Wirtschaft

Rohrdorf: Junges Unternehmen erhält Gründerpreis

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Am Anfang stand das Werkzeug. Das ist jetzt keine Übersetzung eines griechischen Klassikers, sondern schlicht die Beschreibung, wie es mit der Rohrdorfer Firma MetallteQ losging. Johannes Lechner und Sebastian Hauser, Maschinenbauingenieur der eine, Maschinenbautechniker der andere, konstruierten und bauten sich nämlich noch während ihrer Ausbildungszeit einen „CNC-Plasma-Schneider“. Diese Maschine, die, computergesteuert Metall in jeder beliebigen Form zuschneiden kann, und das bis zu Materialgrößen von rund ein auf zwei Metern bei bis zu 15 mm Stärke ist heute ein Kernstück ihrer Firma.

Deren Angebot besteht kurz gesagt darin, aus vagen Vorgaben des Kunden, etwa: „Baut mir ein Vordach“, zunächst eine Designidee und am Ende ein wirklich individuelles Stück Handwerk zu erstellen. Im Falle des Vordaches eben keine banale, weil einfach rechtwinklige Konstruktion, sondern ein Dach mit Schwung und Pfiff. Es ist genau diese Mischung aus der Freiheit beim Designentwurf und der grundsoliden Umsetzung, die die Firma der beiden auszeichnet und einer der Gründe, warum sie mit Haut und Haar dabei sind. „Das Faszinierende ist die Möglichkeit, den Metallbau hier über Form und Gestaltung quasi auf eine neue Stufe zu heben“, meint etwa Johannes Lechner, der sich in seinem Ingenieurstudium auch viel mit technischem Produktdesign beschäftigt hat.

Möglich macht den Idealismus und die Detailverliebtheit auch die Tatsache, dass beide derzeit noch einen „Brotberuf“ haben. Sie sind nicht darauf angewiesen, dass ständig so viele Aufträge im Haus sind, dass allein damit der Betrieb und auch das Auskommen der beiden zu finanzieren ist. Sie haben noch den Luxus, sich auf jeden Auftrag, auf jedes Projekt ganz und gar einlassen zu können. Das bedeutet, dass ein Produkt erst dann ihre Werkstatt verlässt, wenn der Kunde aber auch sie selbst damit hundertprozentig zufrieden sind.

Ein Qualitätsanspruch, der aber schon jetzt dabei ist, ihnen und ihrer Arbeit einen hervorragenden Ruf zu verleihen, obwohl die Firma gerade mal ein Jahr existiert und der eigentliche Startschub erst mit dem Rosenheimer Gründerpreis im März diesen Jahres kam:  Jedes neue Projekt macht weitere Kunden aufmerksam und zieht neue Aufträge nach sich. Und denen sind eigentlich keine Grenzen gesetzt. „Wir haben durch unsere Ausbildung und unsere bisherige Berufstätigkeit natürlich ein hervorragendes einschlägiges Netzwerk“, sagt Johannes Lechner. „Wann immer wir bei einem Projekt technisch oder von der Werkstattausrüstung her an unsere Grenzen kämen, würden wir einen Partner haben, der unsere Qualitätsvorstellungen teilt und uns weiterhilft“. Weswegen die beiden schon jetzt von ihrer Firma sagen können: „Was immer Sie aus Metall haben wollen – wir machen’s.“

Mehrere Aufträge hat das junge Unternehmen auch schon von der Gemeinde Rohrdorf erhalten, deren Ziel es stets ist, örtliche Firmen zu unterstützen und damit die heimische Wirtschaft im Ganzen zu fördern.

Beitrag entstand in Kooperation mit dem Wendelstein Anzeiger – www.wendelstein-anzeiger.de

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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