Brauchtum

Chiemgauer Trachtler bereiten sich auf 100-Jahr-Feier 2026 vor

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Die 23 Trachtenvereine des Chiemgau-Alpenverbandes für Tracht und Sitte bereiten sich auf einen wieder wichtigen Trachtensommer 2024 mit dem Gautrachtenfest in Hohenaschau als Höhepunkt, aber auch schon für das Jahr 2026 vor. Dann werden es nämlich 100 Jahre, dass es diesen Trachtlerzusammenschluss zwischen Prien- und Achental gibt. Die Gründung erfolgte damals in Marquartstein, so dass voraussichtlich und vorbehaltlich der Vergabe bei der heurigen Frühjahrsversammlung 2026 das Gautrachtenfest beim Trachtenverein Marquartstein-Piesenhausen stattfinden wird.

Bis dahin aber gibt es nicht nur die vorherigen Gaufeste in Hohenaschau und in der Feldwies vorzubereiten und zu feiern, der Verband mit seinen rund 8.000 Mitgliedern hat sich auch vorgenommen, für das Jubiläum eine zweite Chronik zu schaffen. Die erste Chronik wurde zum 80jährigen Gau-Jubiläum erstellt, auf Schloss Hohenaschau vorgestellt und ist auch noch bei den Vereinen oder beim Gauverband vorrätig. Die Idee für eine Gauchronik II kam von Standartenträger Christian Härtl vom Trachtenverein „Chiemgauer“ München. Zusammen mit Gauvorstand Thomas Hiendl stellte er bei einer Vorständezusammenkunft im Trachtenheim von Hittenkirchen das Konzept vor. Diesem entsprechend soll das Werk rund 400 Seiten umfassen, in einer Auflage von 2.000 Stück gedruckt werden und in zwei Teilen die 100jährige Geschichte des Verbandes und seiner Vereine zeigen. Im ersten Teil soll an jedes Gaufest von Anfang an bis einschließlich 2025 mit Bildern und Besonderheiten in Text und Bildern erinnert werden. „Gerade hierzu brauchen wir die Unterstützung von Euch Vorständen und Vereinen, deswegen bitte ich, dass jeder Verein seine Archive durchforstet und mir einen Ansprechpartner benennt“ – so Christian Härtl, der bislang schon rund 550 ehrenamtliche Stunden in der Erforschung und Zusammenstellung der Daten und Fotos geleistet hat. Im zweiten Teil der geplanten Chronik werden die Vereine, deren Trachten, die Fahnen, die Herbergen, die Festzugwertungen seit 1971 sowie die Ergebnisse der Gaupreisplatteln und Gaudirndldrahn mitsamt der Gaugruppe und der Gaujugendgruppe vorgestellt. Bei einer abschließend erfolgten Abstimmung bekamen das Gestaltungs- und Finanzierungskonzept zustimmenden Rückenwind.

Weitere Tagesordnungspunkte der Vorständetagung waren die Erläuterung des Haushaltes durch Zweite Vorsitzende Elisabeth Tengler, Vorschläge des Bayerischen Trachtenverbandes zu dessen zukünftigen Beitragsanpassungen und aktuell wegen Straßen- und Brückenbaumaßnahmen notwendige Änderungen für die Fußwallfahrt der Chiemgauer Trachtler nach Raiten in der Gemeinde Schleching. Wie bisher erfolgt der Abmarsch am Christi Himmelfahrtstag (9. Mai) um 8.45 Uhr, allerdings heuer und ausnahmsweise nicht von Unterwössen aus, sondern vom Steinbruch in Lanzing. Ausrichtender Trachtenverein ist heuer der GTEV „Almenrausch“ Hittenkirchen mit Pfarrer Josef Steindlmüller. Hingewiesen wurde vom Gauvorstand noch, dass für die Wallfahrt nach Raiten der Glorreiche und dann der Freudenreiche Rosenkranz gebetet wird. Weitere Abstimmungen zwischen Gauverband und Mitgliedsvereinen erfolgen am Freitag, 5. April bei der Frühjahrs- und Delegiertenversammlung ab 19.30 Uhr im Gasthof Prinzregent in Marquartstein.

Fotos:    Hötzelsperger – Erste Präsentation der geplanten Gauchronik 2026 für den Chiemgau-Alpenverband für Tracht und Sitte in Hittenkirchen

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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