Leitartikel

Ökumenische Sozialstation Prien auf dem Prüfstand

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Im Bewusstsein, dass gute Bezahlung viel aber nicht alles ist hat sich die Geschäftsführerin der Ökumenischen Sozialstation Prien gGmbH, Beate Bolz im Frühjahr entschlossen die eigene Einrichtung auf den Prüfstand zu stellen und bei Bedarf erforderliche Verbesserungen umzusetzen. Die Sozialstation beteiligte sich am Projekt der Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung  GAP – Gute Arbeitsbedingungen in der Pflege zur Vereinbarkeit von Pflege,  Familie und Beruf .

Das Projekt gliedert sich in mehrere Abschnitte. Zunächst werden die Mitarbeitenden schriftlich, anonym und sehr detailliert zu ihrer Zufriedenheit mit den Themenfeldern Arbeitsorganisation, Personalentwicklung und Führungskultur befragt.  Abgefragt werden Inhalte zu Arbeitszeiten, Dienstplanung, Urlaubsgestaltung, Mitarbeiterausfall und damit verbundenes Einspringen, Tourenplanung, Eingehen auf Mitarbeiterwünsche, Überstundenanfall, Organisationsstruktur, Überforderungen, Fort- und Weiterbildungen, psychische Be- und Entlastungen, Kommunikation und Transparenz, Fehlerkultur, Führungs- und Pflegequalität, Vergütungen und Benefits, Gesundheitsförderung sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Hier zeigt sich in der Breite sehr hohe Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen in der Ökumenischen Sozialstation! Die Mitarbeitenden bewerten alle Items mit mehr als 90% Zufriedenheit – der Benchmark liegt je nach Item im Bereich von 25% bis 60% Zufriedenheit. Das bedeutet, dass in der Ökumenischen Sozialstation im Vergleich mit allen befragten Einrichtungen deutschlandweit eine extrem höhere Arbeitszufriedenheit bei den Mitarbeitenden herrscht! Die Projektleitung, der interne Coach und das Team bestätigen der Einrichtung übereinstimmend gute Organisation und Struktur, was die Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte deutlich verbessert.

Ein Defizit empfinden die Mitarbeitenden nur hinsichtlich ihrer Kompetenzen im Umgang mit Patienten mit eingeschränkter Kognition. Da der Nationale Expertenstandard Demenz noch zum Zeitpunkt des Projektes noch nicht implementiert ist, wird hierauf der Fokus für die durchzuführenden Verbesserungen gelegt. Es erfolgen regelmäßige Schulungen und die Implementierung des Expertenstandards.

Damit ist der Projektzyklus aus Bedarfsanalyse (Mitarbeitenden Befragung, Begehung der Einrichtung durch den Coach), Durchführung von Verbesserungen (Implementierung von Leitfäden und fachliche Begleitung), Projektabschluss und Projektevaluation erfolgreich beendet.

Für Verbesserungen stehen den teilnehmenden Einrichtungen 25 Leitfäden aus fünf Schwerpunktbereichen zur Verfügung:

  • Arbeitszeit- und Dienstplangestaltung
  • Kommunikation mit Beschäftigten
  • Personalentwicklung, Qualifizierung, Führung
  • Kommunikation mit Kunden
  • Familienfreundliche Unternehmenskultur

 

Ein Bereich, der auch in der Ökumenischen Sozialstation PRIEN gGmbH von den Mitarbeitenden als schwierig beurteilt wird ist die Personalgewinnung.  Das Team hofft jetzt sehr auf neue Kollegen, die sich ebenfalls beste Arbeitsbedingungen, flache Hierarchie, Mitspracherecht in vielen Belangen sowie ein offenes Miteinander bei tariflicher Bezahlung und Benefits wünschen.

Informationen zur Ökumenischen Sozialstation Prien gGmbH unter: www.sozialstation-prien.de.

 An dem Projekt der Bundesregierung interessierte Einrichtungen finden hierzu mehr unter: www.gap-pflege.de/hintergrund-und-ziele/grusswort/?navid=1243194933573

 Foto: Hötzelsperger  – Beate Bolz mit der Teilnahmebestätigung


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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