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Sonderausstellung im Heimatmuseum Obing

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Mit einer kleinen Feierstunde haben vergangenen Dienstag die Heimatfreunde Obing die Sonderausstellung mit den Werken von zwei außergewöhnlichen Persönlichkeiten, Joseph Wimmer und Benno Wurmannstätter, beide gelernte Zimmerer und äußerst begabte Planzeichner, haben über Jahre hinweg die Architektur in Obing geprägt.

Der leider schon verstorbene Christian Wurmannstätter hatte eine umfangreiche Sammlung von Bauplänen dieser Herren zusammengetragen und hat das Ganze in seinem Vermächtnis den Heimatfreunden Obing übertragen.  Zur Ausstellungseröffnung freute sich der erste Vorsitzende der Heimatfreunde Obing e.V., Richard Egner, dass er neben dem Hausherrn des Heimatmuseums, Bürgermeister Sepp Huber auch die Ortsheimatpflegerin Fanni Mayer, den Pittenharter Ortsheimatpfleger Sebastian Guggenhuber, den Kreisheimatpfleger Dr. Christian Soika, und Margit Wurmannstätter, an die Egner einen besonderen Dank für die Sammlung und Überlassung der antiken Unterlagen durch ihren Mannes Christian Wurmannstätter dankte. Weiters richtete Richard Enger seinen Gruß an alle anwesenden Familien, die mit vielen Fotos und interessante Beschreibungen zu ihren Anwesen einen sehr wertvollen Betrag zur Ausstellung geleistet und dadurch die Ausstellung mit Leben erfüllt haben.

In seinem Grußwort bedankte sich Bürgermeister Sepp Huber eingangs bei den Heimatfreunden für die Organisation der besonderen und außergewöhnlichen Ausstellung, in der es um eine Zeit geht, die für den Ort Obing, aber auch für die umliegenden Dörfer und die ganze Region prägend war. In der Zeit 1870 bis 1890 sind sehr Gebäude errichtet worden, die alle die Handschrift der beiden Planer Wimmer und Wurmannstätter tragen. Gerade in dieser Zeit sind viele kleine Sacherl entstanden, die von großen Bauernhöfen rausgelöst wurden und ganz typisch für diese Zeit war der klassische Einfirsthof mit dem ganz einfachen Wohngebäude im vorderen Bereich und dem landwirtschaftlichen Bauten, wie Stall und Tenne im hinteren Bereich. In dieser Zeit sind aber auch große und markante Gebäude entstanden und da sind die Namen Wimmer und Wurmannstätter prägnant für Obing und die ganze Umgebung, so der Bürgermeister. Bei der genaueren Betrachtung der Familiengeschichte von Joseph Wimmer zeigt sich, dass ihm sein Talent in die Wiege gelegt wurde, bereits sein Vater war Zimmerer und er habe Architektur und Baumeisterarbeiten noch perfektioniert, was ganz prägnant an dem, von ihm in Pfaffing errichteten Gebäude zu sehen ist. Immer noch tauchen dazu Fragen auf, welcher Herrschaftssitz das einst war. Tatsache ist, dass der Bauherr Handwerker und Bauer mit Visionen war, die er umgesetzt hat.

Ein besonderer Schatz in der Ausstellung ist das Original  des Schluss-Prüfungszeugnis der Baugewerkschule in München, dass an Benno Wurmannstätter im Juni 1897 ausgehändigt wurde.

Mit zu seinen Planungswerken zählt auch die Kirche in Halsbach und das Gebäude der Familie Siglreithmaier. Wimmer hat seine Werke dann weitergeben an den Schwiegersohn Benno Wurmannstätter, der in seine Fußstapfen getreten ist. Ein Nachfahre, Christian Wurmannstätter hat sich letztlich der Werke seiner Ahnen weiter angenommen, sie zusammengehalten und den Heimatfreunden der Gemeinde Obing übergeben. Das Heimatmuseum bietet einen schönen und würdigen Platz für die antiken Kunstwerke und Kunstwerke ist der richtige Ausdruck, wenn man die Pläne näher betrachtet, die einst auf Transparentpapier gezeichnet wurden. Mit viel Liebe zum Detail sind die Fassaden der Gebäude dargestellt und mit künstlerischer, gestochener Handschrift wurden die Planunterlagen beschriftet.

Auch für die Witwe von Christian Wurmannstätter ist es ein großes Anliegen, dass die Pläne einen Platz gefunden haben, wo sie zugänglich sind, die Ausstellung mit den Abzügen dieser Pläne findet Margit Wurmannstätter als sehr gelungen und wunderschön. Einen großen Dank für all die Arbeit und Organisation spricht sie den Heimatfreunden aus, die mit viel Mühe und Liebe zum Detail die Ausstellung auf die Beine gestellt haben.

Viele Lobesworte gab es auch von Kreisheimatpfleger Dr. Christian Soika für die großartige Idee und die Umsetzung der Ausstellung an den Heimatverein und die Gemeinde Obing. DR. Soika sieht es als Glücksfall, dass die Baupläne in Obing präsent sind, wie er sagt verschwinden derartige Unterlagen oft im Staatsarchiv in München oder in Laufen, wo sie dann keiner mehr findet.

Viele Pläne, Fotos und antikes Werkzeug dieser Zeit, sind sehr ansprechend im Heimatmuseum präsentiert und können zu den Öffnungszeiten, ab 30. September 2025, jeweils Dienstag von 14.00 bis 17.00 Uhr im Heimathaus in Obing bewundert werden.

Bericht und Foto: Emmy Künzner-Hingerl – von links: 2.VS Hans Oberlechner, Margit Wurmannstätter, Annemarie Egner Schriftführerin, Dr. Christian Soika – Kreisheimatpfleger, Richard Egner 1.VS und Bürgermeister Sepp Huber

 

 


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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