„Die Nation ist keine Erfindung Gottes“ – In seiner Neujahrspredigt heute in der Münchner St. Matthäuskirche hat der bayerische evangelische Landesbischof Christian Kopp die Liebe Gottes und den Respekt für jeden Menschen betont, „wie auch immer jemand aussieht, wie sie spricht, wie er denkt“.
Doch in den politischen Auseinandersetzungen um Migration und abgehängte Personen hätte in vielen Ländern der Erde der Nationalismus „gerade wieder richtig Aufwind“. Wenn in diesem Jahr das Europaparlament neu gewählt wird, sollte berücksichtigt werden, dass die Nation „keine Erfindung Gottes“, sondern eine menschliche Erfindung sei, so Kopp. Kopp predigte über die Jahreslosung für 2024, einen Satz aus dem Neuen Testament der Bibel: „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe“ (1. Brief des Paulus an die Korinther, Kapitel 16, Vers 14). Dieser Satz habe ihn sofort an den Beatles-Song „All you need is love“ erinnert. 2024 – ein Jahr lang Liebe, „ach, das wäre schön“, sagte Kopp. Leider erlebten wir jeden Tag auch viel Lieblosigkeit und Hass, im persönlichen Leben und im Weltgeschehen. Doch Hass und Gewalt seien nicht einfach da, sondern würden gemacht. Gegen Hass und Gewalt helfe nur die Liebe. Die Liebe Gottes, die jeden Menschen umhülle, und die Liebe zum Nächsten. Wichtig seien dafür die Liebe zu sich selbst, der „Respekt und die Achtung vor meinen Haltungen“. Denn, so Kopp: „Ohne den liebevollen Umgang mit mir selbst gibt es auch wenig liebevollen Umgang mit anderen.“ Es sei nie zu spät, mit der Liebe anzufangen. Darum, so der Landesbischof, könnte ein guter Neujahrsvorsatz sein: Alles in Liebe!
Bericht: Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern – Foto: Andrea Major (Chiemsee)