Samerberg – Wenn die Dunkelheit über Obereck hereinbricht und der Wind leise durch die Bäume rauscht, erwacht ein ganz besonderer Zauber im Garten von Edelgard Stuffer: Zwischen leuchtenden Augen im Gras gleiten zarte Gestalten dahin – Schlossgespenster, still und geheimnisvoll, als hätten sie sich aus längst vergangenen Zeiten herübergeschlichen.

Die Künstlerin, die auf dem Samerberg längst für ihre fantasievollen Installationen bekannt ist, hat ihren Garten in eine schaurig-schöne Bühne verwandelt. Weiße Tücher, schwebende Formen, grünes und blaues Licht – alles wirkt, als wäre ein nächtlicher Ball im Schloss Neubeuern plötzlich ins Freie verlegt worden.

„Ich wollte etwas für die Kinder machen“, sagt Edelgard Stuffer mit einem Schmunzeln. „Etwas, das ein bisschen gruselt, aber niemandem Angst macht.“ Und so steht da nun ihre kleine Geistergesellschaft: zwölf leuchtende Schlossgespenster, jedes mit eigenem Charakter, still wartend auf Besucher, die sich in der Halloween-Nacht auf ein Abenteuer einlassen.

Denn für Kinder ist Halloween längst mehr als ein importierter Brauch – es ist das Abenteuer des Jahres. Wenn sie verkleidet mit Taschenlampen und Süßigkeitentüten durch die Dörfer ziehen, dann darf es ruhig ein bisschen spuken. Und wer in diesen Tagen an Edelgard Stuffers Garten vorbeikommt, erlebt genau das: ein sanftes Gruseln mit einem Augenzwinkern.

Einmal im Jahr dürfen die Fantasie und das Unheimliche überhandnehmen – mit Kürbissen, Kostümen und einem Hauch von Zauberei. „Früher hab ich an Halloween einfach das Licht ausgemacht“, erzählt ein Nachbar lachend. „Aber seit Edelgard hier ihre Geister tanzen lässt, mach sogar ich die Tür auf – wer weiß, vielleicht steht eines Abends wirklich ein Geist da.“

Und so ist Obereck in diesen Nächten nicht nur still und herbstlich, sondern voller Leben – und voller Lichter. Edelgard Stuffers Geister leuchten noch bis Allerheiligen – und erinnern daran, dass Fantasie keine Altersgrenze kennt.

Fotos: Rainer Nitzsche | Schlossgespenster von Obereck – Edelgard Stuffers leuchtende Halloween-Kunst



Redaktion

Rainer Nitzsche

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Als Reportage-Fotograf möchte ich mit wenigen Bildern wiedergeben, was als geschriebener Text vielleicht Bände füllen würde. Es geht um Ereignisberichte in Bildern. Es gilt, schrittweise und in den richtigen Momenten Entwicklung und Ablauf von Ereignissen festzuhalten, die schließlich in einem Höhepunkt gipfeln. Das bedeutet, meine Fotografien sind sehr oft weniger formell und zeigen den Charakter der Menschen eher in einer pose-freien, authentischen Weise, die nicht inszeniert ist.
Mehr Fotos finden Sie auch auf meiner Webseite unter www.rainernitzsche.de

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