Pilgerreise auf den Spuren des heiligen Franz von Assisi – Angenehme Erinnerungen einer Wildenwarter Reise
Franz von Assisi ist einer der bekanntesten Heiligen, der uns bis heute bewegt und für viele Menschen ein großes Vorbild ist. Losgelöst von allem Besitz folgte er dem Evangelium und inspirierte schon zu Lebzeiten Tausende. Die Orte seines Lebens kennenzulernen, ihm nachzuspüren und in die Atmosphäre der mittelalterlichen Stadt Assisi einzutauchen – all das waren Beweggründe, dieses lohnende Ziel als Pilgerreise für die Gemeinde auszurufen.
So machten sich am 30. April 2025 35 Pilgerinnen und Pilger aus Wildenwart und Umgebung gemeinsam mit Monsignore Walter Waldschütz frühmorgens auf den Weg nach Umbrien in Italien. Die Busfahrt gestaltete sich mit einem Film über das Leben des heiligen Franz von Assisi sowie begleitenden Erklärungen zur Lebzeit und zum Land kurzweilig. Nachdem am Nachmittag das Hotel bezogen war, unternahm die Gruppe einen ersten Spaziergang zur oberhalb von Assisi gelegenen Burg Rocca Maggiore, die einen herrlichen Ausblick über die Stadt und das Umland bot.
Am nächsten Morgen brachen die Wanderfreudigen zu einer Bergtour auf den Monte Subasio auf, um dort die Einsiedelei Eremo delle Carceri zu besuchen. Wer sich den steilen Weg nicht zutraute, konnte auf organisierte Taxis ausweichen. Die Einsiedelei besteht heute aus einem kleinen Kloster mit Anbauten, mitten in der Natur gelegen. Franziskus und seine Mitbrüder nutzten diesen stillen Ort zur Einkehr – hier soll er auch zu den Vögeln gepredigt haben. Inmitten dieser besonderen Atmosphäre feierte die Gruppe eine bewegende Eucharistie.
Am dritten Tag führte die Fahrt durch die herrlich hügelige Landschaft Umbriens nach Greccio im wunderschönen Rietital. Franziskus durchwanderte diese Gegend auf seinen Wegen nach Rom mehrfach. Hier feierte er im Jahr 1223 ein ganz besonderes Weihnachtsfest: Er machte Christus „lebendig“, indem er gemeinsam mit den Bürgern des Dorfes wohl zum ersten Mal ein Krippenspiel inszenierte. Im heutigen Kloster finden sich unzählige Krippendarstellungen aus aller Welt. Die Begeisterung über diesen Ort war in der gemeinsamen Messfeier in der Klosterkirche spürbar. Im Restaurant „Al Nido del Corvo“ – übersetzt „Im Krähennest“ – genossen die Pilger anschließend ein hervorragendes Mittagsmenü mit Blick über das Tal. Auf der Rückfahrt wurde noch das Kloster Fontecolombo besucht, in dem Franziskus gemeinsam mit seinem Mitbruder Leo die Ordensregeln der Franziskaner ausarbeitete.
Der nächste Tag war ganz der Stadt Assisi gewidmet. Pfarrer Waldschütz führte die Gruppe zur Basilika San Francesco und erklärte die wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Die beeindruckende Basilika besteht aus einer Ober- und einer Unterkirche sowie der Gruft, in der der Heilige Franziskus und seine vier engsten Mitbrüder begraben liegen.
Bruder Thomas, ein Franziskaner, der deutschsprachige Pilger betreut, lud zu einer aufschlussreichen Informations- und Gesprächsrunde im Inneren des Klosters ein. Anschließend führte er die Gruppe in das Museum Tesoro della Basilica di San Francesco, wo er bedeutende Kunstgegenstände erklärte. Nach der Mittagspause besuchte die Gruppe die Basilika Santa Chiara, Zentrum der Franziskanerinnen und Grabstätte der heiligen Klara, anschließend die Kathedrale San Rufino, in der Franz getauft wurde, und zuletzt das Kloster San Damiano. Diese kleine Klosterkirche spielte im Leben des Heiligen eine besondere Rolle: Er bewahrte sie vor dem Verfall und empfing hier seine göttliche Vision – „Baue meine Kirche wieder auf“.
Am letzten Tag führte die Reise nach La Verna, einem Ort, an den sich Franziskus besonders in den letzten Jahren seines Lebens häufig zurückzog. Dort empfing er die Stigmata, die Wundmale Jesu. Den Abschluss der Pilgerreise bildete der Besuch der Basilika Santa Maria degli Angeli, die die kleine Kapelle Portiunkula umschließt – jener Ort, an dem Franziskus im Jahr 1226 starb.
So endete eine eindrucksvolle und tief bewegende Pilgerreise, die den Teilnehmenden das Leben und Wirken des heiligen Franz von Assisi in unvergesslicher Weise nahebrachte. Ein herzliches Dankeschön gilt Allen, die zum Gelingen der Reise beitrugen!
Bericht und Fotos: Aicher Anita









