Heute Abend fällt der letzte Vorhang für den „Bayerischen Jedermann“ in Neubeuern. Sechs ausverkaufte Abende, hunderte Mitwirkende und tausende begeisterte Zuschauer machen diese Inszenierung zu einem außergewöhnlichen kulturellen Höhepunkt. Ein Rückblick auf ein Theaterprojekt, das weit mehr war als nur ein Spiel.

Restlos ausverkauft: Der „Bayerische Jedermann“ begeistert auf dem Neubeurer Marktplatz Volles Haus, begeistertes Publikum und ein Marktplatz als Bühne: Die vorletetzt Aufführung des „Bayerischen Jedermann“ vor der malerischen Kulisse der Pfarrkirche Mariä Empfängnis wurde am Mittwochabend zum unvergesslichen Theatererlebnis. Jede einzelne der nummerierten Sitzreihen war bis auf den letzten Platz gefüllt – kein Wunder, denn das Spektakel unter freiem Himmel hat sich längst zum kulturellen Höhepunkt des Sommers in Neubeuern entwickelt. Die eindrucksvolle Szenerie, die emotionale Wucht der Inszenierung und das Engagement der vielen ehrenamtlichen Mitwirkenden ließen das Publikum über zwei Stunden hinweg staunen, lachen – und nachdenken. Für alle, die dieses besondere Freilichttheater noch erleben möchten: Heute Abend ist die letzte Vorstellung. Wenige Restkarten gibt es an der Abendkasse.
Es ist ein Abschied auf Zeit – aber ein bewegender. Heute Abend fällt der Vorhang zum letzten Mal für die diesjährige Inszenierung des „Bayerischen Jedermann“ in Neubeuern. Was mit einer fulminanten Premiere begann, findet nun nach sechs ausverkauften Aufführungen seinen würdigen Abschluss.

Ein Dorf spielt Theater – und berührt weit über die Ortsgrenzen hinaus
Hinter dem Erfolg stehen nicht nur ein brillantes Ensemble und ein mitreißender Text, sondern auch ein starkes Gemeinschaftsgefühl, das sich durch alle Beteiligten zieht – auf, vor und hinter der Bühne.

Wenn das Gold das Sagen hat … Mit goldglänzendem Körper, dicker Rolex-Kette und überheblichem Grinsen thront „Mammon“ (Markus Leitner) auf dem gekrümmten Rücken von „Jedermann“ (Bernd Eutermoser) – eine Szene, die ebenso grotesk wie entlarvend wirkt. Sie zeigt, wie sehr sich der Mensch dem Reichtum unterwirft, wie tief er sich beugt, wenn das Geld das Sagen hat. Die Inszenierung des „Bayerischen Jedermann“ auf dem Neubeurer Marktplatz spart nicht an drastischen Bildern – und genau das macht ihre Kraft aus. Mit bissigem Humor und scharfer Symbolik bringt das Ensemble die großen Fragen von Leben, Tod und moralischem Verfall mitten ins Hier und Jetzt. Markus Leitner überzeugt als überzeichnet materialistischer Mammon ebenso wie Bernd Eutermoser als innerlich zerrissener Jedermann – ein fesselndes Spiel zwischen Abhängigkeit und Selbsterkenntnis.
Die gestrige vorletzte Aufführung war erneut ein intensives Erlebnis. Die vollbesetzten Ränge auf dem malerischen Marktplatz boten das perfekte Publikum für ein Spiel, das Himmel und Hölle, Reichtum und Reue, Leben und Tod eindrucksvoll gegenüberstellt.

Ein Dorf. Ein Stück. Ein Erlebnis. Wenn in Neubeuern der „Jedermann“ gespielt wird, dann ist das kein gewöhnlicher Theaterabend – sondern ein Ereignis, das den ganzen Ort in Atem hält. Noch bevor der erste Satz gesprochen ist, füllt sich der historische Marktplatz mit Leben. Rund 700 Besucher fanden auch an diesem Abend den Weg in das Freilufttheater zwischen Kirche, Schloss und Wirtshaus. Das Publikum reist von nah und fern an, nimmt Platz auf der imposanten Tribüne – und taucht ein in eine Kulisse, wie sie kein Theater bauen könnte. Neubeuern zeigt sich hier als Bühne und Darsteller zugleich: traditionsbewusst, gemeinschaftlich, lebendig. Ein Bild, das beweist: Kultur lebt dort, wo Menschen sich begegnen.
Mit ihrer Präsenz und Spielfreude rissen die Darstellerinnen und Darsteller das Publikum mit – von der ersten bis zur letzten Szene.

Ein Dorf spielt Theater – und berührt weit über die Ortsgrenzen hinaus
Die neuen Bilder vom Mittwoch zeigen deutlich: Dieser „Jedermann“ lebt vom Miteinander. In den Gesichtern der Akteure spiegelt sich nicht nur professionelle Leidenschaft, sondern auch echte Verbundenheit – mit ihren Rollen, mit der Idee dieses Spiels, mit dem Ort und mit den Menschen.

Farbenpracht und Bühnenzauber – die Kostüme des Bayerischen Jedermann Nicht nur das Schauspiel selbst, auch die aufwendig gestalteten Kostüme machen den „Bayerischen Jedermann“ zu einem unvergesslichen Erlebnis. Die Darstellerinnen auf dem Foto verkörpern mit ihren farbenfrohen Gewändern die ganze Vielfalt und Opulenz einer Theateraufführung, die bis ins kleinste Detail liebevoll gestaltet ist. Jede Robe ist ein handwerkliches Kunstwerk – vom fließenden Stoff bis zu den feinen Stickereien. Ob in kräftigem Smaragdgrün, leuchtendem Purpur oder zartem Pastell – die Kleider unterstreichen nicht nur die Rollen der Figuren, sondern schaffen auch ein harmonisches Gesamtbild auf der Bühne des Neubeurer Marktplatzes. Verantwortlich für diese prachtvolle Garderobe ist Petra Martin, die mit sicherem Gespür für Stoffe, Farben und historische Anmutung sämtliche Kostüme entworfen und angefertigt hat. Mit ihrer Kreativität und ihrem handwerklichen Können hat sie maßgeblich dazu beigetragen, dass das Publikum für einige Stunden in eine andere Zeit eintauchen kann.
Ob bei der Maskenbildnerei im Künstleratelier, im Moment der Konzentration vor dem Auftritt oder im Austausch unter Kollegen: Es sind diese kleinen, echten Szenen abseits der Bühne, die den Zauber dieses Projekts ausmachen.

Ein Dorf spielt Theater – und berührt weit über die Ortsgrenzen hinaus
Mitwirkende aller Generationen – vom Schulkind bis zum Theaterurgestein – haben in wochenlanger Vorbereitung Großartiges geleistet. Regie, Technik, Maske, Bühnenbild, Musik: Jeder Bereich war mit Herz und Können besetzt.

Ein Dorf spielt Theater – und berührt weit über die Ortsgrenzen hinaus
Der Jedermann 2025 war nicht einfach ein Theaterprojekt – er war gelebte Kultur, gelebte Dorfgemeinschaft, gelebte Leidenschaft.

Ein Dorf spielt Theater – und berührt weit über die Ortsgrenzen hinaus
Wenn heute Abend die letzte Vorstellung beginnt, wissen alle: Es ist ein besonderer Moment. Wer das Glück hat, eine der begehrten Karten ergattert zu haben, wird diesen Theaterabend nicht vergessen. Wer leer ausging, darf sich hier auf den Samerberger Nachrichten die Fotos ansehen.

Standing Ovations unter Sternenhimmel Ein Moment des Innehaltens – und dann: tosender Applaus. Mit einem kräftigen Schlussbild verabschiedeten sich die Mitwirkenden der Neubeurer „Jedermann“-Inszenierung von ihrem Publikum. Über 50 Darstellerinnen und Darsteller, Musiker und Helfer stehen auf der Bühne – Hand in Hand, vereint durch Wochen harter Proben, durch Lampenfieber, Leidenschaft und den gemeinsamen Wunsch, etwas Großes auf die Beine zu stellen. Der Vorhang fällt zwar symbolisch – aber das, was bleibt, ist spürbar: ein Gefühl von Stolz, Verbundenheit und der Gewissheit, dass kulturelle Kraftakte wie dieser weit über einen Theaterabend hinausstrahlen. Neubeuern kann Theater. Und mehr noch: Neubeuern lebt Gemeinschaft.
Ein solches Gemeinschaftswerk entsteht vielleicht einmal in einer Generation – und wird in Erinnerung bleiben, lange nachdem der letzte Applaus verklungen ist.
Text & Fotos: Rainer Nitzsche











































































