Leitartikel

Blaulicht-Empfang mit Innenminister Joachim Herrmann

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

„So wie Hand in Hand von Stadt und Kreis im Rosenheimer Land selbstverständlich ist, so ist auch das Miteinander und Zusammenwirken aller haupt- und ehrenamtlicher Organisationen zur Sicherheit der Menschen bei uns gegeben. In diesem Sinne freue ich mich, dass Ihr da seid und dass wir Euch haben“ – mit diesen Worten begann Landrat Otto Lederer seine Begrüßung beim diesjährigen „Blaulicht-Tag“, den der CSU-Kreisverband Rosenheim mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann im Saal des Gasthofes Hirzinger als Hauptredner organisierte.

 „Wenig Verstädnis habe ich, wenn Schaulustige und Kleber Einsatzkräfte und damit Leben Anderer gefährden, das überschreitet die Grenzen, denn Sicherheit für Alle muss maßgeblich bleiben“ – mit diesen ergänzenden Worten übergab der Landrat an Mitgastgeber und Rosenheims Zweiten Bürgermeister Daniel Artmann. Dieser hieß unter den vielen Ehrengästen den langjährigen Landtagsabgeordneten Josef Ranner und seinen Vorgänger im Rosenheimer Rathaus-Amt Anton Heindl besonders willkommen und führte weiter aus: „Ein schöner Landkreis allein genügt nicht, er muss auch sicher sein, gerade bei uns im Rahmen der Zusammenarbeit von Bundes- und Landespolizei und mit einem herausfordernden Verkehrsknotenpunkt“. Zu diesen Einleitungen reagierte Bayerns Sicherheits- und Innenminister Joachim Herman mit der Feststellung, dass die Sicherheit für Land und Leute nicht nur eine Kern-, sondern auch eine Herzensaufgabe sein soll. Auf den Umstand, dass Bayern seit Jahren das Bundesland mit der höchsten Aufklärungsquote und den niedrigsten Delikten im Bürgerdurchschnitt ist, sagte er: „Das fällt nicht vom Himmel, das ist kein Naturgesetz, das haben wir Euch, allen die Ihr im Einsatz seit und der Justiz zu verdanken“. Im übrigen bescheinigte der Minister der Polizeidirektion Oberbayern-Süd, dass sie die sicherste Region in Bayern ist und dass der Landkreis Rosenheim noch sicherer ist und damit am Rande des Paradieses zu finden ist.

„Hundert Prozent Sicherheit wird es nicht geben“

„Eitel Sonnenschein allein und Hundert Prozent Sicherheit wird es wegen Natur und Menschen eh nicht geben. Deswegen wird es auch fortan notwendig sein, dass aus den Erfahrungen gelernt wird und dass die Politik hinter den Hilfs- und Rettungsdiensten steht“. In diesem Zusammenhang erwähnte Herrmann –beispielhaft für alle Rettungsdienstformen- , dass es in Bayern in acht Großstädten Berufsfeuerwehren gibt und dass im Rest des Freistaates über 300.000 Frauen und Männer ehrenamtlichen Feuerwehrdienst leisten. „Diesen Dienst der Feuerwehren, aber auch der Wasser- und Bergwachten, des Roten Kreuzes, des THW und weiterer Dienste und Gruppierungen müssen wir ständig bei Ausbildung und Ausstattung auf der Höhe der Zeit halten und auch über unsere Landesgrenzen solidarisch mit Not geratenen Nachbarn zur Verfügung halten (in Erinnerung an die Katastrophe im Ahrtal im vorigen Jahr).

Dass der generelle Wunsch nach optimaler Personal- und Sach-Ausstattung nicht immer erfüllt werden kann, zeigte die Diskussionsrunde, die von Bezirksrat Sebastian Friesinger geleitet wurde. Bürokratie (zum Beispiel muss die Rückführung des reparierten Wasserschutzpolizeibootes vom Chiemsee von Bremerhaven nach Prien von allen Bundesländern wegen des Schwerlastverkehrs-Verordnungen einzeln genehmigt werden, alle Länder haben zugestimmt, Niedersachsen lässt warten), EU-Verordnungen, die Kreisbrandrat Richard Schrank bei Einsatz-Fahrzeugen zu schaffen machen, Wahnsinns-Situationen für Rettungskräfte bei Blockabfertigungen, die Schnelligkeit und Form der Bürger-Warnungen bei Katastrophen, der Mangel an Fachkräften für Rettungs-und Notfälle (vorgetragen von Thomas Neugebauer, stellvertretender Kreisgeschäftsführer und Bereichsleiter Rettungsdienst des BRK Rosenheim), die vielen und oft überflüssigen Fehlalarmierungen bei der Notarzt-Nummer 112 (sowie die oft nicht erreichbaren Kassenärztliche Notrufnummern 116 und 117) waren erste und ernste Themen der Redner aus der Blaulicht-Runde. Auch die durch Corona bedingten Wartelisten bei den Feuerwehrschulen sowie die für die Gemeinde Riedering und für die Stadt Rosenheim vorgetragenen Wünsche, dass Feuerwehrhausbauten im Außenbereich priviligiert behandelt werden sollen, wurden vorgetragen. Dazu der Minister: „Bei Schulungen und Lehrgängen erhöhen wir gerade die Kapazitäten unter anderem mit Baumaßnahmen in Geretsried und Würzburg, die Ausbildungsplätze wurden zuletzt von 250 auf 700 erhöht, aber gegen die demographische Entwicklung können wir nur schwer ankämpfen. Denn die Zahl derer, die derzeit in Pension gehen gegenüber derer, die eine Ausbildung beginnen können ist über 50 Prozent höher. Wir tun was wir können“.

Den abschließenden Dank an alle Beteiligten und insbesondere an den Bayerischen Innenminister sagte CSU-Kreisvorsitzender Klaus Stöttner, dieser bedankte sich bei den vielen Blaulicht-Organisationen für das gute Miteinander in seinen 20 Landtagsjahren, in denen sich die bayerische Bevölkerung von 11,5 Millionen auf 13,5 Millionen Einwohner erhöht hat. An Innenminister Joachim Herrmann überreichte er zusammen mit Sebastian Friesinger und Daniel Artmann eine Genusskiste der Rosenheimer Regionalvermarktung. Ein abschließender Dank galt Wirt Lenz vom Gasthof Hirzinger und seinem Team sowie für Maria Rothmayer aus Söllhuben mit Gitarre und Maria Grimm aus Bernau mit Ziach für deren musikalische Ausgestaltung.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke vom Blaulicht-Empfang mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann beim Hirzinger in Söllhuben.

  1. Empfang im Freien von links: Bernd Hackl (Arbeitskreis Polizei und Innere Sicherheit) – MdL Klaus Stöttner – Bezirksrat Sebastian Friesinger – Staatsminister Joachim Herrmann – Zweiter Bürgermeister Stadt Rosenheim Daniel Artmann – Landrat Otto Lederer
  2. Übergabe Genuss-Präsent
  3. Maria Rothmayer und Maria Grimm
  4. Blick in den Blaulicht-Saal

 

 

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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