Leitartikel

Trauer um Balthasar Schweiger aus Bachham

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Nach jahrelanger und schwerer Krankheit verstarb im Alter von 70 Jahren Balthasar Schweiger aus Prien-Bachham. Wie Pfarrer und Klinik-Seelsorger Peter Bergmaier bei der Auferstehungsfeier in der Wallfahrtskirche St. Salvator betonte, war gerade in den letzten 14 Jahren, seit die Krankheit Parkinson diagnostiziert wurde, das Leben von Balthasar Schweiger von Demut und Güte geprägt. Ebenso beeindruckend war die nimmermüde Nächstenliebe, die Schweiger von seiner Frau Luise, seiner ganzen Familie sowie von Freunden, Ärzten und Pflegern erfahren durfte.

 „Wie schön, dass es Dich gibt“ – diesen Spruch aus der guten Stube gegenüber dem Pflegebett stellte Pfarrer Bergmaier an den Anfang seiner Traueransprache und er bezeichnete sie als gelebte Worte im Hause des gerne genannten „Staffner Baldi“. Im vormaligen „Bauernsachl Staffner“, dem eine Bäckerei und ein Kramerladen angeschlossen war, kam Balthasar Schweiger zur Welt. Mit bereits vier Jahren verlor er seine Mutter, dazu sagte der Geistliche: „Bis zuletzt war er dankbar für die eigene Familie mit drei Kindern und acht Enkelkindern und bis zuletzt hatte er eine Vorfreude, seine Mutter im Himmel kennenzulernen. Dazu ist es schon interessant, dass sein Todestag und seine Sterbestunde gleich denen seiner Mutter waren“. Balthasar Schweiger besuchte die Wildenwarter Grundschule und die damals in Prien eingeführte 9. Klasse, alsdann machte er eine Lehre zum Postbeamten, die er als Postjungbote abschloss. Darauf folgten der Grundwehrdienst bei den Gebirgspionieren in Brannenberg und weitere Stationen bei der Post bis zum gesundheitlich bedingten Ausscheiden mit mehrerlei Krankenhaus-Aufenthalten in Prien, Traunstein, Rosenheim und München.

Eng mit den Ortsvereinen von Atzing und Wildenwart verbunden

Mit Unterstützung seiner Familie war Balthasar Schweiger besonders eng mit den Ortsvereinen von Wildenwart und Atzing verbunden. 46 Jahre gehörte er dem Trachtenverein „Daxenwinkler“ an. Dessen Vorstand Konrad Huber dankte ihm für seine Zeit bei der Kindergruppe und für die lange Vereinszugehörigkeit mit zahlreichen Veranstaltungsbesuchen. Wie schon seinem Vater war ihm besonders der Veteranen- und Kriegerverein Wildenwart ans Herz gewachsen. Dessen Vorstand Florian Bauer erinnerte daran, dass der Soldat Balthasar Schweiger bei einem humanitären Einsatz nach einem Erdbeben im italienischen Friaul Hilfe leistete. Im Beisein von Vorsitzenden Pius Graf von der Interessengemeinschaft der Veteranenvereine im Landkreis Rosenheim ergänzte Bauer: „Von 1976 bis 1980 war Baldi unser Zweiter Vorsitzender, von 1982 bis 2002 war er zwanzig Jahre der Erste Vorstand und bis 2006 gehörte er noch der Vorstandschaft als Beisitzer an. 2006 wurde ihm die Auszeichnung als Ehrenvorsitzender zuerkannt, 2016 wurde er vom Verein für 40jährige Mitgliedschaft geehrt und 2023 erhielt er von der Interessengemeinschaft eine weitere Ehrung für seine besonderen Verdienste“. Schweiger war in Wildenwart der erste Veteranenvorstand als Reservist, in seine Amtszeit fiel unter anderem die Einführung des alljährlichen Veteranenfrühschoppens in Kaltenbach. Sechs Mitglieder aus den Reihen des Wildenwarter Veteranenvereins trugen den Sarg von der Aussegnungshalle zum Friedhofsgrab, voran ging die Musikkapelle Wildenwart, die abschließend und bei einem dreifachen Kanonen-Salut das Lied vom „Guten Kameraden“ spielte. Neben den Fahnenabordnungen des Atzinger Trachtenvereins und des Veteranenvereins waren noch die Fahnen der Feuerwehr Atzing, des Hufeisenvereins Prien-Kaltenbach und des Rauchclubs Wildenwart zugegen und symbolisierten das gute Miteinander des Verstorbenen mit dem Vereins- und Gesellschaftsleben. Die musikalische Gestaltung der Trauerfeier in der Kirche erfolgte mit Orgelmusik durch Kirchenmusiker i. R. Rainer Schütz, durch Saiten- und Flötenweisen sowie mit Volksgesang.

Sterbefoto: Balthasar Schweiger, verstarb nach langer schwerer Krankheit im Alter von 70 Jahren.   


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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