Im Rahmen der heurigen Feierlichkeiten zu Ehren der Priener Marktpatronin, der Heiligen Katharina von Alexandrien konnte Erster Bürgermeister Andreas Friedrich im Hotel Neuer am See drei Prienern Bürgern für ihre aussergewöhnlichen und langjährigen Verdienste besondere Ehrungen zuteil werden lassen.
Die jeweils Goldene Ehrenmünze des Marktes Prien erhielten: Dr. Friedrich von Daumiller und Lorenz Hamberger
Die Goldene Bürgermedaille bekam Walter Poppe
Dazu erläuterte Bürgermeister Andreas Friedrich die Verdienste wie folgt:
Dr. Friedrich von Daumiller:
“Unsere Gemeinde lebt von Menschen, die sich um die Gemeinschaft kümmern. Sie lebt von Menschen, die immer einen Tick mehr tun, als sie müssten. Und dies nicht zum eigenen Vorteil, sondern zum Wohle der Menschen, die hier bei uns Leben. Dr. Friedrich von Daumiller – sehr vielen als langjähriger Notar in Prien bekannt – war nicht nur Gründungsvater, sondern auch über 36 Jahre hinweg Erster Vorsitzender des Kulturfördervereins Prien am Chiemsee, der 1985 – also vor 40 Jahren – ins Leben gerufen wurde. Unter seiner Führung entwickelte sich der Verein zu einer tragenden Säule des kulturellen Lebens in Prien und zählt heute über 500 Mitglieder.
Ein besonderes Anliegen von Dr. von Daumiller war die Förderung der Galerie im Alten Rathaus. Dank seiner Initiative und unter seiner Leitung unterstützte der Kulturförderverein die umfassende Renovierung der Galerie im Jahr 2016 mit einem erheblichen finanziellen Beitrag. Diese Maßnahme trug maßgeblich dazu bei, der Kunst in Prien ein angemessenes Zuhause zu bieten und die Galerie zu einem kulturellen Mittelpunkt der Region zu machen. Des Weiteren setzte sich Dr. von Daumiller für die wissenschaftliche Aufarbeitung der Künstlerkolonie auf Frauenchiemsee ein. Unter seiner Ägide wurde das Werk “Künstlerlandschaft Chiemsee” in Auftrag gegeben und finanziert, das 2009 veröffentlicht wurde.
Auch über die Grenzen Priens hinaus engagiert sich Herr Dr. von Daumiller für das kulturelle Erbe der Region. Als Vorsitzender der “Vereinigung der Freunde von Herrenchiemsee” setzte er sich für die Pflege und Wiederherstellung der Kulturgüter auf Herrenchiemsee ein und initiierte Projekte wie die Einführung eines Audio-Guides zum 70-jährigen Jubiläum des Verfassungskonvents oder die Renovierung des Inseldoms, der deshalb mittlerweile wieder von Besuchsgruppen im Rahmen einer Führung besichtigt werden kann. Dem Einsatz des Vereins – neben Persönlichkeiten aus der Politik – ist letztlich auch zu verdanken, dass Schloss Herrenchiemsee heuer den Status als Weltkulturerbe verliehen bekommen hat. Für seine Verdienste wurde Dr. von Daumiller nach seinem Rücktritt als Vorsitzender des Kulturfördervereins zum Ehrenvorsitzenden ernannt”.
Lorenz Hamberger:
“Bei Lenz Hamberger kommen zu einem gebürtigen Priener, der heuer seinen 85. Geburtstag feiern durfte und dem wir im Heimatmuseum hierzu eine kleine Ausstellung gewidmet haben. Lenz Hamberger ist seit vielen Jahrzehnten als herausragender Bildkünstler und engagierter Kulturförderer in unserer Gemeinde und unserer Region aktiv. Sein künstlerisches Schaffen als Holzschneider zeichnet sich durch eine ganz eigenständige, Bildsprache aus, die sich bewusst unabhängig von modischen Trends entwickelt hat. Als Autodidakt hat Herr Hamberger seit jungen Jahren einen individuellen künstlerischen Ausdruck kultiviert und war bereits mit 19 Jahren in ersten Ausstellungen präsent. Über seine künstlerische Tätigkeit hinaus hat er sich in besonderer Weise um das kulturelle Leben in Prien verdient gemacht:
Hier ist zunächst sein kommunalpolitisches Engagement aufzuführen: Von 1972 bis 1984 war Lenz Hamberger Mitglied des Marktgemeinderates und engagierte sich insbesondere im “Galerie-Ausschuss”, der maßgeblich an der Umwandlung des alten Rathauses in eine Kunstgalerie beteiligt war. Im Bereich der Kunst war Lenz Hamberger Mitbegründer der „Künstlergruppe Prien“ (1966) sowie später der „Gemeinschaft bildender Künstler Chiemsee“, die regelmäßig Ausstellungen in Herrenchiemsee organisierte. Zwischen 1975 und 1994 organisierte er die „Kalendergemeinschaft Prien“, die über 20 Jahre hinweg Originalgrafiken regionaler Künstler veröffentlichte. Von 1995 bis 2012 erschien zudem sein eigener Kunstkalender „Skizzen in Holz geschnitten“.
Über die eigene Kunst hinaus engagiert sich Lenz Hamberger seit über 50 Jahren als aktives Jurymitglied bei der Ausstellung „Künstlerlandschaft Chiemsee – Kunst im Chiemgau“ und war selbst Teilnehmer zahlreicher nationaler und internationaler Ausstellungen. Im Jahr 2013 überließ er der Kunstsammlung der Marktgemeinde Prien 138 seiner Werke als bedeutenden Beitrag zum kulturellen Erbe unserer Gemeinde. Lenz Hamberger hat sich mit seinem Lebenswerk und jahrzehntelangem Einsatz in vorbildlicher Weise um die Förderung von Kunst und Kultur sowie das Gemeinwohl in der Marktgemeinde Prien verdient gemacht. Der Kulturförderverein würdigte dessen Engagement im Jahr 2024 mit der Verleihung des Ehrenpreises des Vereins (bisher erste Verleihung)”.
Walter Poppe:
“Mit Walter Poppe kommen wir zu einem Mann, der heuer seinen 70. Geburtstag feiern durfte und der vielen von uns als Rechtsanwalt in unserer Gemeinde und langjähriger Vorstand der Wasserwacht bekannt ist. Er war nicht nur 20 Jahre Mitglied des Marktgemeinderates, sondern auch maßgeblich an einem der sogenannten „Leuchtturmprojekte“ Priens, dem Erlebnisbad „PRIENAVERA“ beteiligt. Walter Poppe war einer derjenigen, der den Anstoß zum Neubau des Prienavera gab und sich seitdem während seiner Zeit im Gemeinderat immer um die Belange des Bades kümmerte. So war er während seiner Zeit als Marktgemeinderat 1990 bis 2010 u.a. Mitglied im Wirtschafts-, Tourismus- und Bäderausschuss und konsequenterweise von 2003 bis 2010 auch der gemeindliche Bäderreferent. In diese Zeit fiel auch eine der großen Baumaßnahmen am Bad, nämlich die Dachsanierung des Erlebnisbades, welche er intensiv begleitete. Herr Poppe war in seiner über 2 Jahrzehnte langen Tätigkeit als Marktgemeinderat stets ein geschätzter und gefragter Kollege.
Innerhalb der Marktverwaltung galt er als erster Ansprechpartner in kniffligen Rechtsfragen, welche er stets gemäß seiner juristischen Ausbildung neutral aber immer mit Blickrichtung auf die Interessen unserer Gemeinde und deren Bürger beantwortete. Ein weit verbreiteter Spruch zur damaligen Zeit lautet im Priener Rathaus: „Geht doch mal zum Walter und fragt ihn, was er dazu meint“. Herr Poppe war in seinen mehr als 3 Amtsperioden immer in mehreren Ausschüssen vertreten, Aufsichtsratsmitglied der damaligen Priener Tourismus Gesellschaft, im Stiftungsrat der Kornegger Stiftung sowie stellvertretender Fraktionssprecher der CSU-Gemeinderatsfraktion. Neben seiner großen Leidenschaft, dem Wasser, und damit verbunden dem Prienavera sowie der Wasserwacht Prien-Rimsting, galt sein Interesse auch dem Schulwesen. Als Mitglied des Hauptschulverbandes setzte er sich 12 Jahre lang für die Belange des Schulstandortes Prien ein. Es ist mir heute eine große Ehre, einen einstimmigen Beschluss des Marktgemeinderates vollziehen zu können und Ihnen bzw. Dir lieber Herr Poppe, lieber Walter, die Goldene Bürgermedaille des Marktes Prien für Deinen jahrzehntelangen Einsatz auf kommunalem Gebiet zum Wohle unserer Heimatgemeinde überreichen zu dürfen! Die Bürgermedaille wird damit erstmals wieder seit dem Jahr 2002 verliehen; Walter Poppe ist der vierte Preisträger”.
Für die musikalische Gestaltung der Feierstunde im Hotel Neuer am See sorgten Brigitte Buckl und Sabine Werner
Fotos vom Ehrenabend der Marktgemeinde Prien – Rosi Hell / Hötzelsperger


















