Wirtschaft

Pürtener Kreuzung: Die Brücke ist drin

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

St 2091/St 2352: Umbau des Knotenpunkts Pürtener Kreuzung: Die Brücke ist drin  –   Nächster Meilenstein erreicht: “Am Ende war es eine Punktlandung!”

Um genau 10:23 Uhr war es soweit: Dann rollte am Mittwoch, 5. November, der erste Zug über die neue Bahnbrücke. Sie war zuvor mit viel hydraulischem Druck insgesamt 28 Meter seitlich in ihre Endlage verschoben worden. Ein Moment der Erleichterung für alle Beteiligten, die den Einschub der Bahnbrücke lange vorbereitet und bis ins kleinste Detail geplant hatten. Der Umbau des Knotenpunkts Pürtener Kreuzung, für den das Staatliche Bauamt Rosenheim zuständig ist, hat damit einen nächsten, wichtigen Meilenstein erreicht.

Gestartet wurde mit dem Beginn der Sperrpause am Freitag, 31. Oktober, um genau 22:30 Uhr, nachdem sichergestellt war, dass kein Zug mehr auf der Bahnstrecke unterwegs ist. „Zuerst wurden die Gleise rückgebaut und die Gleisschwellen und der Gleisschotter ausgebaut. Anschließend wurde mit dem Abtragen des Bahndamms begonnen“, erklärt Josef Loferer vom Staatlichen Bauamt Rosenheim, der den Einschub der Bahnbrücke überwachte. „Damit wir den Zeitplan halten können, waren mehr als ein Dutzend Bagger, Radlader und Dumper gleichzeitig im Einsatz, um die rund 12500 Kubikmeter Erdreich und den Bahndamm abzutragen. 21 Stunden hat das insgesamt gedauert“.

Anschließend wurde mit den Vorbereitungen für den Querverschub der Bahnbrücke begonnen. „Auf der Baugrubensohle wurden zuerst die Verschubfundamente hergestellt. Auf diese Betonplatten wurden dann Stahlträger mit einem aufgeschweißten glatten Edelstahlblech montiert, um die rund 2300 Tonnen schwere Stahlbetonbrücke verschieben zu können.“ Insgesamt 28 Meter konnte die Brücke dann Richtung Süden mit Teflon geschmiert und hydraulischer Kraft bis zur Endlage dahingleiten.

Mit Erfolg: „Der Zeitplan ist genau aufgegangen!“, freut sich Zacharias Kleber, Leiter der Abteilung „Konstruktiver Ingenieurbau“ am Staatlichen Bauamt Rosenheim. „Nach dem Verschub standen dann noch der Erdbau zur Wiederherstellung des Bahndamms und der Gleisbau an. Hier mussten die verschiedenen Fachunternehmen Hand in Hand arbeiten. Am Ende war es eine Punktlandung: 20 Minuten vor Ende der Sperrpause waren die Gleise wieder eingebaut und die Bahnstrecke konnte freigegeben werden.“ Sein Dank gilt neben seinem Projektteam am Staatlichen Bauamt Rosenheim vor allem den beteiligten Baufirmen, die teilweise mit zwei Dutzend Mitarbeitern im fliegenden Wechsel und schwerem Gerät im Einsatz waren sowie den Kollegen von der Bahn, die fachlich unterstützt haben.

An der Stelle, an der bislang ein langer Rückstau am Bahnübergang die Nerven der Autofahrerinnen und Autofahrer strapazierte, wird die Bahnbrücke später dafür sorgen, dass sich Züge und Autos nicht mehr begegnen: Die St 2091 wird nach der Herstellung der Fahrbahn die Bahnlinie Rosenheim/Mühldorf an dieser Stelle unterführen.

Bericht und Fotos: Staatliches Bauamt Rosenheim

 


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Toni Hötzelsperger

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