Leitartikel

Herbstkonzert der Wildenwarter Blaskapelle

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Mit einem „Kosakenritt“ von Franz Watz startete das Jahreskonzert der Musikkapelle Wildenwart unter der Leitung von Sebastian Graf in der voll besetzten Frasdorfer Lamstoahalle in den Abend, gleich darauf folgten bekannte Melodien von Verdi, Klänge, die jeder kennt, aber meist nicht zuordnen kann. 50 Musikanten aus Wildenwart füllten die Frasdorfer Lamstoahalle mit ihrem Klang und die Bühne mit ihrer Präsenz.

Sie haben den ganzen Sommer geprobt, sie waren als Festmusik bei allen Veranstaltungen im Chiemgau mit dabei. Jetzt zeigten die Musiker der Musikkapelle Wildenwart, dass Blasmusik nicht nur Bierzelt- und Marschmusik ist. Eng war’s im Saal und auf der Bühne beim Jahreskonzert der Musikkapelle Wildenwart in der Lamstoahalle in Frasdorf, noch nicht einmal der sprichwörtliche letzte Platz war noch frei, weder auf der Bühne, noch im Saal. Weiter ging es im Programm mit der Filmmusik aus “Aladdin” von Alen Menken und alle miteinander – Musiker und Zuhörer – trafen sich unter der Führung des Dschinni gedanklich noch einmal bei den vielen Festen des Sommers, beim Gaufest in Reit im Winkl und bei den Wildenwarter Waldfesten. Aus den Weiten des Orients fuhren die Musiker mit ihren aufmerksamen Zuhörern mit der Eisenbahn durch Oregon und den Nordwesten der USA. Zum Schluss schnupperten noch alle ein wenig „Tannenluft“ von Franz Watz. Nach der Pause ging der Ruf „Die Bosniaken kommen“ durch die Halle, der gleichnamig Traditionsmarsch von Eduard Wagnes wurde 1895 für das Bosnisch-hercegovinische Infanterie-Regiment Nr. 2 der k.u.k. Armee komponiert und ist auch heute noch ein Ohrwurm.

„Ehrenwert“ hieß die darauffolgende Polka von Martin Scharnagl. Ansager Andreas Stoib lobte sie für ihre meisterhafte Verbindung von Elementen der traditionellen Blasmusik mit Einflüssen aus Sinfonik und Pop. Bei der 80er Kult(tour) ertappten sich viele Zuhörer dabei, wie sie zu den bekannten Melodien aus dem letzten Jahrhundert mitwippten oder sogar ganz dezent mitsangen. „Music“ von John Miles war allen genauso geläufig auch bei diesem Musikstück waren die älteren Jahrgänge klar im Vorteil. Reicher Beifall belohnte alle Spieler für die allseits bekannten Melodien von John Miles. Mit dem „Montana-Marsch“ von Heinz Herrmannsdörfer, ging es schließlich noch einmal nach Böhmen – ins Egerland. Mit lang anhaltendem Beifall erklatschten sich die Besucher in der Halle ein paar Zugaben aus dem reichen Repertoire der Wildenwarter Musikkapelle. Der Beifall in der Halle und der Ruf nach Zugaben wollte kein Ende nehmen.

Im Vorprogramm zum Konzert der Großen zeigten die  Mädchen und Buben der „Zwergerlkapelle“ unter der Leitung von Jugendleiterin Eva-Maria Gruber bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt ihr Können. Mit viel Probenfleiß und noch mehr Probenschweiß lernten die Musikzwergerl alles, was ein junger Musikant braucht und zeigten, dass sie ihr Handwerk schon verstehen. Sie erhielten – vor allem von ihren stolzen Eltern, Großeltern, Freunden und allen weiteren Besuchern – überaus starken Beifall. Um den Nachwuchs bei der Musikkapelle Wildenwart brauchen sich die Freunde der Blasmusik keine Sorgen zu machen. Mehrere Nachwuchsmusikanten aus den Reihen der Jugendkapelle haben den Aufstieg in die große Formation geschafft. Der stellvertretende Bezirksvorsitzende im Bezirksmusikverband Inn Chiemgau Michael Morgott überreichte das Juniorabzeichen des Verbandes an Anna Stein, Sara Just, Anna Linner, Ida Wildner, Marius Gebauer, Florian Siglreithmaier und Samuel Gath. Als Anerkennung und Dank für die Verdienste um die Blasmusik in 40 Jahren erhielt Peter Aicher die Musiker Ehrennadel in Gold, Ulrich Fischer, Peter Stoib junior, Florian Stoib und Eva Maria Gruber für 25 Jahre die Nadel in Silber.

Bericht und Bilder: Heinrich Rehberg

Die Musikkapelle Wildenwart unter der Leitung von Sebastian Graf in der Frasdorfer Lamstoahalle

Der stellvertretende Bezirksvorsitzende im Bezirksmusikverband Inn Chiemgau Michael Morgott (links) überreichte Peter Aicher (Mitte) von der Musikkapelle Wildenwart die Musiker Ehrennadel in Gold als Anerkennung und Dank für die Verdienste um die Blasmusik in 40 Jahren; rechts der Vorsitzende der Musikkapelle Wildenwart Helmut Rosenwink.

Der stellvertretende Bezirksvorsitzende im Bezirksmusikverband Inn Chiemgau Michael Morgott (hinten links) überreichte als Anerkennung und Dank für die Verdienste um die Blasmusik in 25 Jahren die Musiker Ehrennadel in Silber an Florian Stoib, Eva Maria Gruber und Peter Stoib junior. (erste Reihe von links)

Dahinter Michael Morgott, der Vorsitzende der Musikkapelle Wildenwart Helmut Rosenwink und der Dirigent Sebastian Graf.

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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