Natur & Umwelt

Blühflächen für Kiebitz und Feldlerche

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Kiebitz und Feldlerche sind selten geworden in der freien Feldflur. Durch Lebensraumverbesserungen soll der Abwärtstrend im Landkreis Rosenheim gestoppt werden. Der Landkreis stellt in Wiesenbrütergebieten dafür gebietsheimisches Saatgut kostenfrei zur Verfügung.

Die Kiebitze kehren im Februar aus den Winterquartieren in Spanien und Nordafrika in ihre angestammten Brutgebiete nach Bayern zurück. Der Schutz der Nester, der Küken und Jungvögel bis zum Flüggewerden beim Bewirtschaften der Äcker funktioniert dank der sehr guten Zusammenarbeit der Landwirte mit den ehrenamtlichen Kiebitzbetreuenden inzwischen sehr gut.

Problematisch ist aber noch immer die schwierige Nahrungssuche bei Trockenheit und die mangelnde Deckung. Daher werden an geeigneten Stellen Blühflächen angelegt, in denen die jungen Kiebitze Deckung und Schutz vor Feinden wie beispielsweise Füchsen finden. Die Kiebitzküken müssen als Nestflüchter ihre Nahrung, wie. Würmer und Insekten, von Anfang an selber suchen. Wenn die Böden ausgetrocknet und hart sind, finden sie mit ihren kleinen Schnäbeln kein Futter mehr und verhungern. Neu angelegte bzw. verbesserte Kleingewässer und Grabenaufweitungen, wie derzeit in Albaching, sichern das Überleben des Kiebitznachwuchses in Trockenzeiten und sind auch eine wertvolle Lebensstätte für viele andere Tiere der freien Feldflur.

Landwirte können für die Ansaat von Blühmischungen auf den sog. GLÖZ 8-Flächen (verpflichtende Stilllegung) kostenfrei Saatgut erhalten, wenn sie es für Flächen verwenden, die für die Feldvögel günstig sind. Das Saatgut kann auch für die Anlage von Blühstreifen verwendet werden. Blühstreifen, Blumenwiesen, Kiebitzinseln und Feuchtstelle sowie kleine Wasserflächen sind nach den Ökoregelungen, den Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen und auch den Landschaftspflege- und Naturparkrichtlinie förderfähig. Vorschläge für Lebensraumverbesserungen sind sehr willkommen!

Auskunft und Beratung sowie Informationen zu den Kiebitzen und über das BayernNetzNatur-Projekt „Netzwerke für den Kiebitz“ gibt es bei Margit Böhm von der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Rosenheim unter 08031 392 3301.

Bericht und Bilder: LRA Rosenheim

Zwei jungen Kiebitze bei Flugübungen über einer kleinen Wasserfläche. Foto: Landratsamt Rosenheim

Kiebitzküken benötigen zum Überleben ausreichend Feuchtigkeit. Foto: Landratsamt Rosenheim

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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