Brauchtum

Priener Maibaumaufstellen live in ganz Bayern

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Ein Maibaumaufstellen mit Marktfest-Charakter und bayernweiter Beachtung fand bei idealer Witterung in Prien statt. Für das Gelingen des Festtages trugen gemeinsam der Trachtenverein „D´Lamstoana“ aus Frasdorf und die Priener Trachtler bei. Das urbayerische Fest wurde von überaus vielen Besuchern am Marktplatz sowie von zahlreichen Zuschauern an den Bildschirmen verfolgt, denn erstmals wurde das Maibaumaufstellen live im Bayerischen Fernsehen übertragen.

Die Geschichte des heurigen Priener Maibaumes begann mit der Baumspende, die in Prien seit Jahrzehnten von der Chiemsee-Schifffahrts-Familie Feßler vorgenommen wird. Genau 107 Tage vor dem 1. Mai wurden suchende Frasdorfer Burschen fündig und holten den von den Priener Trachtlern gut versteckten Baum, um auf diesen all die lange Zeit aufzupassen und zu bewachen. In guter Abstimmung mit dem Trachtenverein Prien wurde dann der Baum für den 1. Mai vorbereitet, so dass schon die Ankunft in Prien mit Pferdegespann und viel Jugend auf dem Baum ein herrliches Bild abgab. „107 Tage und Nächte auf den Baum aufpassen, das hat durstig gemacht, für jeden Tag hätten wir gerne einen Träger Wachter-Bier“, mit dieser Forderung kam Frasdorfs Vorstand Sepp Enzinger an Priens Bürgermeister Jürgen Seifert. Dieser verhandelte im Sinne einer sparsamen Haushaltspolitik der Gemeinde Prien und konnte sich dann mit der Frasdorfer Delegation und mit deren Bürgermeisterin Marianne Steindlmüller auf 70 Träger Bier und 7 Träger Spezi einigen. Desweiteren wird Prien die Kosten für das Pferdegespann sowie für Getränke und Brotzeiten nach dem Aufstellen übernehmen. Auch der Bayerische Rundfunk war von den fairen Verhandlungen angetan und lud zusammen mit Michael Feßler die Frasdorfer und Priener Trachtler zu einer Kreuzfahrt über das Bayerische Meer mitsamt Brotzeit ein. Nach erfolgreichem Verhandeln wurde mit der Priener Blaskapelle voran der 29,5 Meter lange Maibaum zum vorgesehenen Aufstellungsort gebracht. Sepp Furtner übernahm zusammen mit Peter Thaurer das Kommando und gut 50 Männer aus Prien und Frasdorf legten Hand an, um mit reiner Muskelkraft und mit Stangen den Baum in die richtige Position zu bringen. Alles klappte wie am Schnürchen und dank guter Bewirtung von Priener Wirten konnten sich die vielen Besucher über eine Art Marktfest freuen. Hierzu trugen auch die Trachtengruppen aus Prien und Frasdorf bei (sie hatten eigens drei gemeinsame Proben), die Priener Blaskapelle sowie die Priener Goaßlschnalzer bei. „Eine sehr gute Sache für Prien!“, so fasst Andrea Hübner als Geschäftsführerin Andrea Hübner von der Prien Marketing GmbH das große Ereignis zusammen und Klaus Löhmann als stellvertetender Vorstand vom Priener Trachtenverein sagte beim Interview mit dem Bayerischen Fernsehen: „Der Maibaumbrauch ist gut für die Jugend, für alle Generationen, für die Dorfgemeinschaft, für den Verein und für die Freundschaft mit den Nachbarsvereinen“. Wie geplant stand der Priener Maibaum um Punkt 12 Uhr mittags, was mit einem Tusch der Blaskapelle, einem gemeinsamen Prosit der Priener und Frasdorfer und mit starkem Applaus der Zuschauer bedacht wurde.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke vom Priener Maibaumaufstellen

Weitere Informationen: www.prien.de

 


Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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