Thema im jüngsten Bauausschuss nach der Sommerpause war der Vorbescheidsantrag für den Ersatzbau eines Mehrfamilienhauses in der Ortsmitte auf den Grundstücken Dorfstraße 14 und 16. Das Grundstück liegt im Geltungsbereich „Übersee-Ortsmitte“. Wie Bürgermeister Herbert Strauch informierte, sind die Außenmaße des Gebäudes im Lageplan mit 25,59 Meter mal 13,40 Meter angegeben, die seitliche Wandhöhe beträgt 6,91 Meter. Durch den Vorbescheidsantrag solle abgeklärt werden, ob sowohl der Bauausschuss als auch das Landratsamt mit einer Höherlegung des Hauses einverstanden sind und den vorliegenden Entwürfen zustimmen, erläuterte der Rathauschef.
Der vorliegende geänderte Bebauungsplan wurde zusammen mit der Gemeinde und dem Landratsamt Traunstein entwickelt, um an dieser Stelle im Ortsinneren die Bebauung nachzuverdichten und ein zentrales Wohnraumangebot zu schaffen. Der Plan sei es, das Gebäude Dorfstraße 12 zu belassen und grundlegend zu sanieren. Nur die alten, baufälligen Häuser Dorfstraße 14 und 16 sollten abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden, in dem Mietwohnungen entstehen sollen, schrieb der Antragsteller.
Höherlegung des Erdgeschoßes
Ein Problem stellt die geplante Höhe des Gebäudes dar. Das festgelegte Niveau des Erdgeschoßes erzwingt es, dass die unbedingt notwendige Garage sehr tief liegt. Durch den direkt angrenzenden Bach und die danebenliegenden Häuser wäre der Bau der Garagen nur mit extremem Aufwand möglich. Das Büro für Baugrunderkunden rate von einer Umsetzung in der Form ab, auch weil Auswirkungen auf die umliegenden Gebäude nicht ausgeschlossen werden könnten und die Baukosten extrem steigen würden, erklärte der Bürgermeister. Alternativ wäre es möglich, das Garagenniveau höher zu legen. Ein niederer Zwischenbau und dann der Neubau mit Dachgeschoß wären durch Pfähle eine sichere Gründung für das Gebäude und die der Nachbarn. Damit würde sich die Oberkante Erdgeschoß auf 1,05 Meter erhöhen. Bis auf das erhöhte Erdgeschoß würden sämtliche weitere Höhen die des Bebauungsplanes deutlich unterschreiten, so Strauch. Außerdem werde durch das höhere Erdgeschoß die Gefährdung durch Hochwasser für Bewohner und Nachbarn deutlich reduziert.
Kurze Diskussion
Der Rathauschef (Freie Bürgerliste, FBL) sprach sich eindeutig für den Neubau in dieser Form aus und fand es sehr erfreulich, dass auch in der Ortsmitte kleinere, bezahlbare Mietwohnungen geschaffen würden. Schließlich komme es auf die Gesamthöhe an und die passe sich gut den umliegenden Gebäuden an. Leo Segin (Gemeinsam für Übersee, GfÜ) sagte, ihn störe es, dass es keine Außenstellplätze gebe. Schließlich seien in dem Bereich auch Geschäfte, und man könne nicht parken, wenn man schnell etwas brauche. Dazu meinte der Bürgermeister, dass die Genehmigungsbehörden, nämlich das Landratsamt, die Stellplatzsituation prüfen müsse. Das sei nicht, Sache der Gemeinde. Paul Stephl (Freie Bürgerliste, FBL) hielt das Planungskonzept für sehr gut und nachhaltig. Mit wenig Diskussion stimmte der Bauausschuss so mit einer Gegenstimme für den Vorbescheidsantrag und für eine Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans Ortsmitte hinsichtlich der Erhöhung des Oberkante Erdgeschoß.
Bericht und Foto: Christiane Giesen – In der Ortsmitte von Übersee sollen die Gebäude in der Dorfstraße 14 und 16 hinter der Kirche abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Das vorne gelegene Haus mit der Bar soll erhalten und saniert werden.




