Leitartikel

Polit. Aschermittwoch in Hittenkirchen mit Manfred Weber – II

Veröffentlicht von Anton Hötzelsperger

Hochkarätig besetzt seitens des Referenten und des Publikums war der heurige Politische Aschermittwoch, zu dem der CSU-Kreisverband Rosenheim mit dem Ortsverband Bernau-Hittenkirchen in das voll besetzte Trachtenheim in Hittenkirchen eingeladen hatte. Mit Spannung erwartet wurde nach seinem Tages-Auftritt in Passau der leidenschaftliche Europa-Politiker Manfred Weber.

Dieser politische Abend fand das Interesse mehrerer Generationen, viele Jugendliche, unter ihnen die frisch aus Bernau-Hittenkirchen stammenden und aufspielenden Noagal-Musikanten sowie die drei vormaligen Bürgermeister der Gemeinde Bernau-Hittenkirchen Wolfgang Zeitlmann, Lorenz Steindlmüller und Klaus Daiber. Ihnen galt ein besonderer Willkommensgruß seitens der CSU-Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber ebenso wie vielen weiteren Ehrengästen, unter ihnen der Landtagsabgeordnete  Sebastian Friesinger, Rosenheims Landrat Otto Lederer, der stellvertretende  CSU-Kreisvorsitzende  und Bad Endorfer Bürgermeister Alois Loferer, die Vertreter des Bayerischen Bauernverbandes und Sigrid Knothe, als Rosenheimer Listenkandidatin für die Europa-Wahlen am 9. Juni.   In einem kurzen Grußwort kritisierte Bundestagsabgeordnete Daniela Ludwig die aktuelle Bundesregierung ob ihrer hausgemachten Schlechtleistung, was deren Arbeit anbelangt und sagte: „Wer keinen Haushalt zusammenbringt, aber Cannabis legalisiert, der kann keine Zustimmung mehr finden“.

„Bundesrepulik wirtschaftliche Lokomotive auf dem europäischen Kontinent“

Manfred Weber, Partei- und Fraktionsvorsitzender der EVP im Europäischen Parlament begann sein Referat mit den Worten: „Wenn ich die volle Hütte in Hittenkirchen anschaue, dann sehe und spüre ich, dass es hier engagierte Vereine gibt, und dass Tradition, Brauchtum und Ehrenamt die Basis für ein gelingendes gesellschaftliches Zusammenleben bilden“. Sein erster Dank galt seinem Freund und gebürtigen Bernauer Christian Hügel, dessen Initiative es zu verdanken war, dass der Termin in Hittenkirchen zustande kam. Frei redend informierte Weber, wie in Zeiten von 705 EU-Abgeordneten die Aufgaben der Zeit erkannt werden müssen. Dabei erinnerte er an die Finanzkrise in Griechenland, einem Land, das auf dem Weg der Besserung ist und das in der wirtschaftlichen Entwicklung Vorbild für die Bundesrepublik sein könnte. „Die BRD ist die wirtschaftliche Lokomotive des europäischen Kontinents, aber wenn das Anschieben nicht mehr geht, dann muss ausgetauscht werden, das heißt es müssen Neuwahlen her“ – so zur aktuellen Bundesregierung. Dass Europa bis 2050 klimaneutral sein soll – so Weber mit Studium zum Ingenieur der Physikalischen Technik an der FH München   weiter – dieses Ziel ist unstrittig, aber der Weg zur besseren Energieversorgung geht nur mit einer gesunden Portion gesunden Menschenverstandes und nicht mit viel Ideologie.

Weitere Themen von Manfred Weber waren moderne, internationale Handeslverträge zur Wohlstandssicherung, die Kontrolle der Außengrenzen bei der Migration („Reiches Europa und armes Afrika wird es noch länger geben“), die Ausbildung zu Pflegedienstberufen („90 Prozent der in Niederbayern Studierenden sind Asiaten und 90 Prozent von ihnen bleiben in unserem Lande“) und die Zuwanderung („Nutzen ja, Ausnutzen nein“). Mehrfach  erinnerte Weber an die europäischen Grundgedanken und an die Aufbauleistungen unter anderem von Konrad Adenauer und Franz Josef Strauß, deren Maxime es immer war, nicht über Probleme zu reden, sondern diese zu lösen. Wichtig und wertvoll für das Land Bayern ist auch die christliche Grundprägung, die den Jahresablauf stabilisiert, dazu sagte er: „Das Land braucht ein christliches Gesicht und auch den Religionsunterricht“. Das Thema der Friedenssicherung in Europa verband der EU-Politiker mit seinen persönlichen, sehr beeindruckenden Besuchs-Erfahrungen in der Ukraine. Auf die Frage WARUM gibt es viele Antworten, es gilt auf alle Fälle weiter auf der Seite von Demokratie und Freiheit zu bleiben und das Augenmerk auf das Zusammenwirken der Amerikaner mit 330 Millionen Einwohnern und der Europäer mit 400 Millionen Einwohner zu setzen. Gleichwohl – so Weber – muss Europa sich eigenständig verteidigen können, dazu bedarf es bei 27 Staaten eine Veränderung der Einstimmigkeit zur Mehrstimmigkeit in den jeweils notwendigen Beschlüssen. Zurückblickend auf die letzte Europa-Wahl bat er die Wählerinnen und Wähler, nicht aus Enttäuschung den Kopf in den Sand zu stecken. „Persönlich hätte ich allen guten Grund gehabt, aber ich bin wieder aufgestanden und unser Land braucht unsere demokratischen Kräfte, es braucht Optimismus bei den vielen Herausforderungen, es braucht eine Politik der Mitte und es braucht Orientierung für die Menschen, die über den Wahltag am 9. Juni hinaus mitgehen wollen“. Starker Applaus machte deutlich, dass Manfred Weber mit seiner besonnenen Art und seinen Einblicken in die komplexe Welt der Politik in Hittenkirchen gepunktet hat. „Das war erste Sahne und aus erster Hand, dieses Engagement ist beispielgebend und das hat unser Zutrauen verdient“ – so Ehrenkreisobmann Sepp Ranner vom Bayerischen Bauernverband beim Nachhauseweg mit seinem Nach-Nachfolger Sepp Andres.

Mit einem frisch geräucherten Chiemsee-Fisch bedankte sich Bernaus Bürgermeister Irene Biebl-Daiber beim EVP-Vorsitzenden Manfred Weber, für Vorstand Christoph Kaufmann vom Trachtenheim-Gastgeber gab es einen Blumenstrauß mit Dank für das ehrenamtliche Bewirtungsteam. Ein weiterer Dank galt dem Team Kunze für das vorhergehende Fisch-Büffet zum Aschermittwoch.

Fotos: Hötzelsperger – 1. Manfred Weber in Bernau-Hittenkirchen – 2. Danke von Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber – 3. Noagal-Musi mit Blick in volles Trachtenheim 4. Ehren-Kreisobmann Sepp Ranner vom BBV Kreisverband mit Sepp Andres 5. Am Tisch von links: Bgm. – Weber – MdL Friesinger – Landrat Lederer – 6. Von links Bgm. – Weber – MdB Daniela Ludwig

 

 

Redaktion

Anton Hötzelsperger

Als freier Journalist bin ich bereits seit vielen Jahren mit der täglichen Pressearbeit für die Region Chiemsee, Samerberg und Oberbayern befasst. Mit den Samerberger Nachrichten möchte ich eine Plattform bieten für Beiträge aus den Bereichen Brauchtum, Landwirtschaft, Tourismus und Kirche, die sonst vielleicht in den Medien keinen breiten Raum bekommen würden.

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