Natur & Umwelt

Priener Rettung für Rotmilan

Veröffentlicht von Toni Hötzelsperger

Am 25. Juli wurde eine Passantin im Bereich der Dickertsmühlstraße in Prien auf einen geschwächten und am Boden sitzenden Rotmilan aufmerksam und informierte die Polizeiinspektion Prien am Chiemsee.

Ein Streifenteam der Polizei Prien nahm das deutlich erschöpfte Tier an sich und brachte es sicher zur Auffangstation der Falknerin Katharina Weinberger. Eine Untersuchung durch die Tierärztin Stefanie Pfohl vom VetTeam Prien ergab, dass  der Vogel deutlich erschöpft und ausgetrocknet war, vermutlich infolge mangelnden Jagderfolges. Durch das längere Sitzen am Boden war der Greifvogel voller Parasiten. Der Rotmilan bekam sogleich Infusionen und wurde danach liebevoll von Katharina Weinberger knapp zwei Wochen lang aufgepäppelt. Greifvögel nehmen ihre notwendige Flüssigkeit über die Beute auf, können sie nicht erfolgreich jagen, verdursten sie. Dank der Mitteilerin und der schnellen Reaktion der Polizeibeamten konnte der Vogel zeitnah in die fachkundigen Hände der Falknerin und Tierärztin übergeben werden.

Am 6. August  durfte der Rotmilan nach vollständiger Genesung in der Nähe seines Auffindeortes wieder in die Freiheit entlassen werden.

Bericht und Bilder: Polizeiinspektkion Prien a. Chiemsee

Über den Rotmilan

Der Rotmilan hat einen schlanken und ca. 65 cm großen Körper. Seine Flügelspannweite liegt zwischen 150 und 180 cm. Mit seinem rostroten, tief gegabelten Schwanz, ist er einer der elegantesten heimischen Greifvögel. Der Rotmilan ist in Europa streng geschützt, er genießt somit den höchsten Schutzstatus. Sein Bestand ist durch Nachstellung, Vergiftung und Lebensraumverlust rückläufig. Er unterliegt dem Jagdrecht, genießt jedoch, wie alle Greifvögel, ganzjährige Schonzeit. Etwa die Hälfte des Weltbestandes lebt in Deutschland, dadurch besteht eine besondere Verantwortung Deutschlands bei der Erhaltung dieser charakteristischen Greifvogelart. Der sehr intelligente Zugvogel bevorzugt offene Landschaften mit Waldnähe, lebt meist standorttreu und kehrt jedes Jahr an denselben Brutplatz zurück. Er frisst Aas, ist aber auch aktiver Jäger (z.B. Kleinsäuger wie Mäuse, Vögel, Reptilien und Amphibien sowie Insekten.

Was ist am besten zu tun, wenn man auf einen verletzten Vogel trifft?

  1. Vogel sichern

– vorsichtig mit Handschuhen oder Handtuch aufnehmen

– in einen dunklen Karton mit Luftlöchern setzten

– Stress vermeiden!

  1. Kein Futter geben

– geschwächte Vögel können Nahrung nicht sofort verwerten – das kann mehr  schaden als helfen

  1. Flüssigkeit anbieten

– tropfenweise mit einer Pipette etwas lauwarmes Wasser an den Schnabel  geben – niemals einflößen!

  1. Sofort Kontakt mit einem Experten oder der Polizei aufnehmen!

 

 

Zu den Bildern:

Bei dem schönen Moment der Auswilderung waren die Retter der Polizei gerne anwesend.

Von links: Tierärztin Stefanie Pfohl, Falknerin Katharina Weinberger, POM’in Maierhofer, POK Elsbett, beide Schichtbeamte der PI Prien.


Redaktion

Toni Hötzelsperger

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