Es schmerzt uns heuer besonders, dass wir wegen der Corona-Epidemie das Osterfest nicht gemeinsam in unseren Kirchen feiern können. Die Osterliturgie ist so vollgepackt mit Erinnerungen an die Geschichte Israels, die auch unsere Geschichte ist. Das Osterfeuer vor der Kirche erinnert an den brennenden Dornbusch vor Moses in der Wüste, da Gott sich hören ließ und Moses beauftragte, aus Ägypten auszuziehen in das Heilige Land der Väter. ER gab ihm wunderbare Kräfte, das Volk Israel aus Ägypten zu führen bis zum Berg der 10 Gebote und durch das Rote Meer hinaus aus dem ägyptischen Machtbereich.
Die Osterkerze geht vom Osterfeuer entzündet voran und versammelt uns normalerweise zu den Heilsgeschichten, die wir in der dunklen Kirche (nur mit dem Licht der Osterkerze erhellt) hören. Dieses gemeinsame Erlebnis geht uns heuer ab. Das Erleben von Licht und Dunkel, von Feuer und Wasser (Taufe) – und der Durchbruch der Osterfreude durch das österliche Halleluja, das gemeinsame Glaubensbekenntnis sowie das Erlebnis der Taufe und der Tauf-Erneuerung.
Wir hören nach dem Schweigen der Kartage wieder neu unsere Glocken, erleben wieder mit wachen Sinnen unsere hellen und strahlenden Kirchenräume.
Und diesmal nicht?
Jahrhundertelang musste früher mindestens eine Person auf dem Hof zu Hause bleiben, um das Gut zu bewachen. Ihm brachte man die Österlichen Gaben nach langer Nacht mit nach Hause: Eier und Schinken, geweihtes Brot, das Licht der Osternacht in Gestalt einer geweihten Osterkerze und das Osterwasser für Haus und Hof. Wie werden wir zu Hause wartend feiern? Mit Hilfe der Fernsehen und mit Hilfe der Glocken, die hoffentlich trotz öffentlicher Sperre uns das Alleluja in die Seele läuten.
Frohe Ostern, verbunden im gemeinsamen Gebet – auch und gerade zu Hause – wünscht Ihnen und besonders den Kranken und Sterbenden dieser Tage Ihr Prälat Josef Obermaier.
Foto: Hötzelsperger – Prälat Josef Obermaier beim Keferloher Montag 2017




