Roter Teppich für Schwedens Königin Silvia: Empfang mit Gebirgsschützen und bayerischer Tracht in München

München – Ein royaler Besuch mit ernstem Hintergrund: Ihre Majestät Königin Silvia von Schweden ist in München mit einem „landestypischen Empfang“ begrüßt und anschließend in der Residenz mit der Bayerischen Staatsmedaille für soziale Verdienste ausgezeichnet worden. Überreicht wurde die 1970 gestiftete Auszeichnung durch Ministerpräsident Markus Söder und Bayerns Sozialministerin sowie stellvertretende Ministerpräsidentin Ulrike Scharf (beide CSU). Gewürdigt wurde damit das langjährige Engagement der Monarchin für den Schutz von Kindern – insbesondere über die von ihr 1999 gegründete World Childhood Foundation.

Motorrad-Eskorte der Polizei für Schwedens Königin Silvia

Der Auftakt am Max-Joseph-Platz geriet zur sichtbaren Demonstration bayerischer Traditionen: Entlang des roten Teppichs standen Ehrenkompanie und Spielmannszug der Gebirgsschützen, flankiert von Abordnungen der bayerischen Trachtenverbände. Fahnen und Vereinstandarten, historische Trachten und auch junge Trachtenträgerinnen und -träger prägten das Bild. Gerade diese Präsenz machte den Empfang mehr als nur protokollarisch: Die Trachtler repräsentierten Bayern als Gemeinschaft – verwurzelt, aber offen und festlich. Für die Gäste und die vielen Schaulustigen entstand so eine seltene Mischung aus Staatsbesuch und gelebter Heimatkultur.

Empfang am Max-Joseph-Platz: Ministerpräsident Markus Söder begrüßt Königin Silvia von Schweden auf dem roten Teppich – flankiert von Gebirgsschützen und bayerischen Trachtlern.

Nach der Begrüßung ging es in die Residenz. Dort trug sich Königin Silvia zunächst in das Gästebuch der Staatsregierung ein, ehe im prunkvollen Rahmen die Verleihung der Sozialmedaille folgte. In den Reden wurde der Fokus klar gesetzt: Kinderschutz, Prävention und konkrete Hilfe für Betroffene. Söder würdigte die Königin als „starke Stimme“ gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und betonte, dass sie ein lange tabuisiertes Thema auf die internationale Bühne gebracht habe – und zugleich praktische Strukturen mit angestoßen habe. Scharf bezeichnete Silvia als „Königin der Helfenden“ und dankte ihr für Mut, Verantwortung und Konsequenz beim Hinschauen.

Bayerische Abordnungen: Standarten, Fahnen und Tracht prägen das Spalier – ein „landestypischer Empfang“ für die Monarchin vor der Residenz, entlang des 80 Meter langen roten Teppichs.

Königin Silvia selbst sprach in ihrer Dankesrede von einem traurigen Thema, zeigte sich aber überzeugt, dass Zusammenarbeit echte Perspektiven eröffne – für Kinder, Eltern und Betroffene. München sei für sie ein besonderer Ort: Hier habe sie studiert, ihr Examen gemacht und gearbeitet; hier habe sie sich auch verliebt. Ihr Versprechen an die Stadt formulierte sie knapp und persönlich: Sie komme wieder.

„Ich bin so froh, wieder in München zu sein. Es ist ein kurzer Besuch, aber ich freue mich sehr. Ich habe noch zwei Koffer in München.“ Königin Siliva

Tradition & Protokoll: Königin Silvia schreitet mit Söder entlang des Spaliers; Spielmannszug und Ehrenformation sorgen für den festlichen Rahmen: Trachtenkinder überreichen der Monarchin einen Blumenstrauß.

Dass der Besuch nicht nur symbolisch gemeint war, zeigt der konkrete Bezug nach Bayern: Die World Childhood Foundation unterstützt Projekte in mehreren Ländern – eines davon ist das Childhood-Haus in München als Anlaufstelle für Kinder, die Opfer oder Zeugen von Gewalt wurden. In diesem Kontext verwies die Königin auch auf die politische Ebene: Eine angekündigte Bundesförderung für Childhood-Häuser solle aus ihrer Sicht zügig umgesetzt werden, um weitere Standorte möglich zu machen.

Die Trachtler repräsentierten Bayern als Gemeinschaft – verwurzelt, aber offen; festlich.

Den Abschluss bildete ein Mittagessen zu Ehren der Monarchin in der Residenz – mit bayerischer Küche. Söder schlug dabei noch einmal den Bogen zur Ankunft: Bayern sei zukunftsorientiert, halte aber an Traditionen fest – und genau das hätten Gebirgsschützen und Trachtler beim Empfang sichtbar gemacht.

Text & Fotos: Rainer Nitzsche

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Redaktion

Rainer Nitzsche

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