Kultur

Wolfgang Krebs beim Gauverband I – Interview

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Am Samstag 26. Juli um 20 Uhr kommt der Kabarettist Wolfgang Krebs im Rahmen des Gautrachtenfestes vom Gauverband I nach Traunstein  zum Festplatz vor der Chiemgau Halle – hiherzu folgendes Interview:

Herr Krebs, viele kennen Sie aus ihrem täglichen kurzen Podcast „Die Superbayern“ auf Bayern 1, in dem Söder, Stoiber und Aiwanger zu aktuellen Themen miteinander frotzeln. Als Choreograph dieser Trias: wie geht es den Dreien in diesen politisch unruhigen Zeiten? Sind sie ihnen thematisch stets auf den Fersen?

Krebs: Markus Söder und Hubert Aiwanger begleite ich täglich durch alle Nachrichten-sendungen und auch ihre Beiträge auf Instagram und Facebook. Ich bin da quasi stündlich auf dem Laufenden. Ich könnte, glaube ich, sogar jeweils sofort als Double einspringen, wenn einer mal krank wird.

Das Schöne an diesen unruhigen Zeiten ist ja für mich, dass es täglich neuen Stoff für Bühne und Podcast gibt! Vor allem Söder schaut ja immer, wo es für ihn und Bayern Möglichkeiten gibt, sich im besten Licht zu zeigen. Und Aiwanger versucht mit diesem Tempo mitzuhalten, spielt aber bundespolitisch keine Rolle.

Die Superbayern-Trias spielt neben weiteren Mitstreitern auch live auf der Bühne die größte Rolle in ihrem Programm. Was darf das Publikum in „Bavaria First!“ auf der Bühne erwarten?

Krebs: Es wird das Märchen „Bavaria First!“ erzählt, in dem Bayern wieder ein eigenes Königreich wird mit Markus Söder an der Spitze. Ich schlüpfe in flottem Wechsel in die Rollen meiner „Superbayern“, die natürlich alle was dazu zu sagen haben. Auch zu tagesaktuellen Themen. Der Schwerpunkt liegt aber vor allem auf dem Humor! Deshalb gibt es auch noch weitere Nebendarsteller.

Welche dramaturgische Rolle spielen die Nebendarsteller in ihrem Programm? Ehemalige Spitzenpolitiker wie Seehofer oder Habeck, der Allgäuer Schlagerstar Meggy Montana oder Schorsch Scheberl.

Krebs: Ich will mein Publikum gut unterhalten! Und weil meine Hauptakteure ja Politiker sind, braucht es diese Nebenrollen, die aus einer ganz anderen Perspektive auf das Geschehen blicken. Schorsch Scheberl, Bürgermeister von Untergamskobenzeisgrubengern-haferlverdimmering, der alle 30 Vereine bei ihm im Ort selbst leitet, hat logischerweise viel zu berichten. Schlagersänger Meggy Montana präsentiert dazwischen immer gern einen herzrührenden Hit.

Ein Podcast im Radio funktioniert anders als eine Bühnenshow. Wie wählen sie die Themen für die „Bayern 1 Superbayern“ aus und worin unterscheiden sie sich von dem, was dann in ihren Soloprogrammen auf der Bühne passiert?

Krebs: Bei der Radiocomedy geht es dem ganzen Bayern 1-Team vor allem darum, mit kurzen Statements der „Superbayern“-Trias humorvoll in den Tag zu starten. Der Podcast ist eine Gemeinschaftsproduktion der Redaktion von Bayern1, Robert Urban, Markus Fahn, der Morgenmoderator, und mir. Und einer genialen Studio-Technik.

Live auf der Bühne gibt es viel mehr! Vor allem die schon erwähnten Nebendarsteller, die man selten im Fernsehen sieht. Mein Bühnen-Programm ist also facettenreichreicher und detaillierter. Als ich den Bürgermeister Schorsch Scheberl erfunden habe, hätte ich nicht gedacht, dass er grundsätzlich das Highlight des Abends ist! Und Meggy Montana ist so herrlich unpolitisch. Die Hörer, die mich aus dem Podcast kennen, sind immer sehr überrascht und begeistert.

Kommt einer der Superbayern besonders gut an beim Publikum, oder ist es eher der satirische Schlagabtausch zwischen ihnen, der das Publikum fesselt?

Krebs: Es ist die Mischung, die es ausmacht. Die Interaktion meiner sehr unterschiedlichen Bühnenfiguren untereinander, schnelle Szenenwechsel, die Spannung, die daraus entsteht und vor allem die Komik! Manchmal kommt das Publikum kaum zum Luft holen, weil es so viel zu lachen gibt.

Wir leben, auch politisch, in umtriebigen Zeiten: täglich neue Skandale, Katastrophen, der drohende Klimawandel … was davon inspiriert sie zu neuen Nummern auf der Bühne? Was eher nicht?

Krebs: Wir werden die kommenden Herausforderungen nur gemeinsam schaffen, deshalb möchte ich verschiedene Gegenmodelle aufzeigen, so dass aus der Spaltung der Gesellschaft wieder mehr Miteinander entsteht.

Bericht: Agentur Christine Heinrich – Bilder: Severin Schweiger

 

 


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Toni Hötzelsperger

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