Brauchtum

Klöpfel-Erfahrungen in Pittenhart

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Gleich am ersten Donnerstag im Advent haben sich die Trachtenkinder in Pittenhart auf den Weg gemacht, um bei den Häusern zu klingeln und das Klöpferlied vorzusingen. Florian Eder, Inge Stürzer und Michaela Linner vom Jugendleiterteam haben mit den 16 Kindern fleißig geübt. Die Leute haben sich sehr gefreut und so konnten 216 € für die Trostberger Tafel gesammelt werden. Dort werden Lebensmittel für bedürftige Menschen ausgegeben.

Das Klöpfeln ist ein alter Brauch. An den drei Donnerstagen der Adventszeit wurde in den frühen Abendstunden nach Einbruch der Dämmerung geklöpfelt. Am vierten Donnerstag durfte nicht klöpfeln gegangen werden, denn es hieß, es ging „da Deifi mit“. Die finsteren Gestalten wurden von den Bauern immer erwartet, da – dem Aberglauben nach – die Klöpfer die Geister und Dämonen vertrieben, die in den längsten und dunkelsten Nächten des Jahres unterwegs waren.

Das Klöpfellied versprach eine gute Ernte und Gesundheit für Haus und Hof. Wenn sie ihre Glück- und Segenswünsche ausgesprochen hatten, wurden sie von der Bäuerin mit allerlei Essbarem, mit Eiern, Fleisch und Mehl beschenkt. Aus diesem Grund war das Klöpfeln den Hirten und Armen des Dorfes vorbehalten, die sich auf diese Weise mit Lebensmittel für Weihnachten eindeckten.  In jüngster Zeit wurde das Klöpfeln als Kinderbrauch an den Adventsdonnerstagen wieder neu belebt. Die Kinder ziehen von Haus zu Haus und singen Klöpfellieder. Und wie früher werden sie beschenkt. Der Erlös kommt einem guten Zweck zugute.

Bericht und Foto: Trachtenverein Pittenhart

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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