Brauchtum

Trachtler-Tagung im bayerischen Inntal

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Seit nunmehr schon fast 50 Jahren ist der Bayerische Trachtenverband mit den Vertretern seiner 22 Gauverbände und seiner Sachgebiete für zwei Tage im Frühjahr bei der WWK-Versicherung in Raubling zu Gast. Auch heuer fühlten sich die Trachtler bei ihren Beratungen wohl und sie wurden von stellvertretendem Vorstandsvorsitzenden Rainer Gebhart und von Raublings Erstem Bürgermeister Olaf Kalsperger willkommen geheißen.

Landesvorsitzender Günter Frey seinerseits dankte bei seinen Begrüßungsworten den Gastgebern, er begrüßte unter den Gästen Ehrenlandes-Kassier Walter Weinzierl und er entschuldigte Ehrenvorsitzenden Max Bertl sowie die Ehrenmitglieder Konrad Vogel und Adi Müller. Das Totengedenken zum Beginn galt auch dem langjährigen Landesvorsitzenden Hans Zapf, der vor 20 Jahren verstorben ist. Der Zustimmung des von Landesschriftführerin Hildegard Hoffmann verfassten Protokolls von der Landesausschuss-Sitzung 2024 folgte der Bericht von Günter Frey, Themen waren dabei unter anderem: die Förderung der Bairischen Sprache, die Auslegung des Waffen- bzw. Messergesetzes, die Aktivitäten beim Trachtenkulturzentrum in Holzhausen, die Vorbereitungen für die 25. Wiederkehr der Verschmelzung zu einem Bayerischen Trachtenverband im Jahr 2027, Planungen des Fördervereins, die Zusammenarbeit mit dem Landesverein für Heimatpflege und mit dem Bayerischen Heimatministerium zum „Tag der Tracht“ am Montag, 14. Juli, die guten Erfahrungen nach 10 Jahren Sendebetrieb von BR Heimat, die Teilnahme am Deutschen Trachtentag vom 16. bis 18. Mai in Bayreuth in Oberfranken und vieles andere mehr. Lob fanden danach auch die Berichte der Kassiere Renate Koch und Markus Hochlahner sowie der Bericht des Landesjugendvorsitzenden Armin Schmid. Dieser informierte über steigende Übernachtungszahlen im Jugendgästehaus von Holzhausen, über 28 Kurse im Seminarprogramm 2025, über 136 neue Jugendleiter in Bayern bei insgesamt 1.381 gemeldeten und ausgebildeten Jugendleitern sowie über knapp 140.000 Jugendliche in den Reihen des Trachtenverbandes. Weitere Themen und Termine des Jugendvorsitzenden waren das Wertebündnis Bayern mit dem Projekt Mundart wertvoll (zusammen mit dem Bayernbund), die Ostbayernschau vom 9. bis 17. August, das Jugendforum am 17. Mai und das Landesjugendtrachtenfest 2026 in Pfaffenhofen beim Donaugau.

Auch Geschäftsführer Andreas Oberprieler wusste von vielen Aktivitäten zu berichten, seine Themen waren unter anderem das Trachtenkulturmuseum (mit 3.156 Besuchern und 55 Führungen im Vorjahr), das Cafe KOMOD als Tipp bei Vereinsausflügen und mit Sonderveranstaltungen (Holzhauser Gespräche), die Aktion „Kunst & Garten“ am 3. und 4. Mai in Holzhausen sowie die Mitgliederentwicklung und Mitgliederverwaltung. Gerade der Rückgang von rund 11.000 Mitgliedern und 35 Vereinen seit 2008 bedarf einer erhöhten Aufmerksamkeit und wurde ausführlich im Rahmen des Projektes „Trachtler Verein(t)“ durchleuchtet.

Aus den Sachgebieten kamen weitere aktuelle Informationen. So von Anna Felbermeir (Öffentlichkeitsarbeit), von Marianne Heidenthaler (Mundart, Brauchtum Laienspiel), von Wolfgang Gensberger (Museum und Archiv), von Annamirl Raab (Trachtenpflege und -forschung), von Leonhard Meixner und Tobias Lehner (Volkslied und Volksmusik) und von Matthias Wiesheu (Volkstanz und Schuhplattler).

Rückblickend wurde noch dem Gauverband I für dessen Ausrichtung der letztjährigen Landestagung in Altötting gedankt. Die nächsten Jahrestagungen mit den über 200 Delegierten aus den 22 Gauverbänden sind heuer am 11./12. Oktober beim Oberen Lechgau in Marktoberdorf, am 26./27. September 2026 beim Gau Niederbayern in der Stadthalle von Deggendorf sowie am 9./10. Oktober 2027 in Scheidegg im Allgäu. Für die weiteren Jahre haben bereits erste Gespräche begonnen. In der freien Aussprache informierten Walter Weinzierl und Hildegard Hoffmann von ihren Erfahrungen bei ihrem zehntägigen Standdienst auf der Grünen Woche in Berlin. An dieser Messe mit vielen persönlichen Kontakten und vielen Auftrittsmöglichkeiten soll ebenso festgehalten werden wie an der Teilnahme am Oktoberfestzug des Festrings München. Enge Abstimmungen mit diesem, aber auch mit der Bürgerallianz Bayern soll es -so Landesvorsitzender Günter Frey- auch fortan im Sinne eines regen Gedankenaustausches geben. Traditionell abgeschlossen wurde die Tagung mit der gemeinsam gesungenen Bayernhymne.

Fotos: Hötzelsperger – Eindrücke von der Frühjahrstagung des Bayerischen Trachtenverbandes beim WWK-Bildungszentrum in Raubling.

– Beitrag entnommen dem Heimat- und Trachtenboten- bestellbar über 0861-4619 –

 

 

 

 

 

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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