Jahren eine ständige Schwachstelle des Gebäudes gewesen. Ständig wiederkehrende Wasserschäden machten dauernde Sanierungen und Trocknungsarbeiten der Wände notwendig. Eine Begutachtung der vorhandenen Bausubstanz ergab schließlich, dass der Abriss und Wiederaufbau eines modernen Gebäudes wirtschaftlicher sei, als die Grundsanierung und die ständig wiederkehrenden Arbeiten am bestehenden Bau.
Der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenbank Aschau-Samerberg Christian Trattner erläuterte, dass die Bank – nach dem Umbau der Geschäftsstelle Aschau im Jahr 2021 – jetzt 4,5 Millionen Euro in ein neues Wohn- und Geschäftshaus in Frasdorf investiere. Mit diesem Neubau trage die Bank zu einer weiteren positiven Entwicklung in der Gemeinde Frasdorf im Sinne der Visionen von „Frasdorf 2030“ bei.
Der Bankverkehr geht trotz des Abrisses weiter, die Raiffeisenbank Aschau-Samerberg bleibt auch in der Bauphase nahe am Kunden und vermeidet zusätzliche lange Wege für alle. Für die nächsten beiden Jahre bis zur Wiedereröffnung der neugebauten Geschäftsräume hat die Raiffeisenfiliale Unterkunft im ehemaligen Gasthaus Obholzer unmittelbar neben der Frasdorfer Pfarrkirche gefunden; in die ehemaligen Gasträume ist auch die Tierarztpraxis Dr. Andreas Weiß umgezogen. Die bisherigen Praxisräume fallen ebenfalls der Abrissbirne zum Opfer, nach dem Abschluss der Bauarbeiten geht der Chiemgau-Tierarzt zurück in den Neubau und die neu gestalteten Praxisräume.
Bericht und Fotos: Heinrich Rehberg