Kirche

Weihnachtsgruß aus dem BGL

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Wie jedes Jahr teilt Militärpfarrer Werner Buckel a.D. und langjähriger Pfarrer an der evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Mitterfelden und auch in Teisendorf seine Gedanken zu Weihnachten mit Freunden und wünscht auf diesem Weg ein frohes Fest und Gottes Segen im neuen Jahr. Die Überschrift über seiner Aussendung ist dieses Jahr der Satz Marias aus dem Lukasevangelium: „Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe……..“. Mit einem Bild aus dem Alltag möchte er damit die Herzen der Menschen erreichen:

„Karl Valentin sagte einmal zu Advent und Weihnachten: ‚Heute besuche ich mich, hoffentlich bin ich daheim‘.“

Daheim sein – mit sich selbst da sein, mit sich im Reinen sein, zufrieden sein, das sei nicht so einfach in unserm Leben. Und deshalb sei es auch manchmal schwer, für Weihnachten offen zu sein, für die Begegnung mit Gott in Jesus, für Jesu Geburt, schreibt Werner Buckel. „Das war aber schon immer so“, ergänzt er und nennt traditionelle Adventslieder, die voll davon sind, wie „Wie soll ich dich empfangen und wie begegne ich dir… ?“, nicht umsonst gibt es auch die Aufforderung: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit… !“

„Ganz anders war es bei Maria, als ein Engel ihr die Geburt von Jesus ansagte. Maria antwortet schlicht, einfach und ohne ‚wenn und aber‘: ‚Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe….. !‘. Maria ist offen für Gott. Ich habe mir einmal überlegt, warum? Unter so manchen klugen, theologischen Antworten bin ich auf eine ganz banale, einfache Antwort gestoßen. Die Schuhe. Maria, vor etwa 2000 Jahren, wird wohl, wenn überhaupt, nur ein paar Schuhe besessen haben, mit Riemen geschnürt. Wahrscheinlich lief sie meistens barfuß“.

„Bei uns heute ist es ganz anders und da nehme ich, auch wenn Frauen eine besondere Liebe zu Schuhe haben, die Männer nicht aus: Wir haben Halbschuhe, Winterschuhe, Sandalen, meistens mehrfach, und dazu noch die verschiedenen Sportschuhe. Und diese Schuhe ‚lieben‘ wir. Soldatinnen und Soldaten im Dienst haben da freilich weniger Auswahl, sie tragen jeden Tag die gleichen Stiefel. Und Schuhe führen uns zu den verschiedenen Aktivitäten, Unternehmungen, Berufen, Freizeiten. Schuhe führen uns zu all dem, was uns in Beschlag nimmt und beschäftigt. Schuhe sind ein Abbild für das, was wir machen, in denen wir auch manchmal von uns selbst weg fliehen.

Ich will nun niemandem seine Schuhe madig machen. Aber vielleicht ist uns jetzt in der verbleibenden Adventszeit und an Weihnachten gerade mal ‚ein‘ Paar Schuhe eine Hilfe: Sie bewußt anziehen und dastehen – vor sich selbst, vor anderen und vor Gott, bei sich daheim sein, und Gott in der Geburt Jesu bei sich hereinlassen. Daheim sein, wenn Gott uns besucht, weil er in seinem göttlichen Schuhwerk in unserem Leben mitgeht. Er hält und trägt uns, er hält uns aus – und auch andere.

Solche Erfahrungen wünsche ich uns. Gute Adventstage, ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest, Gesundheit, Zufriedenheit und Frieden, und Gottes Segen im neuen Jahr. Und pass auf das Schuhwerk auf!!! – Sei offen mit deinen Füßen für Gott“. Dein/Ihr/Euer Werner Buckel (Pfarrer i.R., Militärpfarrer a.D.)

Text und Bildmaterial: Brigitte Janoschka


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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