Seit rund einem Jahr arbeitet der „Runde Tisch Jugend Prien“ gemeinsam an aktuellen Themen und Herausforderungen der Jugend in der Marktgemeinde Prien. Der Zusammenschluss besteht aus der Caritas, der Polizei-Jugend, der Einrichtung PrienYou und aus der Jugendreferentin Rosi Hell vom Gemeinderat. Aus den heurigen drei Zusammenkünften im Frühjahr entwickelte sich die Idee, zu einem gemeinsamen Treffen mit Jugendlichen, Funktionsträgern aus den Ortsvereinen sowie mit Beteiligten aus Gemeinde, Kirche und sozialen Einrichtungen in den Sitzungssaal des Priener Rathauses einzuladen. Ziel war es, aus der Jugend und für die Jugend Wünsche und Vorschläge für deren Freizeit- und Veranstaltungsangebote in der Marktgemeinde Prien a. Chiemsee anzuhören bzw. zu erarbeiten.
Vor kurzem war es soweit: rund 40 Teilnehmer kamen zusammen, darunter auch weitere Mitglieder des Marktgemeinderates sowie mit der Jugendarbeit Beauftragte unter anderem auch von den Vereinen, so zum Beispiel von der Feuerwehr, der Katholischen Jugend, den Imkern, den Fischern und vom Bund Naturschutz. Gemeinsam ging es um Fragen wie: Was brauchen Jugendliche wirklich? Welche Angebote fehlen? Und wie kann man junge Menschen besser erreichen? „Uns geht es darum, gemeinsam mit den Jugendlichen Lösungen zu entwickeln – nicht über sie hinweg“, so Jugendreferentin Rosi Hell, die zusammen mit Verena Hinze vom Caritas-Zentrum Prien durch den Abend führte.
Zwischen Treffpunktmangel und Mitgestaltung
In der offenen Gesprächsrunde wurde deutlich: Zwar gibt es in Prien eine Vielzahl an Vereinen, Veranstaltungen und Aktionen, doch fehlen vielerorts niedrigschwellige, zwanglose Treffmöglichkeiten – insbesondere im Zentrum. So wurde etwa der Wunsch nach einem attraktiver gestalteten Wendelsteinplatz mit Pavillon oder kleiner Gastronomie laut. Auch zusätzliche Treffpunkte wie der neue Grillplatz an der Carl-Braun-Straße wurden als gute Beispiele genannt, müssten jedoch noch stärker beworben werden. Jugendliche berichteten zudem von einem Mangel an schulübergreifenden Angeboten. Aktionen wie die „USIDO-Party“ mit Zelt am Wendelsteinplatz hätten großes Potenzial, würden jedoch zu selten stattfinden. Auch die begrenzten öffentlichen Räume für spontane Treffen wurden mehrfach angesprochen.
Ein Blick auf bestehende Initiativen
Von Seiten des Jugendtreffs „PrienYou“ wurde auf bereits bestehende Möglichkeiten hingewiesen. So gibt es dort etwa einen Bandraum, der regelmäßig genutzt wird. Zudem wird das Atrium am Sportplatz derzeit neu belebt – bereits am Freitag, 18. Juli, fand dort eine Party unter dem Motto „Rave for Diversity“ statt. Auch das Engagement des Jugendrats wurde angesprochen. Zwar sei dieser mit eigenen Rechten und einer klaren Struktur gut aufgestellt, dennoch sei es mitunter schwierig, Jugendliche zur aktiven Mitarbeit zu motivieren. Mehrere Anwesende äußerten daher den Wunsch nach besseren Kommunikationskanälen, um junge Menschen niederschwellig zu erreichen. Im Raum stand dabei auch die Idee einer Whatsapp-Gruppe für Jugendliche in Prien. Auch ein spezielles Jugend-Ferienprogramm kam zur Spracht.
Gemeinde signalisiert Unterstützung
Die Gemeinde verwies im Rahmen des Treffens auf die jüngst im Wirtschafts- und Tourismusausschuss beschlossenen Verbesserungsmaßnahmen rund um den Wendelsteinplatz. Diese sollen innerhalb der kommenden ein bis zwei Jahre realisiert werden und beinhalten unter anderem eine attraktivere Gestaltung mit Blick auf die Bedürfnisse junger Menschen.
Ein Treffen mit Perspektive
Zum Abschluss des Abends waren sich alle Beteiligten einig: Der Austausch war ein wichtiger Schritt in Richtung besserer Vernetzung. Der Jugendrat kündigte an, sich vertieft mit einzelnen Themen zu befassen. Rosi Hell: „Jugendliche, die sich einbringen möchten – ob regelmäßig oder projektbezogen – sind jederzeit willkommen. Wir freuen uns über jedes neue Gesicht.“ Ein weiteres Treffen des Runden Tisches Jugend Prien ist für den Herbst 2025 geplant.
Fotos: Jugendratssitzung im Priener Rathaus






