Tourismus

Proaktive Kommunikation: der Wasserstand des Gardasees 

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

München / Riva del Garda, Mai 2023 – In letzter Zeit mehren sich die Meldungen über den Wasserstand des Gardasees. Auf einer digitalen Pressekonferenz klärten der Tourismusverband Garda Dolomiti SpA, die Umweltschutzbehörde der Provinz Trient und die Bürgermeisterin von Riva del Garda, die gleichzeitig auch Vertreterin des Gemeindesverbandes „Comunità del Garda“ ist, über die aktuelle Sachlage auf.  

Spektakuläre Bilder vom niedrigen Wasserstand des Gardasees – vor allem aus dem Süden – machen derzeit erneut die Runde in den Medien. Doch wie hoch ist der Wasserpegel am Lago di Garda tatsächlich? Gibt es aktuelle Einschränkungen für die Landwirtschaft und den Tourismus? Diese und weitere Fragen stellten PressevertreterInnen während einer Pressekonferenz am 27. April 2023, Fachleute aus der Region standen Rede und Antwort. Gäste und Urlauber finden unter gardatrentino.it/news tagesaktuelle Informationen.

Wie ist die aktuelle Situation am Gardasee? 

„In den letzten zwei Wintern hat es etwas weniger Niederschlag gegeben, daher ist nicht so viel Schmelzwasser in den Gardasee geflossen wie in anderen Wintern. Dennoch sind einige Zahlen, die gerade von den Medien zum Wasserstand des Gardasees gemeldet werden, nicht korrekt interpretiert“, sagt Oskar Schwazer, General Manager der Garda Dolomiti S.p.A. – Azienda per il Turismo. Normalerweise hat der Gardasee ein Gesamtvolumen von ungefähr 50 Milliarden Kubikmetern und eine durchschnittliche Tiefe von 133 Metern, zurzeit ist es ungefähr ein Prozent weniger Wasser.   Der größte See Italiens dient als Süßwasserspeicher, Freizeit- und Erholungsort, aber auch als Bewässerungsgrundlage für die Landwirtschaft bis in die Po-Ebene hinein. Wie hoch oder niedrig der Wasserstand am Gardasee ist, hängt also unter anderem von den Regulierungsmaßnahmen ab.   Der Gardasee wird seit 1949 künstlich reguliert: Derzeit werden zirka ein Prozent des Gesamtvolumens von Menschenhand beeinflusst. Bei der Regulierung des Wasserstandes wird mit dem sogenannten „hydrometrischen Nullpunkt“ gearbeitet. Hierbei handelt es sich um einen willkürlichen Wert, der von den Konsortien festgelegt wird, die die Regulierung des Sees überwachen. Sich dem hydrometrischen Nullpunkt zu nähern, bedeutet also nicht, dass der Gardasee bald leer ist.

Gibt es Auswirkungen auf die Wasserqualität? 

Dr. Giovanna Pellegrini ist Biologin und Mitarbeiterin der APPA, der Umweltschutzbehörde der Provinz Trient. Sie versichert, dass der Gardasee seit Ende der 1980er Jahre sechsmal im Jahr auf seine Wasserqualität hin untersucht und dabei in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsbehörde der Provinz Trient ein besonderes Augenmerk auf die Eignung als Badesee gelegt werde. Der aktuelle Wasserstand habe keinerlei Auswirkungen auf die Qualität, der Gardasee befände sich in einem guten Zustand.  Dr. Christina Santi, Vertreterin des Gemeindeverbandes „Comunità del Garda“ und Bürgermeisterin von Riva del Garda, bekräftigt: „Derzeit gibt es keinerlei Einschränkungen im Tourismus aufgrund des Wasserstandes am Gardasee“: Die Schifffahrt verkehrt planmäßig und alle Wassersportarten können ausgeübt werden.  Trotz aktuell entspannter Lage betont Oskar Schwazer, General Manager der Garda Dolomiti S.p.A. – Azienda per il Turismo (Destination Garda Trentino), wie wichtig ressourcenschonendes und gleichzeitig sozial und ökologisch nachhaltiges Wirtschaften ist. „In der Po-Ebene werden große Investitionen in moderne Bewässerungsanlagen getätigt, die in der Region Garda Trentino bereits 2003 installiert wurden. Die sogenannte Tröpfchenbewässerung ist um 85 Prozent ressourcenschonender im Vergleich zu herkömmlichen Bewässerungsarten.“

„Wir sehen die Auswirkungen des globalen Phänomens des menschengemachten Klimawandels und begegnen diesen Herausforderungen bereits heute mit konkreten Maßnahmen“, sagt Oskar Schwazer. Großes Potenzial sieht er im Bereich der Mobilität: „Hier bietet der Brennerbasistunnel mit seinen schnellen Zugverbindungen gute Zukunftsaussichten. In der Destination ist es uns wichtig, dass die Gäste das Auto am Hotelparkplatz stehen lassen können. Dies ist nicht nur umweltschonend, sondern trägt auch zur Entspannung bei.“ führt Oskar Schwazer aus.  Der öffentliche Nahverkehr kann mit der Gästekarte frei genutzt werden, dazu kommen zahlreiche Bike-Verleihstationen und ein gut ausgebautes Netz an Radwegen, welches stets verbessert und modernisiert wird.   Urlauber und Reisende können sich täglich auf gardatrentino.it/news über die aktuelle Lage am Gardasee informieren. Hier sind Daten aus erster Hand aufgelistet, wie beispielsweise zum Wasserpegel und -qualität oder zu möglichen Einschränkungen. Navigarda, der Betreiber des öffentlichen Fähren- und Bootsverkehrs, informiert über den aktuellen Betrieb. Für einen unbeschwerten Sommerurlaub braucht es ausreichend Informationen zur aktuellen Situation und die bietet die Region am nördlichen Gardasee ihren Gästen.

 Über Garda Trentino

Garda Trentino ist der Tourismusverband der nördlichen Gardasee-Region und Teil der Garda Dolomiti Azienda per il Turismo S.p.A. Die Region am nördlichen Ufer des Gardasees umfasst die neun Gebiete Riva del Garda, Arco, Nago-Torbole, Tenno, Dro, Drena, Valle di Ledro, Valle dei Laghi und Comano und bietet ein Naturparadies für Outdoor-Sport, Well-Being, aber auch Kultur, Lifestyle und lokale Spitzengastronomie. Die klimatischen und landschaftlichen Bedingungen sind optimal zum Wandern, Klettern, Radfahren und für diverse Wassersportaktivitäten wie Windsurfen, SUP oder Wingfoil. Neben einem Outdoor-Mekka erwarten die Besucher historische Altstädte mit typisch italienischem Flair, handgemachte Produkte und feinste Kulinarik. Weitere Informationen unter www.gardatrentino.it/de.

Bericht: crystal communications I gardatrentino@crystal-communications.de  – Fotos: Lisa Jungbauer

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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