Leitartikel

Aufbruchstimmung bei bayerischen Wirten

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Rund 2.500 Gäste des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband DEHOGA Bayern trafen sich beim GastroFrühling 2022 erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie wieder im großen Stil. Die Mitglieder des Verbands aus Hotellerie und Gastronomie setzten beim Volksfest der Branche ein deutliches Zeichen für den Neustart, auch wenn die Folgen der Krise und die Ausläufer des Ukraine-Krieges deutlich spürbar sind und bleiben.

So stellt der Mitarbeitermangel eine große Herausforderung für das Gastgewerbe dar und auch die momentan steigenden Preise bei Energie und Lebensmitteln werden künftig für Wirte und Gäste gleichermaßen spürbar sein. Doch trotz der noch immer merklichen Folgen der Corona-Krise und der neuen Herausforderungen in Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg stimmte DEHOGA-Bayern Präsidentin Angela Inselkammer die anwesenden Gastgeber zuversichtlich: „Wir jammern nicht, wir handeln. Wir werden noch besser kalkulieren lernen müssen und uns um loyal mitarbeitende Fachkräfte kümmern und darum, wie wir sie noch mehr wertschätzen können.“ Inselkammer sprach sich in diesem Zusammenhang auch für die Flexibilisierung der Arbeitszeit aus: „Es ist nicht verständlich und extrem ungerecht, dass wir in unserem Land Homeoffice für jeden als Recht einführen wollen, aber den Menschen, die für Menschen arbeiten und deshalb immer vor Ort sein müssen, das Recht absprechen, sich Ihre Arbeitszeit in der Woche selbst einzuteilen. Für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie wäre das essenziell.“ Eine weitere Hürde betonte die Präsidentin in den hohen bürokratischen Auflagen, die Bayerns Gastgeber in einem selbstverantwortlichen Handeln hindern.

Inselkammer appellierte ebenso an die anwesenden Politiker, neben Arbeitsministerin Ulrike Scharf und Justizminister Georg Eisenreich sowie den Entbürokratisierungsbeauftragter Walter Nussel, insbesondere an Ehrengast Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Gesundheitsminister Klaus Holetschek in Hinblick auf die Corona-Maßnahmen zukünftig auf Eigenverantwortung zu setzen und wieder eine verlässliche Perspektive zu schaffen. Dass für eine langfristige Stärkung der Branche auch die dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen und Getränke unabdingbar notwendig ist, machte Inselkammer deutlich. Ministerpräsident Dr. Markus Söder stellte in seiner Rede die Entfristung der bisher noch reduzierten Mehrwertsteuerreduzierung und eine Ausweitung auf Getränke in Aussicht und sagte anlässlich des GastroFrühlings auf dem Münchner Frühlingsfest: „GastroFrühling des DEHOGA auf dem Münchner Frühlingsfest: Bayern steht für Gastlichkeit und Gemütlichkeit! Gemeinsam haben wir die schwierige Coronazeit überstanden, allein der Freistaat hat die Branche mit rund 4 Mrd. Euro unterstützt. Mein Dank an den DEHOGA mit seiner Präsidentin Angela Inselkammer. Der Verband steht für unser Land.“

Weitere Schwerpunkte setzte Inselkammer auf die Themen Nachhaltigkeit, denn diese stehe zukünftig als ein Aspekt, welcher vor allem auch die junge Generation bewege, ebenso im Fokus, sowie den durch Corona angetriebenen Resonanztourismus, um die Gäste damit verstärkt emotional zu erreichen. Der GastroFrühling 2022 stand vor allem im Zeichen des Aufbruchs und so betonte auch Inselkammer zum Abschluss ihrer Rede nochmals: „Lasst uns stark nach vorne schauen und gehen und Teil einer wunderbaren Zukunft sein.“

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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