Wirtschaft

TGW Robotics in der Gemeinde Rohrdorf

Rohrdorf hat einen großen Fang gemacht. Seit April ist in der Gemeinde nämlich die Firma TGW Robotics angesiedelt. Sie war bislang in Stephanskirchen beheimatet gewesen, hatte aber auf ihrem Gelände keinen Platz mehr für die anstehenden Erweiterungen.

Für Rohrdorfs Bürgermeister Simon Hausstetter geht es bei solchen Firmenansiedlungen um viel mehr als um die damit verbundene Gewerbesteuer. „Firmen wie TGW Robotics, die an der Spitze der Entwicklung in ihrer Branche stehen, sind ein Zugpferd für die Gemeinde“, sagt er. Genau dies habe die Gemeinde Rohrdorf immer ausgemacht. „Innovative Unternehmen sind eine der Säulen, worauf das Wohl unserer Gesellschaft beruht“, so Hausstetter bei seinem Willkommensbesuch bei TGW.

TGW Robotics ist in der Logistikbranche in der Tat keine x-beliebige Firma. Es ist vielmehr eine „Denkschmiede“ im eigentlichen Wortsinn, in der Maschinen für die sogenannte Intralogistik nicht nur entwickelt, sondern auch hergestellt werden. Bei Intralogistik geht es, stark vereinfacht gesagt, um den internen Warentransport in großen Warenlagern. Die Kartons müssen von den eintreffenden Paletten abgenommen, dann geöffnet und ihr Inhalt herausgenommen werden, um dann entweder zunächst in die Lagerhaltung integriert oder gleich zu einer neuen Sendung zusammengestellt zu werden.

Vorgänge, an denen schon heute immer weniger Menschen beteiligt sind, weil das Roboteranlagen zusehends autark erledigen. Eine Entwicklung, die Know-how auf höchstem Niveau voraussetzt, nicht nur hinsichtlich der mechanischen Komponenten, sondern auch bei der steuernden Software. Ob Kartons etwa so optimal ausgerichtet auf ihrem Fließband sitzen, dass sie störungsfrei geöffnet werden können, muss von Kameratechnik und „künstlicher Intelligenz“ überwacht werden, die ihre „Erkenntnisse“ an den Rest der Maschine weitergibt, damit Korrekturen erfolgen können. Gleiches gilt zum Beispiel auch für die Entnahme einzelner Güter aus den Kartons: Wie der Greifer mit seinen Saugnäpfen anzusetzen ist wird ebenfalls über Kameratechnik und KI ermittelt.

Diese schon jetzt im Einsatz befindliche Technik ist nicht zuletzt auch die Basis für die Zukunft. In der wird es darum gehen, Maschinen zu entwickeln, die dann völlig autark, sprich störungsfrei arbeiten, weil sie sich selbst aus kleinen Problemlagen befreien können.  Herausfordernde Aufgaben, die man beim Spezialisten TGW Robotics nicht zuletzt deshalb meistern wird, weil im Hintergrund eine Mutterfirma steht mit guten 4000 Angestellten weltweit und einem Jahresumsatz von fast einer Milliarde Euro.

Für TGW Robotics war ein wesentlicher Schritt in diese Zukunft auch die Tatsache, dass man in Rohrdorf ein Gebäude fand, das geradezu optimal auf die eigenen Bedürfnisse zugeschnitten war. „Es ging dabei“, so sagt Ewald Koppler, Geschäftsführer des operativen Bereichs, „nicht zuletzt um die Hallenhöhe. Denn die Maschinen, die wir herstellen, sind groß, schließlich müssen sie, weil sie auf Dauereinsatz ausgelegt sind, bei aller hochentwickelten Steuerung dennoch mechanisch robust sein“.  Ein weiteres Plus des sechsstöckigen Gebäudes mit drei Produktionsetagen, das ursprünglich von der Firma Kathrein erstellt worden war: es gehören Erweiterungsflächen dazu, die TGW Robotics auf lange Zeit Zukunftssicherheit bieten.

Zukunftssicherheit, an der auch der Gemeinde Rohrdorf gelegen ist. Denn sie hat damit nicht nur selbst die Garantie auf dauerhaft gewährleistete Arbeits- und Ausbildungsplätze, sondern kann sich auch innerhalb des Landkreises mit diesem Angebot als High-Tech-Standort profilieren.#

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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