Solidarität & Lichtblicke

Vilstaler Burschen spenden für Wohngemeinschaft

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Der Burschenverein “Oberes Vilstal” feierte mit großartigen Erfolg ihr zehnjähriges Vereinsbestehen mit einen viertägigen Festprogramm mit den 68  teilnehmenden Gast- und Ortsvereinen, Gruppierungen, Verbänden aus der gesamten Region sowie mit der Bevölkerung Jung und Alt aus nah und fern. Anstatt der üblichen Gast- und Erinnerungsgeschenken wurde auf einstimmigen Beschluss des Festausschusses und mit der gesamten Vorstandschaft des Burschenvereins beschlossen,  1400,–Euro an die Einrichtung “Wohngemeinschaft Giglberg” unbürokratisch mit einem Gartengrill zu unter-stützen.

Die Burschenvorstandschaft mit ihrem Vorsitzenden Hans Vorbuchner übergaben nun am Samstagmittag, 20. September in Giglberg den Heimbewohnern einen fahrbaren Gartengrill im Gesamtwert von 1405,– Euro. Die Heimbewohner freuten sich sehr und meinten einstimmig, der sollte doch gleich ausprobiert werden. Es wurden zugleich Würsteln und Grillfleisch herbeigeschafft und Salate zubereitet sowie Brote mit Grillbutter beschmiert. Es hat richtig gut geschmeckt im schönen Garten bei herrlichsten Spätsommertag, war das einstimmige Echo. Die Mitglieder des Burschenvereins, so der stellv. Heimleiter Wolfgang Liebl prägen Vorbildlich das Gemeinleben und stärkten den Zusammenhalt und die Gemeinschaft in einer intakten Dorfgemeinschaft. Sie haben die Interessen der Jugend fest in Blick und übernehmen bereits früh große Verantwortung, zeigen Ideenreichtum und Kreaitivität. Wer selbst schon einmal bei der Planung und Organisation eines solchen großem Festwochenendes dabei war weiß, wie viel Arbeit bis ins letzte Detail geleistet werden muss, bis so eine Veranstaltung stattfinden kann. Deshalb geht mein besonderer Dank an den Festausschuss und all den aktiven Mitst-reitern für ihre weltmeisterschaftliche und mehrtägige Gründungsfestausrichtung. Anschließend stellte Wolfgang Liebl die Einrichtung “Wohngemeinschaft Giglberg der anwesenden Burschenvorstandschaft bei einem gemeinsamen Rundgang vor. Im Jahr 2003 wurde auf einem Bauernhof in Giglberg, bei Gebensbach die „Wohngemeinschaft am Giglberg“, als neue Einrichtung der Behindertenhilfe eröffnet. Im Eröffnungsjahr konnte die Wohngemeinschaft am Giglberg, unter der Leitung von Familie Liebl, elf Wohnplätze für Menschen mit Behinderung zur Verfügung stellen. Der Grundgedanke den Rose-marie und Josef Liebl auf ihrem Bauernhof hatten war, dass Menschen mit geistiger Behinderung ein Leben auf dem Land führen können, bei dem sie einerseits mit Natur und Tieren in Verbindung stehen und andererseits durch Teilhabe an der Dorfgemeinschaft in Gebensbach Integration erfahren. Auf dem Bauernhof befinden sich eine Menge verschiedener Tierrassen, wie zum Beispiel Hasen, Hühner, Pferde, Ziegen, Schafe, Lama und Alpakas, um die sich die Bewohner kümmern können, um so Verantwortungsbewusstsein zu entwickeln. Jeder hat die Möglichkeit, auch eigene Haustiere zu halten. Durch die Mitarbeiter werden sie bei der Versorgung der Tiere unterstützt.

Die Bewohner der Wohngemeinschaft am Giglberg kommen täglich mit dem Normalisierungsprinzip in Berührung, das heißt durch qualifiziertes Fachpersonal wird dem Menschen mit Behinderung ermöglicht, ein nach seinen Fähigkeiten und Fertigkeiten „normales“ Leben zu führen. So besuchen sie während der Woche verschiedene Werkstätten in Algasing, Erding, Vilsbiburg, Burgharting und Höhenberg. In der Wohngemeinschaft sind die Bewohner beteiligt an den Arbeiten des täglichen Lebens, wie kochen, waschen, bügeln, Wohnraumgestaltung, Gestaltung der Freizeit, usw. Bereits nach kurzer Zeit zeigte sich, dass das Konzept der Wohngemeinschaft am Giglberg Leben auf dem Land – Integration in die Gesellschaft großen Zuspruch fand. Da der Bedarf nach weiteren Wohnplätzen stieg, entschied man sich weitere Wohnplätze zu schaffen. Dazu wurde das bestehende Wohnhaus umgestaltet und schließlich 2006 ein neues Gebäude errichtet, das im Januar 2007 in Betrieb genommen werden konnte. 2010 wurde in Velden eine weitere Wohngruppe eröffnet. Aus der kleinen Idee mit dem Grundgedanken, Menschen mit Behinderung eine Heimat auf dem Bauernhof zu geben, wuchs im Laufe von wenigen Jahren eine komplexe, mit großer pädagogischer Fachlichkeit geführte Einrichtung heran, die in dieser Form einmalig ist. zwanzig pädagogisch ausgebildete Mitarbeiter und 13 Betreuungskräfte unterstützen 41 Men-schen mit Behinderung im Alter zwischen 18 und 62 Jahren bei der Bewältigung der alltäglichen Lebensführung und im sozialen Miteinander in der Wohngemeinschaft auf dem Hof, in der Wohngruppe Velden und im ambulant betreuten Wohnen. Geistig oder mehrfach behinderte Menschen wohnen auf dem inzwischen speziell für ihre Bedürfnisse umgebauten Bauernhof und werden dort in ihrer alltäglichen Lebensführung begleitet und betreut. Das Motto auf dem Giglberg ist: “Leben auf dem Land – Integration in die Gesellschaft”. Leben auf dem Land bedeutet für die Bewohner in Giglberg zahlreiche Entfaltungsmöglichkeiten. Und Integration in die Gesellschaft bedeutet, dass sie in zahlreichen Vereinen, ob Gartenbauverein oder Eishockeyverein ebenso wie in der Kirchengemeinde mit eingebunden sind. Sie sind einfach die Giglberger und gehören dazu. Die Heimleitung Markus, Wolfgang und Josef Liebl senior bedankten sich im Namen der Bewohner herzlich bei den Verantwortlichen des Burschenvereins “Oberes Vilstal” für die Ausrichtung eines so großartigen Gründungsfestes und zum anderem im Namen der gesamten Heimbewohnern für die zugedachte Sachspende.

Bericht und Foto: Hans Kronseder –  Bei der Spendenübergabe: Der Burschenverein “Oberes Vilstal” übergab eine Sachspende an die Bewohnern der Einrichtung “Wohngemeinschaft am Giglberg”

  


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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