In der jüngsten Sitzung des Gemeinderats wurde das umfangreiche Planungsprojekt zur Sanierung und dem teilweisen Neubau des Schulgebäudes vorgestellt. Das Planungsbüro Sommersberger sowie die beteiligten Fachplaner präsentierten den aktuellen Stand der Arbeiten. Die vollständige Präsentation kann in der Gemeindeverwaltung eingesehen werden.
Am Planungsprozess sind folgende Firmen beteiligt:
- Objektplanung und Statik: Sommersberger GmbH
- HLS: Ingenieurbüro Lackenbauer GmbH
- Küche: cp-projektplanung GmbH
- ELT: Elo-Plan GmbH
- Freianlagen: Landschaftsarchitektur Niederlöhner
Planung und Nutzung
Die Sanierung erfolgt in drei Bauabschnitten: Abriss und Neubau des Verwaltungstrakts, anschließende Sanierung des Restbestands sowie Neubau einer Kleinsporthalle. Die bestehende Containeranlage bleibt erhalten und dient während der Bauzeit zur Auslagerung von Verwaltung und Unterricht – so können rund 1,5Mio €, die eine komplette Auslagerung der Schule kosten würde, eingespart werden. Ein großer Wunsch von Seiten der Lehrerschaft und auch der Gemeinde ist ein autofreier Schulplatz.
Die Aula wird mit einem Speisebereich zur Unterstützung der Ganztagesbetreuung ausgestattet und für maximal 199 Personen zugelassen. Geplant ist ein offenes, modernes Schulkonzept mit sogenannten Lernwohnungen pro Stockwerk; flexibel nutzbare Flure tragen zur pädagogischen Gestaltung bei. Das Dach muss aus wirtschaftlichen Gründen vollständig neu errichtet werden, da die Raumhöhen mit dem alten Dach nicht darstellbar sind.
Vorgesehen ist ein flach geneigtes Blechdach aus Titanzink sowie eine Holzfassade oder alternativ ein Wärmedämmverbundsystem. Der Neubau soll als Holzhybridbau entstehen – eine Bauweise, die gegenüber Massivbau erhebliche Kostenvorteile bietet. Die Gründung eines Massivbaus hätte im Vergleich zur Holzhybridbauweise massive Mehrkosten verursacht. Aus diesem Grund hat sich das Gremium gegen Massivbauweise entschieden. Der erste Bauabschnitt soll bis Ende 2027 beendet sein. So könnten noch mehr Fördergelder abgegriffen werden.
Haustechnik und Energie
Die Wärmeversorgung erfolgt künftig zentral und wird das Hausmeistergebäude, das „Netz für Kinder“ und künftig auch das Haus der Musik mit einbeziehen. Der dortige Ölkessel wird nach Umsetzung außer Betrieb genommen. Die Hauptwärmeerzeugung wird über eine Luftwärmepumpe mit Biomasseheizung zur Spitzenlastabdeckung sichergestellt.
Jeder Gebäudeteil erhält ein eigenes Lüftungssystem; im Neubau sorgt die Fußbodenheizung zusätzlich für Kühlfunktion im Sommer. Eine neue PV-Anlage belegt mindestens ein Drittel der Dachfläche und übertrifft die BayBO-Vorgaben deutlich. Natürlich kann per Gemeinderatsbeschluss noch mehr Fläche belegt werden, sollte dies gewünscht sein.
Sicherheit, Infrastruktur und Außenanlagen
Die Brandmeldeanlage muss wegen des neuen Haupteingangs angepasst werden; eine Aufschaltung auf die ILS ist nicht vorgesehen. Die Beleuchtung wird mit Präsenzmeldern und automatischer Abschaltung ausgestattet, die Schulbushaltestelle wird barrierefrei gestaltet. Die Feuerwehrzufahrt erfolgt über den südlichen Gebäudeteil auf Schotterrasen.
Außenflächen und Entwässerung werden komplett erneuert. Laufbahn und Allwetterplatz werden verbunden, sodass künftig eine Länge von 75 m realisiert werden kann. Hochbeete für den Schulgarten und ein versetztes Fahrrad-Nebengebäude sind ebenfalls Teil des Plans.
Ausstattung und Förderung
Die vorhandenen Tafeldisplays bleiben erhalten und werden funktional optimiert. Die Aula wird mit Lautsprecher- und Beamertechnik für Veranstaltungen ausgerüstet. Eine neue Gewerbeküche ermöglicht künftig die Nutzung durch Caterer, wie derzeit schon üblich.
Zu den Fördermöglichkeiten wurden Richtwerte vorgestellt: Für Neubauten gilt ein Richtwert von ca. 6.900 €/m², bei Ganztagsbetreuung rund 7.000 €/m². Sanierungen werden mit bis zu 50 % der förderfähigen Kosten bezuschusst. Allein durch die Holzhybridbauweise lassen sich etwa 800.000 € an Gründungskosten einsparen.
Nächste Schritte
- Ende September 2025: schulaufsichtliche Genehmigung
- Vor Weihnachten 2025: Bauantragstellung
- Ende 2025: Förderantrag auf Grundlage der qualifizierten Kostenschätzung
- Klärung der Ausstattung und Möblierung inklusive Bestandserhebung
Mit dem vorgestellten Konzept setzen die Planer konsequent auf Nachhaltigkeit, Wirtschaftlichkeit und moderne Pädagogik – ein Bauprojekt, das unseren Schulstandort langfristig stärkt und zukunftsfähig macht.
Bericht: Gemeinde Bernau
Bilder: Büro Sommersberger






