Natur & Umwelt

BGL: BIONIK CAMP am Schülerforschungszentrum

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

In der Bionik geht es darum, Phänomene aus der Natur zu abstrahieren und als Vorbild für technische Entwicklungen zu nehmen. Nach mehreren Workshops am ersten Tag besuchten die Teilnehmenden am zweiten Tag das Haus der Berge um Inspirationen für ein eigenes bionisches Konzept zu bekommen. In den folgenden drei Tagen wurden diese Konzepte ausgearbeitet und durch die Schülerinnen und Schüler unter großem Eifer und mit Hilfe des Teams des Schülerforschungszentrums umgesetzt.

Unter den innovativen Ideen fanden sich Ansätze für Lösungen hochbrisanter gesellschaftliche Probleme. Eine Gruppe arbeitete an einem Klebstoff, inspiriert durch Muscheln, welcher unter Wasser mit kurzen Trocknungszeiten arbeitet und die Umwelt nicht belasten soll. Andere Schüler ließen sich durch den Eisbären inspirieren: Sie entwarfen eine Fassade, welche die Energie der Sonne zur Erwärmung des Mauerwerkes nutzt. Durch ein Zurückwerfen der reflektierten Wärmestrahlung, anhand eines Mechanismus aus dichroitischen Spiegeln, führt die Fassade eine Wärmerückgewinnung durch. Wärmerückgewinnung war auch das Thema einer weiteren Arbeitsgruppe, welche darauf aufmerksam wurde, dass Vögel in kalten Regionen Federn über ihren Nasenöffnungen haben. Dadurch wird eingeatmete Luft durch vorher in die Federn ausgeatmete Luft vorgewärmt. Sie bauten ein Modell, wie eine solche Wärmerückgewinnung auch in Gebäuden nutzbar gemacht werden könnte. Außerdem wurde eine neu-moderne Parkbank entwickelt. Das Team stattete sie mit einer faltbaren Solaranlage (ähnlich wie bei Buchenblättern) aus, die sogar, wie die Sonnenblume, der Sonne folgt. Gleichzeitig kann sie bei nahendem Stürmen den Stamm teleskopartig einfahren um Schäden zu reduzieren.

Eine weitere Gruppe beschäftigte sich mit der Atmung unter Wasser. Sie verfolgten zwei Ansätze. Der eine wollte die Problematik mit der Hilfe von Elektrolyse lösen, der andere war der Entwurf eines Taucheranzugs, welcher unabhängig Sauerstoff aus Wasser filtern kann (ähnlich den Kiemen der Fische). Im Rahmen einer Abschlussveranstaltung mit Eltern und Vertreter*innen des Fördervereins Schülerforschungszentrum Berchtesgadener Land e.V. in der Aula des Gymnasium Berchtesgaden wurden die Konzepte, und teilweise sogar funktionsfähigen Modelle, einem geladenen Publikum präsentiert. Die innovative Denkweise, die alle Schülerinnen und Schüler aufzeigten, macht deutlich, welches Potential in der Jugend vorhanden ist. Es lohnt sich, dieses Potential zu fördern und den Erfindungsreichtum der Natur so für zukünftige Innovationen zu nutzen.

Bericht: Schülerforschungszentrum – Fotos: Lisa Hörterer und Schülerforschungszentrum

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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