Tourismus

Tourismus in Krisenzeiten – Kamingespräch in Berlin

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Dem Thema „Tourismus in Krisenzeiten – reist das Risiko immer mit?“ widmete sich der TourismusDialog.Berlin in einem Kamingespräch im art’otel Berlin. Partner war Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbandes DRV. Moderiert wurde das Gespräch von Ewald König, Chefkorrespondent vom Berliner Korrespondentenbüro, der sich bei Hans de Waart, General Manager des art’otels, für die Gastfreundschaft in seinem Hause herzlich bedankte. Das Hotel befindet sich im historischen Ermelerhaus in Berlin-Mitte, einem aus dem 17. Jahrhundert stammenden Rokokogebäude mit Stuckornamenten, einem glasüberdachten Innenhof und Originalkunstwerken des Malers und Bildhauers Georg Baselitz. 

Derzeitige Krisen, geopolitische Unsicherheiten, Naturkatastrophen und auch Klimaveränderungen scheinen das Reiseverhalten der Touristen zu beeinflussen.  Wie sich diese Ereignisse auf die Reisewirtschaft auswirken, stand im Zentrum des   Gesprächs.

Die Daten der Welttourismusorganisation UNWTO belegen, dass sich der Tourismus nach der Corona-Pandemie weltweit wieder erholt hat. Reisen wollen die Deutschen, und sie tun es auch, so Norbert Fiebig. Die Umsatzentwicklung in der Touristik zeigte im Sommer 2023 ein positives Bild. Auch die Geschäftsreisen haben wieder zugenommen. Dies ist insbesondere für die hiesige Wirtschaft von Bedeutung, da Deutschland ein exportorientiertes Land ist.

Infolge der aktuellen Bedrohungen ist das Sicherheitsbedürfnis der Reisenden gestiegen. Denn Reisen und Sicherheit sind untrennbar miteinander verbunden. Wenn wir uns nicht sicher fühlen, reisen wir nicht gerne, betonte der DRV-Präsident. Die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes bieten hierzu eine objektive Orientierung. Der Deutsche Reiseverband unterstützt die Reiseveranstalter und die Reisebüros bei der vorbeugenden Risikoanalyse und übernimmt im Ernstfall die Koordination der Nothilfe-Maßnahmen. Fiebig sprach dazu die Empfehlung aus, dass sich bei diesem starken Maß an Sicherheit die Deutschen nicht von Auslandsreisen abhalten lassen sollen. Vor allem bieten Pauschalreisen reichlich Sicherheit.
Der Auslandstourismus ist nicht nur für die deutsche Wirtschaft von Bedeutung; er bringt auch Wertschöpfung und Wachstum in die Reisezielgebiete. Wenn dort der Tourismus wegbleibt, kommt die Armut. Das hat man während der Pandemie in vielen Destinationen gesehen.

Auch das Thema Nachhaltigkeit ist eine große Herausforderung für den Tourismus. Weltweit werden über 20 Prozent der CO2-Emmissionen durch den Verkehr verursacht. Im Luftverkehr sind namentlich mit CO2-freiem Kraftstoff die gesetzten Klimaziele zu erreichen. Die Grundregel lautet jedenfalls: Erst vermeiden und reduzieren, dann kompensieren.

Alles in allem ist das Resümee des deutschen Tourismus recht ordentlich. Was zugleich die Schätzung der UNWTO unterstreicht, wonach die internationale Reisewirtschaft Ende 2023 fast 90 Prozent des Niveaus vor der Pandemie erreicht.

Bericht und Bilder: Helmut Amberger, Hauptstadtkorrespondent der Samerberger Nachrichten und 1. Vorsitzender des Vereins der Bayern in Berlin

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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