Kultur

Schlösserverwaltung und Spätmittelalter

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Schlösserverwaltung realisiert mit Sparkassenstiftung Medienstation zu Frauennetzwerken im Spätmittelalter

Wie konnten Fürstinnen im Mittelalter über weite Strecken hinweg in Kontakt bleiben und enge Beziehungen pflegen? Welche Ausdrucksformen des Networkings gab es damals? Antworten auf diese und weitere spannende Fragen finden Interessierte ab sofort an einer interaktiven Medienstation, gefördert von der Bayerischen Sparkassenstiftung. Diese Station steht an verschiedenen Ausstellungsorten und auf der Internetseite der Bayerischen Schlösserverwaltung bereit.

Das von der Bayerischen Schlösserverwaltung initiierte, deutschlandweite und internationale Ausstellungs- und Forschungsprojekt „WIRKSAM. Frauennetzwerke der Hohenzollern im Spätmittelalter” räumt mit dem Klischee der nur im Frauenzimmer stickenden Fürstin auf und zeigt, welche Handlungsspielräume diese Frauen wirklich hatten. Die Medienstation ist ein integraler Bestandteil des Projekts. Über sie ist das Netzwerk, das die Frauen untereinander schufen, auf interaktive und leicht zugängliche Weise erfahrbar. Über kurze Geschichten und Schlaglichter werden verschiedene Formen des Networkings anschaulich dargestellt. Dazu gehörten wohl bedachte Geschenke ebenso wie gemeinsame Reisen oder das Schmieden neuer Bündnisse auf Hochzeiten. Die Medienstation bietet auch die Möglichkeit, die Protagonistinnen des Projekts sowie die verschiedenen Ausstellungs- und Wirkungsorte besser kennenzulernen.

Dank der Förderung der Bayerischen Sparkassenstiftung konnte neben der Anschaffung entsprechender Hardware eine Station entwickelt werden, die sowohl vertiefende Informationen als auch eine ansprechende, reich bebilderte Benutzeroberfläche verbindet. Zudem wurden die Inhalte auf Englisch übersetzt, sodass die Station auch einem internationalen Publikum zugänglich ist. So können auch die Besuchenden des Palazzo Ducale in Mantua, wo eine kleine Präsentation im Rahmen des WIRKSAM-Projekts stattfindet, von der Medienstation profitieren.

Die Medienstation kann auf der Website der Bayerischen Schlösserverwaltung über folgenden Link abgerufen werden:

https://www.schloesser.bayern.de/deutsch/aktuell/aktuell/wirksam/index.html

Sparkassen weiterer bayerischer Ausstellungsorte beteiligten sich an der Finanzierung. Auch dank der Förderung der Sparkasse Fürth ist die Medienstation seit 31. Juli auch auf der Burg Cadolzburg in der Sonderausstellung „Eine Frau an der Macht. Elisabeth von Bayern (1383–1442)“ zu sehen. „Die Geschichte der Fürstinnen zeigt, dass Vernetzung und gegenseitige Unterstützung keine Erfindung unserer Zeit sind. Es freut uns, dass wir mit unserer Förderung dazu beitragen konnten, dieses bedeutende kulturhistorische Thema in unserer Region und darüber hinaus sichtbar zu machen“, sagte Herr Dodenhöft, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Fürth bei der Eröffnung.

Sonderausstellung „Eine Frau an der Macht. Elisabeth von Bayern (1383–1442)“

  • Laufzeit: 31.7.–19.10.2025
  • Preis: Museumseintritt (7€ regulär, 6€ ermäßigt, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren erhalten freien Eintritt)
  • Burg Cadolzburg
  • Burghof 3
  • 90556 Cadolzburg
  • www.burg-cadolzburg.de

Öffnungszeiten:

  1. April–19. Oktober: 9–18 Uhr, montags geschlossen

Weitere Informationen zur Burg Cadolzburg und zum umfangreichen Begleitprogramm der Sonderausstellung unter: www.burg-cadolzburg.de

www.burg-cadolzburg.de/deutsch/aktuell/veranst.asp

Nähere Informationen zum Gesamt-Projekt unter:

www.schloesser.bayern.de/deutsch/aktuell/aktuell/wirksam.htm

Die weiteren Sonderausstellungen aus der Reihe bei der Bayerischen Schlösserverwaltung finden statt auf:

  1. Burg Burghausen vom 17. September bis 14. Dezember 2025: »Frauenzimmer – Frauenhof«
  2. Schloss Neuburg an der Donau vom 6. Dezember 2025 bis 1. März 2026: »Ehebande – (Ohn-)Macht der Frauen?«
  3. Burg Trausnitz, Landshut vom 1. Mai bis 2. August 2026: »Fürstliche Hochzeiten – Netzwerke für die Zukunft«

Bericht: Bayerische Schlösserverwaltung

Bildnachweis: Maria Scherf (© Bayerische Schlösserverwaltung)


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