Kirche

Traunstein: Nachruf Sigrid Ackermann

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Nach längerer Krankheit starb die frühere Stadträtin und Trägerin der Ehrenmedaille der Stadt Traunstein in ihrem Haus in Traunstein. Als dritte Bürgermeisterin der Stadt von 1990 bis 1996 und Kulturreferentin der Stadt war sie Gründerin und lange Vorsitzende der Kulturfördervereinigung ARTS. Federführend engagierte sie sich mit anderen Traunsteiner Bürgern für den Erhalt und die Wiedereröffnung der Klosterkirche in Traunstein, dem heutigen Kulturforum Klosterkirche.

Sigrid Ackermann, geborene Ochs, wurde am 31. Januar 1942 in Kaufbeuren geboren und wuchs bei ihrer Mutter auf, da ihr Vater im gleichen Jahr im Krieg gefallen war. Nach Volksschule und Mädchenrealgymnasium in Kaufbeuren, legte sie das Abitur ab, studierte zwei Semester Medizin an der Universität Erlangen, bevor sie 1962 an die Pädagogische Hochschule Nürnberg wechselte, dann die Hochschule Bamberg, wo sie 1964 die erste Lehramtsprüfung ablegte. Im August desselben Jahres heirateten Sigrid und Dr. Hans-Michael Ackermann. 1965 wurden Michaela Ackermann geboren, 1966 Sabine und im Februar 1970 Kilian. 1970 zog die junge Familie nach Traunstein, wo Dr. Michael Ackermann eine Kinderarztpraxis eröffnete. Sigrid Akermann arbeitete als katholische Religionslehrerin an der Grundschule Haslach am Sonderpädagogischen Förderzentrum. In der Zeit gründete sie zusammen mit anderen die Schule der Phantasie in Traunstein, um Kinder frühzeitig an kreatives Schaffen und Verständnis für die Kunst heranzuführen. Außerdem engagierte sie sich als Elternbeiratsvorsitzende am Chiemgau Gymnasium Traunstein. Ein harter Schlag für die Familie war im Mai 1983 der Unfalltod der ältesten Tochter Michaela.

Von 1990 bis 2002 war Sigrid Ackermann für die Freien Wähler Stadträtin in Traunstein, vier Jahre davon repräsentierte sie die Stadt als dritte Bürgermeisterin und Kultreferentin. 1992 gründete sie mit vielen anderen für Kultur engagierten Bürgern die Kulturfördervereinigung ARTS. In den folgenden Jahren gelang es ARTS als „Mieterin“ der Klosterkirche, die die Stadt 1986 erworben hatte, die schrittweise Renovierung des im Inneren völlig ruinösen Kirchenraums als Kultur- und Veranstaltungsraumes für die Bevölkerung. ARTS organisierte das Programm und die Instandhaltung des damaligen „Kunstraums Klosterkirche“.

Im Mai 1998 würdigte Kultusminister Hans Zehetmair diese Leistung mit der Denkmalschutz – Medaille für „besondere Verdienste für Denkmalschutz und Denkmalpflege in Bayern“, die Sigrid Ackermann stellvertretend für ARTS in München entgegennahm.

Im Jahr 1999 starb Sigrids Ehemann Dr. Hans-Michael Ackermann. Sie engagierte sich weiter mit allen Kräften für die Kunst, hielt zahlreiche Vorträge und Einführungen zu Kunstausstellungen. Ihre große Liebe galt neben ihrer Familie immer den bildenden Künsten und der Musik. Wo immer sie konnte, förderte sie Künstler. 2011 erhielt sie die Ehrenmedaille der Stadt Traunstein für ihre Verdienste um die Stadt.

Sigrid Ackermann Tochter Sabine und Sohn Kilian und vier Enkel. Die Trauerfeier mit anschließender Beerdigung ist am Montag, 1. September, um 13.30 Uhr in der Aussegnungshalle im Waldfriedhof Traunstein.

Bericht und Foto: Christiane Giesen / Sigrid Ackermann starb im Alter von 83 Jahren in ihrem Haus in Traunstein.


Redaktion

Toni Hötzelsperger

Beiträge und Fotos sind urheberrechtlich geschützt!