Alles im Leben hat seine Zeit, eine Zeit zum Feiern, wie auch bei Bernhard Huber, der vor nicht Mal vier Wochen seinen 95. Geburtstag fröhlich mit seiner Familie, Freunden und Nachbarn gefeiert hat und nun eine Zeit des Trauerns um ihn, da er plötzlich im Priener Krankenhaus verstorben ist. Eine große Trauergemeinde hat am vergangen Mittwoch Abschied von dem beliebten und geschätzten Ziselsberger Opa aus Aindorf genommen und die Urne mit seiner Asche zur Beisetzung im Familiengrab am Pittenhart Friedhof begleitet.
Pfarrer i.R. Christoph Kronast hielt in einen feierlichen Requiem Rückblick auf das Leben des Verstorbenen.
Viele erfüllte Jahre waren Bernhard Huber seit seiner Geburt am 13. Juli 1930 und seinem Tod am 09. August 2025 geschenkt. Zeiten des Weinens und Lachens haben das Leben vom Ziselsberger Opa von Aindorf geprägt. Als zweiter Sohn von Anton und Lina Huber ist er in Asenham bei Bad Birnbach geboren. Sein Vater war Lehrer, der öfters an verschiedene Schulen versetzt und so kam es, dass er mit seinen Brüdern Anton, Rudi und Gottfried vor 1936 nach Pittenhart kam. Nach seiner Schulzeit fing 1945 sein Arbeitsleben an, bei einem Bauern in Fremdling war er als Knecht tätig und verdiente sein eigenes Geld. Die Familie hat damals in dem ehemaligen Nimrichter Häusl gewohnt. Als 1959 in Pittenhart das Baugeschäft von Alois Neubauer aufgebaut wurde, war der Huber Bernhard als Lastwagenfahrer bei den ersten Mitarbeitern dabei.
Ein sehr tragischer Arbeitsunfall hat 1990 sein Arbeitsleben vorzeitig beendet, nach längerem Krankenhausaufenthalt und anschließender Reha ging es in den wohlverdienten Ruhestand. Aber ganz ohne Arbeit gings für den Aindorfer nicht, stundenweise hat er dann im Forst gearbeitet und ab 2001 hat man ihn als Mitarbeiter im Pittenharter Wertstoffhof angetroffen. Mit seiner ruhigen und besonnen Art stand er bis 2011 für alle Fragen rund um die Wertstofftrennung mit Rat und Tat parat, bis er dann 71 Jahren sich ganz aus dem Arbeitsleben verabschiedete, wurde er ja auch zu Hause von seiner Frau Marianne immer mehr gebraucht, da es seiner Frau gesundheitlich nicht mehr so gut ging, übernahm er die Arbeiten im Haushalt und begleitete seine Frau bei den vielen Arztbesuchen, oder besuchte sie im Krankenhaus.
Über 60 Jahre waren Bernhard und Marianne Huber verheiratet und haben eine überaus glückliche und harmonische Ehe geführt.
Kennengelernt haben sich die Beiden 1958 auf einer Hochzeit in Pittenhart und im Februar 1960 läuteten für sie in Pittenhart die Hochzeitsglocken. Saukalt war es und Schnee lag, hat der Verstorbene erzählt, wenn es um seinen Hochzeitstag ging und dass es nach der Trauung in der Pittenharter Kirche beim Wirt in Aindorf gefeiert wurde. Aindorf wurde auch nach der Hochzeit zur Heimat der Jungvermählten. Zusammen mit den Schwiegereltern lebten Bernhard und seine Frau in dem kleinen Ziselsberger-Häusl in Aindorf, dass öfters an und umgebaut wurde, denn die Familie wurde immer größer. Die beiden Töchter Marianne 1960 und Petra 1964 kamen auf die Welt Inzwischen zählen Schwiegersohn Alois und Max, 5 Enkelkinder und 8 Urenkel zur Familie.
Am 9. Juni 2020 als Marianne verstarb Frau Marianne und wegen die Corona-Bestimmungen konnte keine richtige Beerdigung stattfinden.
Damit sich der Vater Bernhard nicht so alleine fühlt haben die Kinder für ihn einen kleinen Kater angeschafft. Der Bernhard hat mit Pauli den Alltag geteilt und ihn bestens versorgt, aber schon auch mal geschimpft. Inzwischen sorgen eine Kätzin mit ihren Kittchen für Abwechslung im Leben des tierlieben und geselligen Aindorfers. Neben seinen Katzen gehörte der Garten zu seinem großen Hobby. Neben der ganzen Arbeit hatten für den geselligen Familienvater, Opa und Uri auch Ausflüge, Urlaube und einfach mal zum Essengehen eine große Bedeutung. Sehr aktiv waren Marianne und Bernhard beim früheren Wanderverein Pittenhart und haben mit ihrer Mitgliedschaft zum Vereinsleben beim Aindorfer Schützenverein und Trachtenverein Aindorf-Pittenhart und der Pittenharter Feuerwehr beigetragen. Am offenen Grab haben sich die Fahnen der Vereine zum letzten Gruß gesenkt und sich die Vorstände von ihrem Vereinsmitglied verabschiedet.
Busreisen nach Italien und Spanien wurden mindestens einmal im Jahr unternommen, beide waren gerne unterwegs und hatten ihre Freude daran. Diese Freude hat sich auch Bernhard nach dem Tod seiner Frau aufrechterhalten. Ein ganz besonderes Lieblingsziel von Bernhard war Altötting. Die Besuche der Gottesdienste in der Basilika, wie der Kirchgang in Pittenhart waren für ihn nicht nur ein Hobby, sondern lebenswichtig war ihm sein Glaube, „des gibt mir vui“ hatte er immer gesagt. Gerne besuchte er auch die Altennachmittage und Pfarrer Kronast erinnert sich an den Seniorennachmittag im Juli am Hilgerhof, wo der Bernhard auch dabei war und ihn voller Freude persönlich zu seinem 95. Geburtstag eingeladen hat. Keine vier Wochen später ist es Pfarrer Kronast, der seinen letzten Erdenweg begleitet und an seinem Namenstag, dem hl. Bernhard von Clairvaux, den Trauergottesdienst für ihn zelebrierte, den der Pittenharter Kirchenchor musikalisch feierlich begleitet hat.
Bericht: Emmy Künzner-Hingerl – Sterbefoto: Bernhard Huber




