Die Geschwindigkeit des E-Bikes ist ideal. Es ist langsam genug um die Umwelt intensiv wahrzunehmen, ist aber doch einigermaßen schnell um vom Fleck zu kommen. “Der Weg ist das Ziel”, sagte schon Goethe. Vom Flieger aus sah und erlebte ich von unterwegs praktisch gar nichts, außer dem Stress von Anreise, Abflug und Ankunft. Er brachte mich zwar schnell zu insgesamt 70 Ländern in denen ich meist immer nur kurz blieb. Bei einer Autoreise huscht die Gegend immer nur schnell vorbei, wobei die wirklich schönen Ansichten meist nur viel zu kurz wahrgenommen werden können. Auch kann man meist nicht einfach anhalten, wie mit dem Fahrrad.
Übernachtet habe ich Pribram im Hotel Belvedere, einem alten Plattenbau aber sauber, einer Stadt mit 33 000 Einwohnern. Ich war früh dran, denn ich war erst 67 km gefahren, aber 82 km weiter bis Prag war mir zu weit und zwischen Pribram und Prag sah ich keine Übernachtungsmöglichkeit. So ließ ich mich einfach mit dem Fahrrad durch die Stadt treiben. In einem schönen altem Gebäude besuchte ich eine Kunstausstellung. Mit dem rotem aufblasbaren Stier spielte zu kommunistischen Zeiten jedes Kind. Der war damals in jedem Kinderzimmer genauso präsent, wie bei uns z. B. der Bobby-Car.
Am nächsten Tag ging es durch Felder und Wälder, mit dazwischen kleinen Dörfern, weiter durch das hüglige Böhmen bis Prag. Drunter 20 km über unbefestigte Straßen durch einen schönen gepflegten Forst. Das “Fahrrad-Navi Komoot” führt immer auf Nebenstraßen und auch Feldwege. Mein Handy habe ich dafür direkt in der Mitte des Lenkers montiert. Wenn ich mich nur 30 m verfahre, dann wird es mir schon angezeigt. Gegen Abend war ich dann auf der berühmten Karlsbrücke.
Bericht und Bilder: Hans Fritz





















