„Wir machen umweltfreundliche Musik“, scherzte der Moderator Ludwig Schwarzenbauer am Herbstkonzertwochenende der Trachtenblaskapelle Ramsau im Bürgersaal in Haag. Dass es mit der Erdkugel so nicht weitergehen kann, sei sicher kein Geheimnis mehr. Deshalb umso besser, dass es die Blasmusik gibt.

Denn jeder Ton ist bei der Trachtenblaskapelle Ramsau selbstgemacht und braucht keinen Strom. Statt Autofahren heißt es meist „im Gleichschritt Marsch“ und auch die Ernährung der glücklichen Musiker wird mit der Regionalität der Speisen gerechtfertigt. Doch das Wichtigste seien natürlich die Getränke ‐ bei den Ramsauern ist nur erlaubt, was dem bayerischen Reinheitsgebot entspricht.

Mit vielen lustigen Anekdoten und Geschichten wurde das Publikum an diesem ersten Adventswochenende durch das Programm geführt. Am Freitagabend wurden die Besucher von den knapp 30 Jungbläsern und deren Dirigent Josef Zeiler begrüßt, welche mit einer Polka und dem Klassiker Bohemian Rhapsody von Queen die Zuhörer auf die Hauptkapelle vorbereiteten.

Den zweiten Konzertabend eröffnete die Jugendkapelle: mit warmen, weichen Melodien aus dem Stück Leuchtfeuer von Kurt Gäble lud Dirigentin Franziska Grundner das Publikum zum Abschalten von der hektischen Welt ein. Nach drei Jahren Babypause ist die Bezirksdirigentin zurück in Ramsau und löst damit Josef Zeiler ab, welcher sie in ihren Aufgaben erfolgreich vertreten hat.

Die Trachtenblaskapelle führte die beiden Abende mit feinen Klängen fort. Bereits im ersten Stück Danubia begeisterte das gekonnte Zusammenspiel der 61 Musikanten ‐ von Triangel bis zur Tuba saß jeder Ton. Mit Rodny Kraj, einem Stück aus der Partnerserenade mit der Wacker‐Werkkapelle, erinnerte der Verein mit Bildern begleitet an den lauen Sommerabend in Burghausen.

Auch mit den „Special Effects“ wurde im diesjährigen Konzert nicht gespart. Von mystischem Rauch aus den Trichtern zweier Tubas bis zu einer glitzernden Discokugel während der Ouvertüre Grand Gala war alles dabei. Auch in Beyond the Sea, bekannt aus dem Disney‐Film Nemo, wurden die Konzertgäste überrascht ‐ am Ende der Reise durch die Unterwasserwelt fiel ein glitzernder Konfettiregen von der Saaldecke herab.

Gebührend geehrt wurde auch der ehemalige Dirigent Ludwig Keilhacker, welchem kürzlich vom Bezirk Oberbayern die Bezirksmedaille für kulturelle Verdienste verliehen wurde. Diese Auszeichnung widmete er dankbar der Kapelle, denn „die ist für uns alle gemeinsam“.

Nach dem äußerst gelungenen, letzten Konzertstück Elisabeth war für die Musiker aber noch nicht Schluss. Die harmonischen Melodien in Tenorhorn und Holz wurden kräftig bis zur Zugabe beklatscht.

Doch die Kapelle war vorbereitet – und spielte einen Klassiker, welcher bei so manchem Konzertbesucher einen Ohrwurm hinterließ. Zu Ehren des kürzlich verstorbenen Sänger Karel Gott wurde Biene Maja auf die Bühne des Haager Bürgersaals geholt.

Mit einem fotografischen Jahresrückblick erinnerte die Trachtenblaskapelle an die vergangenen Auftritte und begleitete diesen mit der wunderschönen Polka Rosamunde.

Bericht und Bilder: Trachtenblaskapelle Ramsau

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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