Natur & Umwelt

AGDW: Bundesumweltministerium auf dem Holzweg

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Mit ihrem Honorierungsmodell für die Klimaschutzleistung des Waldes erteilt Bundesumweltministerin Schulze der Holzproduktion in Deutschland eine klare Absage   –    AGDW-Präsident Hans-Georg von der Marwitz: „Es ist zwar gut, dass das Bundesumweltministerium sich den Vorschlägen der Waldbesitzer anschließt, die Ökosystemleistungen des Waldes zu honorieren. Verkannt wird allerdings der Fakt, dass unsere Wälder bereits seit den 1980er Jahren zunehmend nach den Prinzipien einer naturnahen Waldbewirtschaftung gemanagt und entsprechend umgebaut werden. Mischwälder prägen mit 76 % den deutschen Wald, die Naturnähe nimmt seit Jahren zu, der Totholzanteil steigt beständig. Unsere Wälder stellen somit bereits heute naturnahe Ökosysteme dar. Der Waldumbau ist eine Aufgabe für mindestens drei Generationen und muss klimabedingt immer wieder angepasst werden, wie uns die Erfahrungen der letzten 40 Jahre zeigen.

Auf den Vorrat als Parameter für die Honorierung der Klimaschutzleistung zu setzen, ist schlichtweg falsch. Mit steigendem Vorrat, der nur durch Nutzungseinschränkungen bzw. -verbote umzusetzen wäre, nimmt auch das Risiko für Störungen wie Stürme, Trockenheit und Borkenkäfer zu. Hoher Vorrat bedeutet nicht hohe Klimaleistung. Denn: Nur Wälder im Optimum ihrer Wachstumsphase binden ein Maximum an CO2 aus der Atmosphäre. Darüber hinaus: Wenn weniger Holz im Inland zur Verfügung steht, wären steigende Holzimporte aus zweifelhaften Herkünften die Folge. Klimaprobleme würden ins Ausland verlagert, dies kann sogar die Treibhausgas-Bilanz verschlechtern und darf nicht das Ziel der Politik sein.“

Bericht: AGDW – Foto: Hötzelsperger

 

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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